Strichspuren über dem alten Observatorium von Peking

Hinter einer Armillarsphäre und der hell beleuchteten Stadt sind am Himmel die Strichspuren von Sternen erkennbar.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai (TWAN)

Zu diesem Observatorium in Peking in China kann man zwar mit der U-Bahn fahren, Teleskope findet man dort aber keine vor. Schon im 15. Jahrhundert haben Astronomen am Ort des alten Observatoriums von Peking Messgeräte aufgestellt, mit denen sie die Positionen von mit bloßem Auge sichtbaren Sternen und Planeten am Himmel genau vermessen und verfolgen konnten.

Einige dieser großen, kunstvollen astronomischen Instrumente sind auch heute erhalten. Von der Sternbeobachtungsplattform aus kann man auch heute noch Sterne sehen, allerdings heben sich nur noch die hellsten von ihnen gegen die Lichter der Städte ab.

Dieses Bild besteht in Wirklichkeit aus einer Zeitreihe von Einzelaufnahmen, die mit einer auf einem Stativ befestigten Kamera entstanden sind. Durch Überlagerung der Bilder werden die Sterne zu eleganten, bogenförmigen Strichspuren. Die hellste Spur stammt allerdings vom Mond. Sein breiter Bogen wird hinter der Messingarmillarsphäre des alten Observatoriums sichtbar.

Vergleichen Sie dieses Bild des alten Observatoriums in Peking vom September 2023 mit einer Aufnahme aus dem Jahr 1895!

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Der Kosmos im Spiegel

Oben ziehen Sterne ihre Spuren am Himmel, darunter reflektieren gewaltige Spiegel eines Solarkraftwerks die Strichspuren.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai (TWAN)

Tagsüber reflektieren im 100 Megawatt starken Flüssigsalz-Solarthermie-Kraftwerk mehr als 12.000 große Spiegel Sonnenlicht. Das Kraftwerk steht am westlichen Rand der Wüste Gobi in der Nähe von Dunhuang in der chinesischen Provinz Gansu. Die einzelnen Spiegelpaneele drehen sich und folgen der Sonne wie Sonnenblumen. Sie agieren gemeinsam wie ein einziger Riesenspiegel, der Sonnenlicht zu einer festen Position reflektiert, nämlich dem Zentralturm des Kraftwerks.

Doch nachts stehen die Spiegel reglos da und reflektieren das Licht von zahllosen fernen Sternen, Haufen und Nebeln in der Milchstraße und dem, was dahinter liegt. Diese nächtliche Sci-Fi-Himmelslandschaft wurde am 15. September mit einer Kamera auf Stativ am Rand der gewaltigen Spiegelanordnung aufgenommen. Der kombinierte Digitalbilder-Ablauf zeigt konzentrische Bögen der Strichspuren am Himmel und die auf surreale Weise gespiegelten Sternspuren im Lauf der Nacht.

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Polaris und die Spur des Kometen ZTF

Auf dieser Strichspur-Aufnahme mit Sternbögen ist links der Himmelsnordpol und der zu sehen, rechts leuchtet der grünliche Bogen des Kometen ZTF.

Bildcredit und Bildrechte: David Ibarra Gomez

Auf diesem drei Stunden belichteten Kompositbild des Nachthimmels, das am 31. Jänner in der Nähe von Àger im spanischen Lleida mit einer Digitalkamera auf Stativ fotografiert wurde, ziehen Sterne konzentrische Bögen um den Himmelsnordpol. Damals zog der Komet C/2022 E3 (ZTF) nahe seiner nördlichsten Deklination über den Himmel des Planeten Erde.

Der Komet ist etwa 10 Grad vom Himmelsnordpol der Erde entfernt, daher ist er an allen Orten auf der Erde mit einer nördlichen Breite von mehr als 10 Grad zirkumpolar. Er steht also immer über dem Horizont.

Auf dem Strichspurenbild seht ihr links die Verlängerung der Rotationsachse der Erde an den Weltraum. Der Polarstern zieht den kurzen, hellen, konzentrischen Bogen, der weniger als einen Grad vom Himmelsnordpol entfernt ist. Rechts leuchtet die Spur des Kometen ZTF, seine scheinbare Bewegung spiegelt – wie auch die Sterne – großteils die Erdrotation wider.

Weil der Komet jedoch bald – am 1. Februar – seine größte Annäherung an die Erde erreichte, bewegte er sich auch deutlich vor dem Sternenhintergrund. Der diffuse grünliche Schweif des Kometen ZTF ist ein fast konzentrischer Bogen, der sich mit Stichspuren vermischt, während er durch das langhalsige Sternbild Giraffe zieht.

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Raumstationen im erdnahen Orbit

Sternklarer Himmel mit den Spuren der Raumstationen Tiangong und ISS über einer verlassenen Mine in Achada do Gamo in Portugal.

Bildcredit und Bildrechte: Zarcos Palma

In der Morgendämmerung des 3. Januar kreuzten zwei Raumstationen in einem niedrigen Erdorbit den Himmel, als sie bereits vom Sonnenlicht beleuchtet waren.

Die chinesische Raumstation Tiangong zog die obere Spur von Westen nach Osten (von links nach rechts) über das zusammengesetzte Zeitrafferbild, das mehr als eine Stunde vor dem örtlichen Sonnenaufgang aufgenommen wurde. Tiangong zog vor dem sternklaren Hintergrund unter der kopfstehenden Sterngruppe Großer Wagen (Ursa Major) vorbei. Der Scheitelpunkt ihres hellen Bahnbogens liegt über Polaris, dem Stern beim Nordpol.

