Der Mechanismus von Antikythera

Der korrodierte Kern gehört zu einer komplexen antiken Maschine, die in Griechenland bei Antikythera an Bord eines versunkenen Schiffes entdeckt wurde.

Bildcredit und Lizenz: Marsyas, Wikipedia

Was kann das? Niemand wusste, dass es vor 2000 Jahren die Technologie gab, um so eine Maschine zu bauen. Das hier ist der Mechanismus von Antikythera. Viele sehen darin den ersten Computer. Man fand ihn auf dem Meeresgrund an Bord eines verfaulenden griechischen Schiffes.

Seine Komplexität führte zu jahrzehntelanger Forschung. Wahrscheinlich sind auch heute noch einige seiner Funktionen unbekannt. Röntgenbilder der Maschine bestätigten: Die Hauptfunktion der vielen uhrähnlichen Zahnräder und Lager eine transportable handbetriebene, geozentrische Planetenmaschine war, die künftige Sternen- und Planetenpositionen sowie Mond- und Sonnenfinsternisse berechnete.

Hier seht ihr den korrodierten Kern des größten Zahnrades im Mechanismus von Antikythera, es ist etwa 13 Zentimeter groß. Der ganze Mechanismus war 33 Zentimeter hoch, also ähnlich wie ein großes Buch. In jüngster Zeit wurde es durch neue Computermodelle der fehlenden Teile möglich, diese überraschende antike Maschine vollständig nachzubilden.

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Apollo 11: Armstrongs Selbstporträt auf dem Mond

Das Bild ist eine Spiegelung in einem Visier, es zeigt das Mondlandemodul, einen Astronauten, zwei Experimente und den Schatten des Astronauten, der fotografiert.

Bildcredit: NASA, Apollo 11, Neil Armstrong; Bearbeitung: Michael Ranger

Ein Bild, das Neil Armstrong von Buzz Aldrin auf dem Mond fotografierte, wurde für dieses lunare Selbstporträt digital umgedreht. Armstrongs Originalfoto wurde nach der Mondlandung von Apollo 11 im Juli 1969 aufgenommen. Es zeigt nicht nur die prachtvolle Einöde einer fremdartigen Welt, sondern auch Armstrong selbst, der sich auf Aldrins gekrümmtem Visier spiegelt.

Auf dem freigestellten Bild wurde die kugelförmige Verzerrung der Reflexion auf Aldrins Helm entzerrt. Das Ergebnis ist das berühmte Bild, das Armstrong aus Aldrins Perspektive zeigt. Da Armstrong das Originalbild fotografierte, ist es heute ein 54 Jahre altes Selbstporträt auf dem Mond.

Links seht ihr die Reflexion auf Aldrins Visier vom Originalbild. Hell (aber verzerrt) hängt der Planet Erde rechts oben am Mondhimmel. Ein Bein des Landemoduls Eagle, das mit einer Folie umwickelt ist, ragt markant ins Bild.

Mit der NASA-Mission Artemis II und dem Raumschiff Orion kehren im Jahr 2024 Menschen zur Mondoberfläche zurück.

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Galaktische Zirren: Mandel Wilson 9

Vor einem Hintergrund voller bunter Sterne schweben beigefarbene Wolken.

Bildcredit und Bildrechte: Gabriel Rodrigues Santos

Diese kosmischen Staubwolken schweben etwa 300 Lichtjahre über der Ebene unserer Galaxis und reflektieren das gemeinsame Licht der Sterne in der Milchstraße. Die Wolken werden auch als integrierter Flussnebel bezeichnet. Die blassen, staubigen galaktischen Zirren befinden sie meist in hohen galaktischen Breiten. Doch sie sind zu den galaktischen Nord- und Südpolen hin über weite Himmelsbereiche zu erkennen.

Studien zeigen, dass die Staubwolken neben der Reflexion von Sternenlicht auch ein blasses, rötliches Leuchten, da interstellaren Staubkörnchen unsichtbare Ultraviolettstrahlung in sichtbares rotes Licht umwandeln.

