Blaue borstige Sonne

Das blau dargestellte Objekt ist die Sonne, die Kugel ist in der Mitte dunkler und am Rand hell, sie wirkt sehr gleichförmig, nur am Rand sind ein paar Protuberanzen zu sehen.

Credit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Beschreibung: Unsere Sonne mag ja weich und flauschig aussehen, aber sie ist es nicht. Die Sonne ist eine extrem große Kugel aus brodelndem heißem Gas, hauptsächlich Wasserstoff. Das obige Bild unserer Sonne wurde letzten Monat im Spektralbereich einer speziellen roten Lichtfarbe mit der Bezeichnung H-alpha aufgenommen, die von Wasserstoffgas ausgestrahlt wird. Danach wurden die Farben umgekehrt, sodass das Bild blau erscheint. In diesem Licht sind Details der Chromosphäre der Sonne besonders gut zu sehen, zahlreiche dünne Röhren aus magnetisch gebündeltem heißem Gas, bekannt als Spikulen, die von der Sonne wie Borsten aus einem Zottelteppich aufsteigen, werden hervorgehoben. Unsere Sonne leuchtet, weil sie heiß ist, aber sie brennt nicht. Feuer ist die rasante Verbindung mit Sauerstoff, und es gibt nur sehr wenig Sauerstoff auf der Sonne. Die Energiequelle unserer Sonne ist die Kernfusion von Wasserstoff zu Helium, die tief in ihrem Kern stattfindet. An diesem Tag waren keine Sonnenflecken oder große aktive Regionen auf der Sonne zu sehen, obwohl einige Sonnenprotuberanzen am Rand sichtbar sind.

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Spikulen: Ströme auf der Sonne

Das Bild zeigt einen schwarz gestreiften orangefarbenen Ausschnitt der Sonne.

Credit: SST, Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften, LMSAL

Beschreibung: Stellen Sie sich eine Röhre vor, die so breit wie ein Land und so lang wie die halbe Erde ist. Dann stellen Sie sich vor, dass dieses Rohr mit heißem Gas gefüllt ist, das sich mit 50.000 Kilometern pro Stunde bewegt. Weiters stellen Sie sich vor, dass diese Röhre nicht aus Metall, sondern aus einem transparenten Magnetfeld besteht. Sie malen sich dabei nur eine von Tausenden junger Spikulen auf der aktiven Sonne aus. Oben abgebildet ist das vielleicht am höchsten aufgelöste Bild, das je von diesen rätselhaften solaren Flusskanälen gemacht wurde. Spikulen überziehen dieses Bild der aktiven Solarregion 10380, welche die Sonne im Juni 2004 durchquerte, treten jedoch auf der rechten Seite besonders augenschscheinlich als Teppich aus dunklen Röhren auf. Zeitlich aufeinanderfolgende Bilder zeigten kürzlich, dass Spikulen etwa fünf Minuten lang bestehen, wobei sie als riesige Röhren aus sich rasch erhebendem Gas beginnen, dann jedoch schwinden, wenn das Gas den Höchststand erreicht und auf die Sonne zurückfällt. Diese Bilder lassen auch den Schluss zu, dass die letztendliche Ursache der Spikulen geräuschartige Wellen sind, die über die Oberfläche der Sonne fließen und in die Atmosphäre der Sonne abzweigen.

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