Neunzig Gravitationswellenspektrogramme und es werden mehr

Spektrogramme von 90 Gravitationswellen-Ereignissen, die mit den Detektoren von LIGO (USA), VIRGO (Europa) und KAGRA (Japan) beobachtet wurden.

Bildcredit: NSF, LIGO, VIRGO, KAGRA, Georgia Tech, Vanderbilt U.; Graphik: Sudarshan Ghonge und Karan Jani

Beschreibung: Jedes Mal, wenn zwei massereiche Schwarze Löcher kollidieren, senden sie ein lautes Zirpen in Form von Gravitationswellen ins Universum. Erst seit sieben Jahren besitzt die Menschheit die Technologie, um dieses ungewöhnliche Zirpen zu hören, aber wir haben seither in den ersten drei Beobachtungsläufen schon etwa 90 davon gehört.

Oben seht ihr die Spektrogramme – Diagramme der Gravitationswellenfrequenz im Zeitverlauf – dieser 90 Ereignisse, die von den riesigen Detektoren von LIGO (USA), VIRGO (Europa) und KAGRA (Japan) beobachtet wurden. Je mehr Energie einer Kollision auf der Erde ankommt, desto heller erscheint diese Kollision auf der Grafik.

Neben vielen wissenschaftlichen Erfolgen bietet dieses Zirpen von Gravitationswellen der Menschheit eine beispiellose Bestandsaufnahme von Schwarzen Löchern und Neutronensternen, aber auch eine neue Methode, um die Wachstumsgeschwindigkeit unseres Universums zu messen.

Für Anfang Dezember 2022 ist ein vierter Gravitationswellen-Beobachtungsdurchlauf mit erhöhter Genauigkeit geplant.

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Silhouette der Raumstation auf dem Mond

Die Internationale Raumstation ISS vor dem Mond mit dem Strahlenkrater Tycho.

Bildcredit und Bildrechte: Andrew McCarthy

Beschreibung: Was ist der ungewöhnliche Fleck auf dem Mond? Es ist die Internationale Raumstation. Letzten Monat wurde die Weltraum-Plattform in der Umlaufbahn mit präziser zeitlicher Planung vor dem teilweise beleuchteten Dreiviertelmond fotografiert.

Dieses Bild entstand letzten Monat in Payson in Arizona (USA) durch Kombination vieler Videobilder der ISS, die vor dem Mond kreuzte, mit einer Belichtungszeit von 1/2000 Sekunde. Bei genauer Betrachtung dieser ungewöhnlich klaren Silhouette der ISS erkennt ihr die Umrisse zahlreicher Solarpaneele und Tragwerke. Links seht ihr den hellen Krater Tycho, das vergleichsweise raue, helle Gelände der Hochländer und die relativ glatten, dunklen Regionen, die als Maria bezeichnet werden.

Angebote im Netz verraten euch, wann die Internationale Raumstation an eurem Wohnort sichtbar ist.

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Totale Sonnenfinsternis am südlichen Ende der Welt

Totale Sonnenfinsternis über dem Südpolarmeer.

Bildcredit und Bildrechte: Petr Horálek (ESO Photo Ambassador, Institut für Physik in Opava)

Beschreibung: Gestern war am Ende der Welt eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Um das ungewöhnliche Phänomen zu dokumentieren, flogen Flugzeuge über die bewölkte Meereslandschaft des Südpolarmeers.

Der helle Fleck auf diesem atemberaubenden Bild ist die äußere Korona der Sonne, der dunkle Fleck in der Mitte ist der verfinsternde Mond. Links unten seht ihr einen Flügel und eine Turbine des Flugzeugs, darüber fliegt ein weiteres Flugzeug, das die Finsternis beobachtet. Der dunkle Bereich am Himmel, der die verfinsterte Sonne umgibt, ist der Schattenkegel. Er ist dunkel, weil ihr einen langen Korridor aus Luft entlangblickt, die vom Mond abgeschattet ist. Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr rechts neben der verfinsterten Sonne den Planeten Merkur.

Im April 2023 kreuzt der Schatten der nächsten totalen Sonnenfinsternis Teile von Australien und Indonesien, der Schatten der darauffolgenden Finsternis im April 2024 zieht über Nordamerika.

Interessante Finsternisbilder, die bei APOD eingereicht wurden: totale Sonnenfinsternis vom Dezember 2021
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Irisierend im Mondlicht

Schillernde Wolke verdeckt den Mond und den Sternhaufen M45 der Plejaden.

Bildcredit und Bildrechte: Marcella Giulia Pace

Beschreibung: Auf diesem Schnappschuss vom 18. November war der Vollmond nicht weit vom Erdschatten entfernt. Am Himmel über Sizilien wurde die hellste Mondphase jedoch von vorbeiziehenden Wolken verdeckt. Das volle Mondlicht war getrübt und wurde kurz von kleinen, fast einheitlich großen Wassertröpfchen an den Rändern der hohen, dünnen Wolken gebeugt. Das so entstandene Irisieren leuchtet in Farben einer Mondkorona.