Das äußerst detailreiche Weitwinkelbild zeigt auch Milchstraßensterne in der Nähe sowie ferne Hintergrundgalaxien. Es erforscht einen Komplex blasser galaktischer Zirren, die als Mandel Wilson 9 bekannt sind. Der Wolkenkomplex umfasst am irdischen Himmel mehr als drei Grad im fernen südlichen Sternbild Paradiesvogel (Apus).

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Nahaufnahme der Galaxie M64: Das blaue Auge

Bildfüllend ist eine Galaxie mit einer sehr auffälligen dunklen Struktur abgebildet.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble, HLA; Bearbeitung: Jonathan Lodge

Diese prächtige Spiralgalaxie ist Messier 64. M64 ist ungefähr 17 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie liegt im gut frisierten, nördlichen Sternbild Haar der Berenike. Auf Teleskopansichten wirkt sie wie ein dunkles Augenlid. Daher wird sie oft Blaues-Auge- oder Dornröschen-Galaxie genannt.

Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble wurde überarbeitet. Es zeigt die etwa 7400 Lichtjahre große Zentralregion von M64. Diese ist teilweise von gewaltigen Staubwolken verdeckt. Die Staubwolken sind von jungen blauen Sternhaufen gesäumt sowie dem rötlichen Leuchten von Wasserstoff, das mit Sternbildungsregionen einhergeht.

Die imposanten Staubwolken sind jedoch nicht das einzige seltsame Merkmal dieser Galaxie. Beobachtungen zeigen, dass M64 aus zwei konzentrischen, gegenläufig rotierenden Systemen besteht. Alle alle Sterne in M64 rotieren in dieselbe Richtung wie das interstellare Gas in der Zentralregion der Galaxie. Doch das Gas in den äußeren Regionen, die bis etwa 40.000 Lichtjahre hinausreichen, rotieret in die Gegenrichtung.

Das staubige Auge mit seiner merkwürdigen Rotation ist wahrscheinlich das Ergebnis der Milliarden Jahre alten Verschmelzung zweier unterschiedlicher Galaxien.

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Chandrayaan-3 startet zum Mond

Das Bild zeigt den Start der Rakete LVM3, die den Roboter Chandrayaan-3 zum Mond bringt.

Bildcredit und Bildrechte: Sruthi Suresh (Space Group)

Vögel fliegen nicht so hoch. Flugzeuge sind nicht so schnell. Die Freiheitsstatue wiegt weniger. Keine Spezies außer den Menschen kann sich auch nur annähernd vorstellen, was hier vor sich geht, und vor erst einem Jahrtausend hätte das auch kein Mensch verstanden. Der Start einer Rakete auf dem Weg ins All ist ein ehrfurchtgebietendes Ereignis, das schwer zu beschreiben ist.

Hier seht ihr, wie letzte Woche die LVM3-Rakete der indischen Weltraumforschungsorganisation vom Weltraumzentrum Satish Dhawan auf der indischen Insel Sriharikota ins All startete. Das mehr als 600.000 Kilogramm schwere Raumschiff Chandrayaan-3 hob aus dem Stand von der Erde ab. Die Mission Chandrayaan-3 erreicht laut Plan Ende August den Mond und landet einen robotischen Rover in der Nähe des Mondsüdpols.

Heutzutage startet alle paar Tage irgendwo auf der Welt eine Rakete ins All.

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Milchstraße über den Sternwarten von La Palma

Der Gipfel eines Berges ist von Gestrüpp bedeckt. Hinter dem Horizont sind mehrere Teleskope. Hinter dem Berggipfel ist eine detailreiche Aufnahme des des Himmels mit dem zentralen Band der Milchstraße und mehreren bekannten Sternen und Nebeln.

Bildcredit und Bildrechte: Marcin Rosadziński

Was spielt sich am Nachthimmel ab? Um das herauszufinden, werden überall auf der Welt Teleskope in die Tiefen des Weltraums gerichtet. Zu den Forschungsthemen zählt der Versuch, das frühe Universum zu verstehen; Asteroiden, die der Erde gefährlich werden könnten, zu finden und zu verfolgen; die Suche nach Planeten, die vielleicht außerirdisches Leben besitzen; und schließlich die Beobachtung von Sternen, um unsere Sonne besser zu verstehen.

