Das gewellte rote Band der SNR 0509

Vor einem Hintergrund aus zarten Sternen zeichnet sich eine ebenso zarte rote Blase ab, man sieht nur ihren Umriss.

Credit: NASA, ESA und das Hubble-Vermächtnis-Team (STScI/AURA); Danksagung: J. Hughes (Rutgers U.)

Beschreibung: Wie entstehen die Wellen im Supernova-Überrest SNR 0509-67.5? Die Wellen und der größere Nebel wurden 2006 und Ende letzten Jahres vom Weltraumteleskop Hubble so detailreich wie noch nie abgebildet. Die rote Farbe wurde mit einem Hubble-Filter aufgenommen, der nur für Licht von angeregtem Wasserstoff durchlässig ist.

Der genaue Ursprung der Wellen ist unbekannt. Zwei Ursprungshypothesen werden in Betracht gezogen, sie erklären die Welle mit relativ dichten Anteilen von ausgestoßenem oder zusammengepresstem Gas. Die Ursache für den breiteren, rot leuchtenden Ring ist klarer, da sich die Ausdehnungsgeschwindigkeit und die Lichtechos mit einer klassischen Supernova-Explosion vom Typ Ia erklären lassen, die sich etwa 400 Jahren ereignet haben muss.

SNR 0509 hat derzeit einen Durchmesser von etwa 23 Lichtjahren. Er ist ungefähr 160.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwertfisch (Dorado) in der Großen Magellanschen Wolke. Der expandierende Ring birgt jedoch ein weiteres Geheimnis: Warum wurde die Supernova vor 400 Jahre nicht beobachtet, als das Licht ihrer Explosion die Erde passiert haben müsste?

Zur Originalseite

Wasserstoff in M51

In der Bildmitte ist die Spiralgalaxie M51 mit vielen Sternbildungsregionen und einem ausgedehnten Nebel dargestellt, der sich nach oben hin ausbreitet.

Credit und Bildrechte: CAHA, Fundación Descubre, DSA, OAUV, Vicent Peris (OAUV / PixInsight), Jack Harvey (SSRO), Steven Mazlin (SSRO), Carlos Sonnenstein (Valkanik), Juan Conejero (PixInsight).

Beschreibung: M51 ist vielleicht der Prototyp eines Spiralnebels. Die große Galaxie hat einen Durchmesser von mehr als 60.000 Lichtjahren und eine klar erkennbare Spiralstruktur. M51 ist auch als NGC 5194 katalogisiert und Teil eines bekannten, miteinander wechselwirkenden Galaxienpaares. Ihre Spiralarme und Staubbahnen reichen eindeutig über die Begleitgalaxie NGC 5195 (oben).

Dieses dramatisch bearbeitete Farbkomposit kombiniert M51-Bilddaten des 1,2-Meter-Teleskops am Calar-Alto-Observatorium. Die Daten enthalten lange Belichtungen mit einem Schmalband-H-alpha-Wasserstofffilter, der die Strahlung von atomarem Wasserstoff aufzeichnet. Rötliche Gebiete von Wasserstoffstrahlung, die als HII-Regionen bezeichnet werden, sind Bereiche mit intensiver Sternbildung, die hauptsächlich in den hellen Spiralarmen von M51 zu finden sind.

Dieses faszinierende Komposit zeigt auch rote Gebilde von Wasserstoffemissionen in den zarten Strukturen, die sogar über NGC 5195 bis zum oberen Bildrand reichen.

Zur Originalseite

Brodelnde orangefarbene Sonne

Im Bild ist eine orangefarbene Kugel mit einer Oberflächenstruktur dargestellt, sie wird zum Rand hin heller. Am Rand sind einige kleine Sonnenfackeln, auf der Vorderseite einige kleine Strukturen.

Credit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Beschreibung: Sogar eine ruhige Sonne kann ein hektischer Ort sein. Und während des Sonnenaktivitätsminimums der letzten Jahre war unsere Sonne ungewöhnlich ruhig. Dieses Bild wurde letzte Woche in einer einzigen Farbe des Lichts – H-alpha – aufgenommen und dann in Falschfarben gefärbt. Es zeigt zahlreiche Details auf der brodelnden Oberfläche unseres Heimatsterns.