Doch weniger als fünf Minuten zuvor zog die Internationale Raumstation einen sonnenbeleuchteten Streifen über den dunklen Himmel. Ihre Spur beginnt genau über der W-Form der hellen Sterne der Kassiopeia am nördlichen Horizont.

Im Vordergrund befindet sich eine verlassene Mine bei Achada do Gamo im Südosten Portugals.

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Strichspuren und Blitze über den Pyrenäen

Komplexe, verworrene Blitze zucken über dem Serra de Bellmut in den Pyrenäen, dahinter leuchten die Strichspuren von Sternen.

Bildcredit und Bildrechte: Marc Sellés Llimós

Die Schönheit in diesem Bild entfaltet sich Schicht für Schicht. Auf der untersten Ebene seht ihr das malerische Dorf Manlleu im spanischen Barcelona. Durch die sechs Minuten belichtete Aufnahme werden die Scheinwerfer zu Streifen.

Die nächste Ebene ist ein Berg – der Serra de Bellmunt in den berühmten Pyrenäen. Als Nächstes folgt ein gewaltiges Gewitter, das von einer klassisch geformten Ambosswolke ausgeht. Die lange Belichtung ermöglichte die Aufnahme vieler verschlungener Blitze.

Ganz oben und am weitesten entfernt leuchten schließlich die Sterne. Hier wurden die Sterne durch die mehrminütige Belichtung zu Strichspuren. Der Nachzieheffekt entsteht durch die Erdrotation, und die Krümmung der Strichspuren zeigt ihre Entfernung vom nördlichen Rotationspol der Erde.

Das Gewitter wurde Anfang Juni nach Sonnenuntergang aufgenommen und zog bald danach ab. Doch die Sterne kreisen weiterhin um den Pol, solange die Erde sich dreht – sicherlich noch Milliarden Jahre in der Zukunft.

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Himmelsnordbaum

Das Bild zeigt den Polarstern an der Spitze eines Baumastes, umgeben von den Strichspuren der Sterne am Nordhimmel.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Dai (TWAN)

Auf dieser gut geplanten Nachthimmelslandschaft reicht scheinbar ein urzeitlicher Baum hinauf und berührt den Himmelsnordpol der Erde. Mit Kamera und Stativ entstanden in den Wüstenpappelwäldern von Yiwu im Nordwesten von Xinjiang in China aufeinanderfolgende Aufnahmen, aus denen die Zeitrafferkomposition entstand.

Die zierlichen Strichspurbögen spiegeln die tägliche Rotation der Erde um ihre Achse wider. Wenn man die Rotationsachse verlängert, führt sie am Nachthimmel zum Zentrum der konzentrischen Bögen.

Der helle Stern Polaris ist als Nordstern bekannt. Er ist ein Freund der Menschen, die den nördlichen Nachthimmel erforschen und fotografieren. Der Polarstern liegt nämlich sehr nahe beim Himmelsnordpol. Er befindet sich auf dieser Postkarte von einem rotatierenden Planeten an der Spitze eines ausgestreckten, dürren Zweigs.

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Wurzeln auf einem sich drehenden Planeten

Das Bild zeigt einen alten blattlosen Baum vor einem Himmel mit Strichspuren, die durch die Erdrotation entstehen.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Ein alter Baum mit Wurzeln auf einem rotierenden Planeten steht im Zentrum dieser Serie aus 137 Aufnahmen. Diese entstanden einer Nacht im Norden Siziliens und wurden jeweils 20 Sekunden belichtet.

Digitalkamera und Fischaugen-Objektiv waren für diese dramatische Zeitraffer auf ein Stativ montiert, sodass die Sterne am dunklen Himmel der Region Strichspuren zogen. Auf diese Weise erkennt man leicht den Himmelsnordpol des Planeten. Die Verlängerung der Rotationsachse der Erde in den Weltraum liegt links oben in der Mitte der konzentrischen Strichspurbögen.

Auch die Milchstraße ist abgebildet. Die Ebene unserer Galaxis erstreckt sich im weiten Sichtfeld von Norden nach Osten (von links nach rechts), sie bildet ein breites, leuchtendes Band aus diffusem Sternenlicht.

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Spuren der Planeten im Sonnensystem

Die Strichspuren aller Planeten im Sonnensystem und der Mondsichel am Morgenhimmel über der chinesischen Verbotenen Stadt in Peking.

Bildcredit und Bildrechte: Zheng Zhi

Auf dieser Postkarte von einem rotierenden Planeten ziehen Sterne über den klaren Morgenhimmel. Das Zeitrafferbild entstand aus nacheinander fotografierten Aufnahmen. Sie wurden am 24. Juni fast drei Stunden lang mit Kamera und Stativ neben der Verbotenen Stadt in Peking (China) aufgenommen.

Die abnehmende Mondsichel zog nach Beginn der Aufnahmeserie links über dem östlichen Horizont den hellsten Streifen samt Reflexion im Wasser. Auch die Planeten des Sonnensystems waren an diesem Tag entlang der Ekliptik aufgereiht. Sie zogen vor Sonnenaufgang ihre Spuren. Saturn ging an diesem Morgen als Erster auf. Die Spur des Ringplaneten beginnt in der rechten oberen Ecke.

Der innerste Planet Merkur ging erst kurz vor der Sonne auf. Er zog die kürzeste Spur, sie beginnt in der Dämmerung links am Horizont. Uranus und Neptun sind blass und kaum zu erkennen. Alle Planeten im Sonnensystem sind beschriftet. Sie sind in der Szenerie mit Sternspuren gemischt.

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