Schatten am Südpol des Mondes

Dieses Bild der ständig beschatteten
Region am Südpol des Mondes entstand aus vielen Mondbildern, die aus verschiedenen Beleuchtungswinkeln aufgenommen wurden Es zeigt, welche Teile nie im direkten Sonnenlicht liegen.

Bildcredit: NASA, Arizona State U., Lunar Reconnaissance Orbiter

Beschreibung: Wurde dieses Bild der Mondoberfläche mit einem Mikroskop aufgenommen? Nein – es ist eine zeitübergreifende Beleuchtungskarte, die mit einer Weitwinkelkamera aufgenommen wurde. Dafür sammelte die Raumsonde Lunar Reconnaissance Orbiter in einem Zeitraum von 6 Mondtagen (6 Erdmonaten) 1700 Bilder und nahm dabei immer wieder ein Gebiet um den Südpol des Mondes aus unterschiedlichen Winkeln auf.

Die Bilder wurden zu dieser Karte kombiniert, welche die prozentuale Zeit abbildet, die jeder Punkt der Oberfläche von der Sonne beleuchtet wurde. Der Boden des 19 Kilometer großen Kraters Shackleton in der Kartenmitte bleibt klar erkennbar im Schatten. Am Kraterrand, etwa auf der 9-Uhr-Position, befindet sich der Südpol des Mondes.

Die Kraterböden in der Nähe des Mondsüd- und -nordpols liegen vielleicht ständig im Schatten, während die Bergspitzen möglicherweise fast ständig von der Sonne beleuchtet werden. Die beschatteten Kraterböden könnten künftigen Außenposten als Wassereisspeicher dienen, während sonnenbeleuchtete Bergspitzen gute Standorte sind, um Sonnenenergie zu gewinnen.

12. April um 18 Uhr ist Yuri’s Night im Technischen Museum Wien – Eintritt frei!

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Der Himmel im Jahr 2021

Der Himmel des ganzen Jahres 2021 als Keogramm.

Bildcredit und Bildrechte: Cees Bassa (Netherlands Institute for Radio Astronomy)

Beschreibung: Stellt euch vor, ihr könntet den ganzen Himmel eines ganzen Jahres sehen – auf einmal! Ungefähr das wurde hier abgebildet. Im Jahr 2021 fotografierte eine Ganzhimmelskamera alle 15 Minuten ein Bild des Himmels über den Niederlanden. Die mittleren Säulen dieser Bilder wurden dann ausgerichtet und zu diesem Keogramm kombiniert. Oben ist Januar, unten Dezember und die Mitternachtsstunden verlaufen senkrecht links neben der Mitte.

Was sehen wir? Das Offensichtlichste ist, dass der Tageshimmel ist großteils blau und der Nachthimmel überwiegend schwarz ist. Die zwölf Lichtbänder, die den Nachthimmel kreuzen, entstehen durch das Licht des Mondes. Der dünnste Teil der schwarzen Sanduhrform markiert die Sommersonnenwende, wenn die Tage am längsten sind, während der dickste Teil die Wintersonnenwende zeigt.

Gestern war eine Tagundnachtgleiche – Nacht und Tag waren gleich lang. Im Keogramm findet ihr auch das nördliche Frühlingsäquinoktium von vor einem Jahr – ungefähr im oberen Viertel.

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Mond in invertierten Farben

Der Mond der Erde in invertierten Farben.

Bildcredit und Bildrechte: Dawid Glawdzin

Beschreibung: Welcher Mond ist das? Es ist der Erdmond – aber in invertierten Farben. Die Pixelwerte, die hellen und dunklen Bereichen entsprechen, wurden hier umgekehrt beziehungsweise invertiert, sodass eine Falschfarbendarstellung entstand, die an ein Schwarz-Weiß-Negativ erinnert.

Es handelt sich jedoch um ein invertiertes Farbbild. Die gedämpften Farben des Mondes sind echt, wurden aber vor der Invertierung digital verstärkt. Die eigentlich hellen Strahlen des großen Kraters Tycho sind markante Strukturen im Süden (unten). Die dunkelgrünen Linien, die vom 85 Kilometer großen Einschlagsort ausgehen, sind leicht erkennbar. Die sonst dunklen Mondmeere erscheinen hell und silbrig.

Das Bild wurde in Southend-on-Sea in England (Großbritannien) fotografiert. In der Vergangenheit wurden astronomische Bilder, die auf Fotoplatten aufgenommen wurden, direkt auf Farbnegativen untersucht, weil darauf mit den Augen die Details besser erkennbar waren.

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Projektion: Der Mond in meinen Händen

Projizierter Vollmond am Observatorium von Saint-Véran in den französischen Alpen.

Bildcredit und Bildrechte: Jeff Graphy

Beschreibung: Man muss nicht durch ein Teleskop sehen, um zu wissen, wohin es zeigt. Mit einem Teleskop kann man ein Bild auf eine große Fläche projizieren. Das kann nützlich sein, weil es die intensive Lichtfülle sehr heller Quellen abschwächt. So eine Abdunklung hilft, um die Sonne zu betrachten, zum Beispiel bei einer Sonnenfinsternis.

Bei diesem Einzelbild wird jedoch ein heller Vollmond projiziert. Vor zwei Wochen war der Vollmond im Februar, den manche nördlichen Kulturen Schneemond nennen. Das Projektionsinstrument ist das 62-Zentimeter-Hauptteleskop des Observatoriums von Saint-Véran hoch oben in den französischen Alpen.