Die Vordergrund- und Hintergrundbilder für dieses Kompositbild wurden im April auf einem Gipfel der Insel La Palma aufgenommen, die zu Spaniens Kanarischen Inseln gehört. Vor dem dunklen Nachthimmel seht ihr mehrere Teleskope der Observatorien auf dem Roque de los Muchachos. Im Vordergrund stehen – von links nach rechts – Magic 1, Galileo, Magic 2, Gran Telescopio Canarias und LST.

Die Hingucker im Hintergrund sind das zentrale Band unserer Milchstraße, die Sternbilder Schütze, Schlangenträger und Skorpion, der Adlernebel und der Lagunennebel, die beide rot leuchten, sowie die Sterne Alrami und Antares. Dank solcher Observatorien lernte die Menschheit in den letzten 100 Jahren mehr über unseren Nachthimmel als je zuvor in der gesamten Geschichte der Menschheit.

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Hüllen und Bögen um den Stern CW Leonis

In der Mitte leuchtet ein Stern, der von vielen Hüllen um geben ist, die als Bögen abgebildet sind. Links im Bild sind drei Galaxien erkennbar, zwei davon sehen wir fast von der Kante. Im ganzen Bild sind weitere kleinere Galaxien verteilt.

Bildcredit: ESA, NASA, Hubble, T. Ueta (U. Denver), H. Kim (KASI)

Was passiert um diesen Stern? Das ist nicht genau bekannt. CW Leonis ist der nächstgelegene Kohlenstoffstern. Solche Kohlenstoffsterne erscheinen orangefarben, weil durch die Kernfusion im Inneren atmosphärischer Kohlenstoff verteilt wird. Doch CW Leonis ist offenbar auch in einen gasförmigen, kohlenstoffreichen Nebel eingebettet. Wir wissen nicht, weshalb der Nebel so komplex ist, doch die Geometrie seiner Hüllen und Bögen ist faszinierend.

Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt Details dieser Komplexität. Kohlenstoffsterne besitzen eine geringe Oberflächengravitation. Daher können sie Kohlenstoff und Kohlenstoffverbindungen leichter in den Weltraum ausstoßen. Aus einem Teil dieses Kohlenstoffs entsteht dunkler Staub, der häufig in den Nebeln junger Sternbildungsregionen und in den Scheiben von Galaxien zu beobachten ist.

Menschen und alles Leben auf der Erde basiert auf Kohlenstoff, und zumindest ein Teil unseres Kohlenstoffs zirkulierte wahrscheinlich einst in den Atmosphären von Sternen am Ende ihrer Existenz, wie z. B. in Kohlenstoffsternen.

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Meteor und Milchstraße über den Alpen

Im Vordergrund jubelt ein Himmelsbeobachter über einen hellen Meteor, der neben der Milchstraße leuchtet. Im Tal sieht man die Lichter von Siedlungen.

Bildcredit und Bildrechte: Nicholas Roemmelt (Venture Photography)

Diese Aussicht sorgte für Gänsehaut. Vom Tschirgant in den Alpen seht ihr nicht nur nahe gelegene Städte und weiter entfernte Tiroler Gipfel, sondern bei gutem Wetter auch Sterne, Nebel und das Band der Milchstraße.

Der mühsame Aufstieg in dieser Nacht war wegen eines weiteren Höhepunktes besonders lohnenswert – der Meteorstrom der Perseïden 2018 erreichte sein Maximum. Wie erhofft lösten sich die Wolken auf und erlaubten eine malerische Himmelsbeobachtung mit vielen blassen Meteoren. Eine sorgfältig postierte Kamera nahm alle Sternschnuppen als Bildserie auf.

Plötzlich blitzte ein heller, farbenprächtiger Meteor direkt neben dem fast senkrechten Band der Milchstraße auf. Wie der Zufall es wollte, fing ihn die Kamera ein. Daher wurde rasch ein weiteres Bild in die Serie eingefügt: einer der Himmelsbeobachter posierte auf dem nahen Gipfel. Später wurden alle Bilder digital kombiniert.

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