In dieser Nacht stand der Vollmond auch in der Nähe des Sternhaufens der Plejaden am linken unteren Rand der schillernden Wolkenbank. Bald darauf teilten sich die Sterne der sieben Schwestern den Himmel mit der dunkleren, geröteten Mondscheibe.

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Komet Leonard und die Walgalaxie

Komet Leonard (C/2021 A1) zwischen den Galaxien NGC 4631 (Walgalaxie) und NGC 4656 (Hockeyschläger) in den Jagdhunden.

Bildcredit und Bildrechte: Gregg Ruppel

Beschreibung: Dieses Teleskop-Kompositbild vom 24. November zeigt den Kometen Leonard (C/2021 A1), der in der Dämmerung über den nördlichen Himmel zieht, zwischen zwei Galaxien. Der Komet ist von einer grünlichen Koma umgeben, sein Staubschweif bohrt sich scheinbar ins Herz von NGC 4631 (oben), die auch als Walgalaxie bekannt ist. Natürlich sind NGC 4631 und NGC 4656 (unten, auch Hockeyschläger genannt) Galaxien im Hintergrund, die etwa 25 Millionen Lichtjahre entfernt sind.

An diesem Tag war der Komet ungefähr 6 Lichtminuten von unserem hübschen Planeten entfernt. Seine größte Annäherung an die Erde (der Venus kommt er sogar noch näher) steht noch bevor, daher wird Komet Leonard im Dezember noch heller. Schon jetzt ist dieser Komet ein gutes Objekt für Ferngläser und kleine Teleskope. Bei seiner größten Annäherung an die Sonne am 3. Januar dreht er wahrscheinlich seine letzte Runde im inneren Sonnensystem.

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NGC 6822: Barnards Galaxie

Barnards Galaxie NGC 6822 im Sternbild Schütze.

Bildcredit und Bildrechte: Dietmar Hager, Eric Benson

Beschreibung: Prächtige Spiralgalaxien ernten anscheinend mit ihren jungen, hellen blauen Sternhaufen in schönen, symmetrischen Spiralarmen den meisten Ruhm. Doch auch kleine Galaxien wie die nahe NGC 6822, auch bekannt als Barnards Galaxie, bilden Sterne.

NGC 6822 liegt hinter den reichhaltigen Sternfeldern im Sternbild Schütze, sie ist nur 1,5 Millionen Lichtjahre entfernt und gehört zu unserer Lokalen Gruppe. Der Durchmesser der irregulären Galaxie NGC 6822 beträgt etwa 7000 Lichtjahre, sie ist ähnlich groß wie die Kleine Magellansche Wolke. Die helleren Vordergrundsterne in unserer Milchstraße haben Zacken. Barnards Galaxie liegt dahinter. Auf diesem detailreichen Farbkompositbild ist sie voller junger blauer Sterne und vom vielsagenden rosaroten Wasserstoffleuchten der Sternbildungsregionen gesprenkelt.

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Blutmond mit blauem Band

HDR-Bild der totalen Mondfinsternis vom 19. November 2021 in Yancheng in China.

Bildcredit: Angel Yu

Beschreibung: Warum läuft bei einer Mondfinsternis ein blaues Band über den Mond? Das blaue Band ist echt, aber normalerweise schwer zu erkennen. Dieses HDR-Bild der Mondfinsternis, das letzte Woche in Yancheng in China fotografiert wurde, ist jedoch digital so bearbeitet, dass die Helligkeiten des Mondes angeglichen und die Farben verstärkt wurden.

Die graue Farbe rechts unten ist die natürliche Farbe des Mondes, wenn er direkt vom Sonnenlicht beleuchtet wird. Der linke obere Teil des Mondes wird nicht direkt von der Sonne beleuchtet, weil er verfinstert ist – es liegt im Erdschatten, doch er ist zart von Sonnenlicht beleuchtet, das zuvor tief durch die Erdatmosphäre gedrungen ist. Dieser Teil des Mondes ist rot und wird als Blutmond bezeichnet, aus dem gleichen Grund aus dem Sonnenuntergänge auf der Erde rot sind: Die Luft streut blaues Licht stärker als rotes.

Das ungewöhnliche blaue Band ist anders – seine Farbe entsteht durch Sonnenlicht, das durch die hohen Bereiche der Erdatmosphäre gedrungen ist, wo rotes Licht durch Ozon stärker absorbiert wird als blaues.

Morgen findet eine totale Sonnenfinsternis, leider ist die Totalität nur in der Nähe des Südpols der Erde sichtbar.

Fast Hyperraum: APOD-Zufallsgenerator
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