Die Potsdamer Schwerekartoffel

Das Bild zeigt eine deformierte Kugel mit den Kontinenten, vorne liegt Afrika. Die Meere sind farbcodiert von rot über orange und gelb bis blau.

Bildcredit: CHAMP, GRACE, GFZ, NASA, DLR

Beschreibung: Warum ist das Erdschwerefeld an manchem Orten der Erde stärker als an anderen? Manchmal ist der Grund dafür nicht bekannt. Um die Erdoberfläche besser zu verstehen, wurde anhand genauer Messungen mit den Satelliten GRACE und CHAMP eine genaue Karte des Schwerefeldes der Erde erstellt. Da sich in Potsdam (Deutschland) ein Zentrum für die Untersuchung dieser Daten befindet, und weil die Erde aufgrund der Ergebnisse wie eine Kartoffel aussieht, wird der so entstandene Geoid als Potsdamer Schwerekartoffel bezeichnet.

Hohe, rot gefärbte Gebiete auf der Karte zeigen Stellen, wo die Gravitation etwas stärker ist als sonst, während in blauen Regionen die Gravitation etwas geringer ist. Viele Beulen und Täler auf der Potsdamer Gravitationskartoffel sind auf Oberflächenstrukturen zurückzuführen – etwa den Nord- und Mittelatlantischen Rücken sowie den Himalaja -, andere wiederum nicht. Diese Strukturen könnten auf Stellen mit ungewöhnlich hoher oder geringer Dichte unter der Oberfläche zurückzuführen sein.

Karten wie diese helfen, auch die Veränderung der Erdoberfläche zu kalibrieren, etwa Änderungen der Meeresströmungen und das Schmelzen der Gletscher. Die obige Karte wurde 2005 erstellt, es gibt aber auch eine aktuellere, genauere Erd-Gravitationskarte aus dem Jahr 2011.

Zur Originalseite

Molekülwolke Barnard 68

Mitten in einem sterngefüllten Bildfeld ist ein dunkler Fleck, es ist eine Molekülwolke, die die Sterne dahinter versteckt.

Bildcredit: FORS Team, 8,2-Meter-VLT Antu, ESO

Beschreibung: Wo sind die Sterne verschwunden? Was früher für ein Loch im Himmel gehalten wurde, ist Astronomen nun als dunkle Molekülwolke bekannt. Eine hohe Konzentration aus Staub und molekularem Gas absorbiert praktisch alles sichtbare Licht der Sterne im Hintergrund. Wegen der gespenstisch dunklen Umgebung gehört das Innere von Molekülwolken zu den kältesten und isoliertesten Orten im Universum. Zu den interessantesten dunklen Absorptionsnebeln zählt eine Wolke im Sternbild Schlangenträger (Ophiuchus), die oben abgebildete Barnard 68. Dass man in der Mitte keine Sterne sieht, lässt den Schluss zu, dass Barnard 68 relativ nahe liegt. Laut Messungen ist er etwa 500 Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von einem halben Lichtjahr. Wie Molekülwolken wie Barnard 68 entstehen, ist nicht genau bekannt, doch wir wissen, dass diese Wolken selbst wahrscheinliche Orte für die Entstehung neuer Sterne sind. Man fand sogar heraus, dass Barnard 68 wahrscheinlich kollabiert und ein neues Sternsystem bildet. In Infrarot kann man sogar durch die Wolke hindurchblicken.

Zur Originalseite

Andromeda in infrarotem und sichtbarem Licht

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: Subaru-Teleskop (NAOJ), Weltraumteleskop Hubble
Mayall-4M-Teleskop (KPNO, NOAO), Digitized Sky Survey, Weltraumteleskop Spitzer
Bearbeitung und Bildrechte: Robert Gendler

Beschreibung: Dieses bemerkenswerte, künstlich gefärbte Kompositbild wurde aus Archiv-Bilddaten in sichtbarem und infrarotem Licht montiert. Das Sichtfeld zeigt die Andromedagalaxie (M31), eine massereiche, etwa 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Spirale. Tatsächlich ist Andromeda, die den doppelten Durchmesser unserer eigenen Milchstraße hat, die größte Galaxie in unserer Nähe. Die Population heller junger blauer Sterne in Andromeda liegt in ihren ausgedehnten Spiralarmen, gesäumt vom verräterischen rötlichen Leuchten von Sternentstehungsgebieten, das auf Bilddaten im sichtbaren Licht erkennbar ist, die im Weltraum und am Boden fotografiert wurden. Die Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer, die direkt in die detailreichen Rot- und Grünkanäle des Kompositbildes gemischt wurden, betonen die klumpigen, von jungen Sternen gewärmten Staubbahnen, die sich immer enger zum Kern der Galaxie winden. Der warme Staub, der in Wellenlängen des sichtbaren Lichts unsichtbar ist, nimmt orange Farbtöne an. Zwei kleinere Begleitgalaxien, M110 (unten) und M32 (oben) sind ebenfalls im Bildfeld.