Die Aufhellung auf diesem farbinvertierten Bild zum Sonnenrand hin wird als Randverdunkelung bezeichnet. Sie entsteht durch die zunehmende Absorption durch relativ kühles Sonnengas. Über dem Sonnenrand ragen mehrere Protuberanzen, und auf der Sonnenoberfläche sind zwei Sonnenfackeln als helle Schlieren rechts über der Bildmitte zu sehen. Zwei besonders aktive Regionen der Sonne werden von dunklen „Plages“ markiert.

Nach den jüngst ruhigen Zeiten bewegt sich unsere Sonne auf ein Sonnenfleckenmaximum zu und wird im Lauf der nächsten Jahre wahrscheinlich sehr viel aktiver erscheinen.

Zur Originalseite

Neu belebte Sonne und Protuberanz

Unten ist ein kleiner Ausschnitt der Sonne. Auf der Darstellung wirkt sie wie aus Textil. Oben ragen einige Protuberanzen vor einem dunklen Hintergrund vom Rand hoch.

Credit und Bildrechte: Alan Friedman (Averted Imagination)

Beschreibung: Manchmal ragen dramatische Protuberanzen über den Sonnenrand, zum Beispiel letzte Woche, als die riesige Protuberanz rechts oben die zunehmende Aktivität der Sonne zeigte, die ein ungewöhnlich ruhiges Sonnenminimum hinter sich lässt.

Das Bild zeigt einen veränderlichen Teppich aus heißem Gas in der Chromosphäre der Sonne. Es wurde in einer sehr speziellen Lichtfarbe aufgenommen, die von Wasserstoff abgestrahlt wird. Eine Sonnenprotuberanz ist eine Wolke aus Sonnengas, die vom Magnetfeld der Sonne knapp über der Oberfläche in Schwebe gehalten wird. Die Erde würde leicht unter die Protuberanz auf der rechten Seite hineinpassen.

Obwohl Protuberanzen sehr heiß sind, wirken sie dunkel, wenn man sie vor dem Hintergrund der Sonne betrachtet, weil sie etwas kühler als die Oberfläche sind. Eine ruhende Protuberanz bleibt oft einen Monat lang bestehen und kann als koronaler Masseauswurf (KMA) ausbrechen, bei dem heißes Gas in das Sonnensystem geschleudert wird.

Am nächsten Tag sah dieselbe Protuberanz ein wenig anders aus.

Zur Originalseite

Der Gum-Nebel

Das Bild zeigt ein riesiges Feld voller rot leuchtender Nebel.

Credit und Bildrechte: Axel Mellinger

Beschreibung: Der Gum-Nebel, benannt nach dem australischen Astronomen Colin Stanley Gum (1924-1960), ist so groß und nahe, dass er eigentlich schwer zu erkennen ist. Tatsächlich sind wir nur etwa 450 Lichtjahre vom vorderen und 1500 Lichtjahre vom hinteren Rand dieser kosmischen Wolke aus leuchtendem Wasserstoffgas entfernt.

Die blasse Emissionsregion, die von diesem 41 Grad weiten Mosaik aus H-Alpha-Bildern abgedeckt wird, geht ansonsten leicht vor dem Hintergrund der Milchstraßensterne verloren. Der komplexe Nebel ist vermutlich ein mehr als eine Million Jahre alter Supernovaüberrest, der sich über die südlichen Sternbilder Segel und Achterdeck des Schiffes ausbreitet.

Wenn Sie den Mauspfeil über diese spektakuläre Weitwinkelansicht bewegen, sehen Sie, wo Objekte in den Gum-Nebel eingebettet sind, darunter der Vela-Supernovaüberrest.

Zur Originalseite

Schwan ohne Sterne

Rote Nebel füllen das Bild im Sternbild Schwan. Beschreibung im Text.

Credit und Bildrechte: Igor Chekalin

Der Himmel ist voller Wasserstoff, allerdings braucht man eine empfindliche Kamera und ein Teleskop, um ihn sichtbar zu machen. Diese zwölf Grad große Ansicht vom nördlichen Teil des Sternbildes Schwan zeigt kosmische Wolken aus Wasserstoff in der Ebene unserer Milchstraße.