Einen Vollmond direkt zu sehen ist einfach, weil er nicht zu hell ist, doch dann seht ihr nicht diesen Detailreichtum. Die nächste Gelegenheit kommt am 17. März.

Wien, Ladenkonzept Nähe Votivkirche: Kostenlose Kalender (leichte Mängel)

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Erdaufgang 1: Historisches Bild neu aufbereitet

Die Erde taucht hinter dem Mond auf - fotografiert vom Apollo 8-Astronauten Bill Anders.

Bildcredit: NASA, Besatzung Apollo 8, Bill Anders; Bearbeitung und Lizenz: Jim Weigang

Beschreibung: „Meine Güte! Seht euch das Bild da drüben an! Hier kommt die Erde rauf. Hach, ist das schön!“ Kurz nach diesem Ausruf wurde vor mehr als 50 Jahren eines der berühmtesten Bilder aller Zeiten in der Umlaufbahn des Mondes fotografiert.

Das kultige Bild ist nun als „Erdaufgang“ bekannt, es wurde von der Besatzung von Apollo 8 aufgenommen und zeigt, wie die Erde vom Mondrand aufsteigt. Doch das bekannte Bild des Erdaufgangs war eigentlich das zweite Bild, das vom Erdaufgang über dem Mondrand fotografiert wurde – es war aber das erste Bild in Farbe. Mit moderner digitaler Technik wurde jedoch das tatsächlich erste – ursprünglich schwarz-weiße – Bild des Erdaufgangs überarbeitet, um Auflösung und Farbe der ersten drei Bilder zu kombinieren.

Aufgepasst! Dieses Bild ist eine Detailansicht des Bildes, das der Apollo 8-Astronaut Bill Anders meinte. Dank moderner Technik und menschlichem Einfallsreichtum können wir es jetzt alle sehen.

(Historischer Hinweis: Ein weiteres historisches Schwarz-Weiß-Bild der Erde, die hinter dem Mondrand unterging, wurde zwei Jahre zuvor vom robotischen Lunar Orbiter 1 aufgenommen.)

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Terminator-Mond

Die Vorderseite des Mondes, erstellt aus Terminator-Bildern des Lunar Reconnaissance Orbiters LRO.

Bildcredit: NASA, Lunar Reconnaissance Orbiter, SVS; Bearbeitung und Bildrechte: Jai und Neil Shet

Beschreibung: Was ist an diesem Mond anders? Es sind die Schattengrenzen. Auf diesem Bild seht ihr keinen Terminator – das ist die Linie, die das Licht des Tages von der Dunkelheit der Nacht trennt. Dieses Bild ist nämlich ein digitales Komposit aus 29 terminatornahen Mondstreifen.

Die Bereiche am Terminator haben die längsten und auffälligsten Schatten. Diese Schatten lassen durch ihren Kontrast und ihre Länge ein flaches Foto dreidimensional erscheinen.

Die Originalbilder und -daten wurden in der Nähe des Mondes vom Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA aufgenommen. Viele Mondkrater fallen durch Schatten auf, die sie nach rechts werfen. Das Bild zeigt anschaulich, dass die dunkleren Regionen, die als Maria bezeichnet werden, nicht nur dunkler sind als der Rest des Mondes, sondern auch flacher.

Wähle einen Mond: Finde die Mondphase an deinem Geburtstag
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Monde in der Dämmerung

Fünf Monde und Jupiter in der Dämmerung über Cancun in Mexiko.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Fedez

Beschreibung: Jupiter war am 2. Februar der einzige Planet am Abendhimmel, doch er teilte sich die Dämmerung am westlichen Horizont mit den hellsten Monden des Sonnensystems. Auf dieser Einzelaufnahme, die kurz nach Sonnenuntergang in Cancun in Mexiko mit Teleobjektiv fotografiert wurde, leuchtet der größte Gasriese des Sonnensystems rechts oben.

Der Schnappschuss zeigt auch den natürlichen Begleiter unseres Planeten in einer jungen Sichelphase. Die Mondscheibe ragt riesig auf, ihre vertraute Vorderseite wird großteils vom Erdschein beleuchtet.

Die vier Lichtpunkte in einer Linie mit Jupiter sind Jupiters große galileische Monde – von oben nach unten – Ganymed, (Jupiter), Io, Europa und Kallisto. Ganymed, Io und Kallisto sind physisch größer als der Erdmond, die Wasserwelt Europa ist nur wenig kleiner.

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Vom Sonnenlicht erfasst

Die Sicheln von Mond und Venus am Morgenhimmel des 29. Januar 2022.

Bildcredit und Bildrechte: Name

Beschreibung: Die Venus (links) war am 29. Januar der hellste Planet am Himmel, doch ihr Durchmesser betug weniger als 1/30 der scheinbaren Größe des Mondes. Weil beide Himmelskörper vor der Sonne aufgingen, waren sie beide in einer Sichelphase. Für kurze Zeit waren ihre sichtbaren Scheiben jeweils zu  etwa 12 Prozent beleuchtet, als sie im Südosten über dem Horizont standen.

Die von der Sonne ähnlich beleuchteten Sicheln wurden auf zwei Einzelbildern fotografiert. Die beiden Bilder wurden mit unterschiedlichen Vergrößerungen aufgenommen und sind zusammengesetzte Video-Einzelbilder, die mit einem kleinen Teleskop gefilmt wurden. Die Venus zeigt Phasen wie der Mond, wenn der innere Planet in einem Zeitraum von 584 Tagen vom Abendhimmel zum Morgenhimmel und wieder zurück wechselt. Der Mond durchläuft seinen Phasenzyklus – eine volle Lunation – in etwa 29,5 Tagen.

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