Heute Nacht: Sehen Sie den Geminiden-Meteorstrom
Zur Originalseite

Kristalle auf dem Mars

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, MSSS

Beschreibung: Diese extreme Nahaufnahme, ein Mosaik aus Bildern des Mars Hand Lens Imager (MAHLI) des Rovers Curiosity zeigt atemberaubende 5 Zentimeter. Man sieht etwas, das längliche Kristallformen zu sein scheinen, entstanden durch die Abscheidungen von in Wasser gelösten Mineralien, wahrscheinlich entstanden durch Verdunsten eines urzeitlichen Sees oder Flusses auf der Marsoberfläche. Dieser Stein mit der Bezeichnung Mojave wurde beim Pink-Cliffs-Aufschluss auf den Pahrump-Hügeln am Fuß des Mount Sharp entdeckt, frei gefegt mit dem Staubentfernungswerkzeug und mit weißen LEDs beleuchtet. Die MAHLI-Bilder entstanden an Curiositys 809. Marstag, auf dem Planeten Erde war das der 15. November 2014. Das Bild des 1909-Lincoln-Cent dient als Größenvergleich. Der mit Marsstaub bedeckte Groschen dient der Kalibrierung von MAHLI und ist auf dem Rover befestigt.

Zur Originalseite

Nacht und Nebenmond

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Ratcliffe

Beschreibung: Auf dieser Nachtszene beleuchtet in den frühen Stunden des 14. November das Licht des abnehmenden Mondes Wolken über den Gipfel-Kuppeln des Kitt PeakNational Observatory bei Tucson in Arizona. Der helle Jupiter steht links neben der überbelichteten Mondscheibe, der Streifen rechts daneben ist ein Blendfleck der Kamera, aber in der Bildmitte ist keine explodierende Feuerkugel, sondern vom Straßenrand aus war direkt über dem Kitt-Peak-WIYN-Teleskop ein erstaunlich heller Nebenmond zu sehen. Ähnlich wie eine Nebensonne entsteht ein Nebenmond durch Mondlicht, das durch dünne, sechseckige plättchenförmige Eiskristalle in hohen Federwolken gebrochen wird. Wie von der Kristallgeometrie vorgegeben, sind Nebenmonde in einem Winkel von 22 Grad oder mehr vom Mond entfernt zu sehen. Verglichen mit der hellen Mondscheibe sind sie meist blass und daher leichter erkennbar, wenn der Mond tief steht. Etwa 10 Minuten nach Entstehen dieses Bildes war sogar dieser helle Nebenmond verblasst.

Zur Originalseite

Die Rötung von M71

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Bob Franke

Beschreibung: M71, bekannt als Kugelsternhaufen im zarten Alter von 10 Milliarden Jahren, ist etwa 13.000 Lichtjahre entfernt und in den engen Grenzen des blassen Sternbildes Pfeil zu finden. Am Himmel des Planeten Erde liegt er nahe der Ebene der Milchstraße, seine zirka 10.000 Sterne ballen sich in einer ungefähr 27 Lichtjahre großen Region in der Mitte dieser Farbkompositansicht.

Die Sichtlinie zu M71 verläuft in der galaktischen Ebene durch eine Menge diffusen interstellaren Staub hindurch. Der Staub dämpft das Sternenlicht, er streut blaues Licht effizienter, verringert die Helligkeit der Sterne in M71 und verschiebt die Farben der Sterne ins Rote.

Wie stark ist diese Farbverschiebung der Sterne? Schieben Sie den Mauspfeil über das Bild (oder folgen Sie diesem Link), um eine Abschätzung der Rötung durch den Staub zu sehen, der auch als interstellare Extinktion bezeichnet wird, um die Farben in M71 zu korrigieren. Diese Korrektur der Helligkeit und Farben der Sterne von M71 ist nötig, um die Entfernung und das Alter des Haufens mithilfe des Hertzsprung-Russell-Diagramms zu ermitteln.

Zur Originalseite

Der Flammennebel sichtbar und infrarot

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Optisch (RGB+Ha): Aldo Mottino und Ezequiel Bellocchio (Argentina); Infrarot: ESO/J. Emerson/VISTA.

Beschreibung: Wie leuchtet der Flammennebel? 1500 Lichtjahre entfernt liegt ein Nebel im Sternbild Orion, der wegen seines Leuchtens und der dunklen Staubspuren wie ein loderndes Feuer aussieht. Doch das Leuchten der Flamme entsteht nicht durch Feuer – die schnelle Anreicherung mit Sauerstoff -, stattdessen leuchtet der helle Stern Alnitak, der östlichste Gürtelstern Orions rechts neben dem Nebel, sein energiereiches Licht in die Flamme, sodass es Elektronen aus der großen, dort vorhandenen Wasserstoffwolke ausschlägt. Der Hauptteil des Leuchtens entsteht, wenn die Elektronen und ionisierter Wasserstoff rekombinieren. Das obige Falschfarbenbild des Flammennebels (NGC 2024) ist eine Kombination aus sichtbarem und infrarotem Licht, im zweiten Frequenzband wird ein junger Sternhaufen sichtbar. Der Flammennebel ist Teil des Orion-Molekülwolkenkomplexes, einer Sternbildungsregion, zu der auch der berühmte Pferdekopfnebel gehört.

Zur Originalseite

Wanderer


Videocredit: Bilder: Erik Wernquist; Musik: Christian Sandquist; Worte und Stimme: Carl Sagan

Beschreibung: Wie weit wird die Menschheit vordringen? Zumindest ins Sonnensystem, falls die Kombination aus echten Weltraumbildern und fiktiven Weltraumvisualisierungen in diesem Video richtig vermutet. Die erstaunlichen Abschnitte dieses Videos stellen Menschen in der Zukunft dar, die durch die Saturnringe schweben, Jupiter von einem nahen Raumschiff aus erforschen oder bei geringer Gravitation von einer hohen Klippe auf einem Uranusmond springen. Obwohl niemand die Zukunft kennt, ist über Grenzen hinaus gehen und forschen – physisch und gedanklich – Teil der menschlichen Natur und hat der Menschheit in der Vergangenheit gute Dienste geleistet.

Zur Originalseite