Dieses Mosaik aus Teleskopaufnahmen wurde mit einem H-alpha-Filter aufgenommen, der nur das sichtbare rote Licht der leuchtenden Wasserstoffatome durchlässt. Bei der digitalen Bearbeitung wurde der größte Teil der unzähligen punktförmigen Milchstraßensterne entfernt. Oben in der Mitte blieb der helle Stern Deneb übrig, er ist der Alpha-Stern im Schwan und Kopf im Kreuz des Nordens.

Zu den hellen Nebeln im Bild zählt NGC 7000 oder Nordamerikanebel, weiters IC 5070 oder Pelikannebel links oben sowie IC 1318 oder Schmetterlingsnebel und NGC 68880 oder Sichelnebel rechts unten. Im Weitwinkelfeld befinden sich jedoch auch andere Nebel. Wenn ihr den Mauszeiger über das Bild schiebt, kommen die Sterne zurück!

Zur Originalseite

Büschel um den Pferdekopfnebel

Eingebettet in eine Weite aus rötlichen Fasern ist die dunkle Einkerbung des Pferdekopfnebels.

Credit und Bildrechte: Star Shadow Remote Observatory

Der berühmte Pferdekopfnebel im Orion ist nicht alleine. Diese lang belichtete Aufnahme zeigt die dunkle, vertraute Form unter der Mitte als Teil eines weitläufigen Komplexes aus dunklem Staub und leuchtendem Gas.

Um die Details der Pferdekopfwiese herauszuarbeiten, wurde am ferngesteuerten Star-Shadow-Observatorium in New Mexico (USA) ein kleines Teleskop länger als sieben Stunden auf die Region gerichtet. Ein Filter entfernte alles bis auf eine bestimmte Wellenlänge von rotem Licht, die von Wasserstoff ausgestrahlt wird. Dann wurde das Bild mit einer drei Stunden belichteten Farbaufnahme ergänzt.

Das spektakuläre Ergebnis zeigt ein komplexes Geflecht aus Gas und staubhaltigen Fasern, die im Laufe von Äonen von stellaren Winden und längst vergangenen Supernovae geformt wurden. Der Pferdekopfnebel ist etwa 1500 Lichtjahre entfernt und liegt im Sternbild Orion. Das Bild zeigt auch zwei Sterne im Gürtel des Orion.

Zur Originalseite

Sonnenfleck im alten Sonnenzyklus

Siehe Beschreibung. Ein Klick auf das Bild liefert die höchste verfügbare Auflösung.

Credit und Bildrechte: Greg Piepol

Beschreibung:  Auf unserer Sonne hat ein neuer Zyklus begonnen. Im letzten Jahr wurde das Magnetfeld der Sonne zurückgesetzt, und nun beginnt eine neue 11-Jahres-Periode. Oben ist Sonnenfleck 10982 in einer spezifischen Farbe des Lichtes abgebildet, das von Wasserstoff abgestrahlt wird, er ist einer der letzten Sonnenflecken des alten Sonnenzyklus.

Die beiden dunklen Linien an beiden Seiten oberhalb des hellen Sonnenflecks sind kühle Fasern, die vom Magnetfeld der Sonne in Schwebe gehalten werden. Heiße und kalte Regionen sind als helle respektive dunkle Regionen dargestellt. Ein Sonnenzyklus entsteht durch die Änderung des Magnetfeldes und reicht vom Sonnenmaximum, wenn Sonnenflecken, koronale Massenauswürfe und Fackelphänomene am häufigsten auftreten, bis zum Sonnenminimum, wenn solche Aktivitäten relativ selten sind. 1996 und 2007 war Sonnenminimum, das letzte Sonnenmaximum fand 2001 statt.

Hinweis der Herausgeber: Dieses APOD lief ursprünglich unter dem Titel „Ein Sonnenfleck im neuen Sonnenzyklus“. Doch obwohl der neue Sonnenzyklus begonnen hat, ist der alte noch nicht zu Ende und könnte noch etwa ein Jahr zeitgleich zum neuen Zyklus laufen. Dieser Sonnenfleck wird nun dem alten Zyklus zugerechnet, nicht dem neuen, basierend auf seiner gemessenen magnetischen Polarität und Lage.

Zur Originalseite