Phobos, der todgeweihte Marsmond

Der Himmelskörper im Bild erinnert an einen Asteroiden, er ist rötlich und vorne gräulich, auf seiner Oberfläche sind viele Krater, rechts ist ein besonders großer Krater, von dem ausgehend Rillen über den ganzen Körper verlaufen.

Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Dieser Mond ist dem Untergang geweiht. Mars, der Rote Planet, ist nach dem römischen Kriegsgott benannt. Er besitzt zwei winzige Monde, Phobos und Deimos, deren Namen von den griechischen Bezeichnungen für Furcht und Schrecken abgeleitet sind. Diese Marsmonde sind vielleicht eingefangene Asteroiden, sie stammen vielleicht aus dem Hauptasteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter oder vielleicht sogar von noch weiter entfernten Bereichen des Sonnensystems.

Dieses Farbbild des Mars Reconnaissance Orbiter zeigt den größeren Mond Phobos. Das Bild hat eine Auflösung von etwa sieben Meter pro Bildpunkt. Er ist ein stark von Kratern übersätes, asteroidenähnliches Objekt. Phobos kreist sehr tief über dem Mars, etwa 5800 Kilometer über der Oberfläche, dass Gravitations- und Gezeitenkräfte ihn hinunterziehen. Zum Vergleich: Unser Mond kreist 400.000 Kilometer von der Erde entfernt.

In etwa 100 Millionen Jahren zerbricht Phobos wahrscheinlich unter der Belastung durch die unerbittlichen Gezeitenkräfte, und seine Trümmer bilden einen Ring um den Mars, der sich langsam auflöst.

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Ein Hof für NGC 6164

Mitten im Bild leuchtet vor einem matten purpurfarbenen Hintergrund ein kompakter zyklamefarbener Nebel, der von zarten blauen Schlieren umgeben ist.

Bildcredit und Bildrechte: Don Goldman

Beschreibung: Der schöne Emissionsnebel NGC 6164 entstand durch einen der seltenen, heißen, leuchtstarken O-Sterne mit etwa 40 Sonnenmassen. Er leuchtet in der Mitte dieser kosmischen Wolke und ist 3 bis 4 Millionen Jahre alt. In weiteren drei bis vier Millionen Jahren beendet der massereiche Stern sein Leben mit einer Supernovaexplosion. Der Nebel ist etwa 4 Lichtjahre groß und hat eine bipolare Symmetrie. Daher ähnelt seine Erscheinung den bekannteren planetarischen Nebeln – gasförmige Hüllen um alte sonnenähnliche Sterne. Wie auch bei planetarischen Nebeln wurde bei NGC 6164 ein ausgedehnter, blasser Hof entdeckt, der auf diesem detailreichen Bild der Region abgebildet ist. Die Materie des Hofes dehnt sich in das umgebende interstellare Medium aus und stammt wahrscheinlich von einer früheren aktiven Phase des O-Sterns. Die großartige Himmelslandschaft ist ein Komposit aus Schmalband-Bilddaten, die das leuchtende Gas betonen, und Breitbanddaten des umgebenden Sternfeldes. NGC 6164 befindet sich 4200 Lichtjahre entfernt im südlichen Sternbild Winkelmaß.

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Der Reflexionsnebel vdB1

Im Bild mit vielen gezackten Sternen leuchtet links ein blauer Nebel, entfernt erinnert die Anordnung an die Plejaden.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Mt. Lemmon SkyCenter, Universität von Arizona

Beschreibung: Jedes Buch hat eine erste Seite, und jeder Katalog hat einen ersten Eintrag. So beginnt zum Beispiel der van-den-Bergh-Katalog (vdB) für Sterne, die von Reflexionsnebeln umgeben sind, mit dieser hübschen blauen kosmischen Wolke. In interstellaren Staubwolken, die das Licht der nahen Sterne reflektieren, leuchten die Nebel normalerweise blau, weil die Streuung der Staubkörnchen bei kürzeren (blaueren) Wellenlängen effizienter ist. Die gleiche Art der Streuung verleiht dem Planeten Erde seinen blauen Tageshimmel. Van den Berghs Liste aus dem Jahr 1966 enthält insgesamt 158 Einträge, die auf der nördlichen Hemisphäre leicht zu sehen sind, darunter der helle Sternhaufen der Plejaden und andere beliebte Ziele für Astrofotografen. VdB1 hat einen Durchmesser von weniger als 5 Lichtjahren, ist etwa 1600 Lichtjahre entfernt und steht im Sternbild Kassiopeia. Zwei weitere faszinierende Nebel befinden sich in der Szenerie auf der rechten Seite. Sie weisen Schleifen und ausströmende Gebilde auf, die mit dem energiereichen Prozess der Sternbildung zusammenhängen. Darin befinden sich die extrem jungen veränderlichen Sterne V633 Cas (oben) und V376 Cas.

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Der Medusanebel

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Bildcredit und Bildrechte: Ken Crawford (Rancho Del Sol Obs.)

Beschreibung: Verflochtene, gewundene Filamente aus leuchtendem Gas suggerieren den gängigen Namen dieses Nebels:  der Medusanebel. Diese Medusa, auch bekannt als als Abell 21, ist ein alter, etwa 1500 Lichtjahre entfernter planetarischer Nebel im Sternbild Zwillinge (Gemini). Wie auch sein mythologischer Namensvetter steht dieser Nebel im Zusammenhang mit einem dramatischen Wandel. Die Phase des planetarischen Nebels ist ein Endstadium in der Entwicklung von massearmen Sternen wie der Sonne, in dem sie sich von Roten Riesen in heiße, weiße Zwergsterne verwandeln und bei diesem Prozess ihre äußeren Hüllen abstoßen. Ultraviolette Strahlung von heißen Sternen liefert die Energie für das Leuchten des Nebels. Der sich verwandelnde Stern der Medusa befindet sich nahe der Mitte der hellen Sichelform. Auf dieser detailreichen Teleskopansicht sind links unter der der hellen, sichelförmigen Region deutlich blassere Filamente erkennbar. Der Medusanebel hat einen ungefähren Durchmesser von mehr als 4 Lichtjahren.

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NGC 206 und die Sternwolken von Andromeda

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Bildcredit und Bildrechte: Bob und Janice Fera (Fera Photography)

Beschreibung: Der große, als NGC 206 katalogisierte Sternverband ist in die staubigen Arme der benachbarten Andromeda-Spiralgalaxie (M31) eingebettet und etwa 2,5 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Er ist über der Mitte dieser großartigen Nahaufnahme der südwestlichen Ausdehnung der Andromedagalaxie zu sehen. Die schönen, hellen, blauen Sterne des Haufens NGC 206 sind ein Hinweis auf sein geringes Alter. Seine jüngsten massereichen Sterne sind weniger als 10 Millionen Jahre alt. NGC 206, der viel größer ist als die jungen Sternhaufen in der Scheibe unserer Galaxis, die als offene oder galaktische Haufen bekannt sind, ist etwa 4000 Lichtjahre groß. Das ist von der Größe her mit den riesigen Sternkrippen NGC 604 in der nahen Spirale M33 und dem Tarantelnebel in der Großen Magellanschen Wolke vergleichbar.

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Mammatuswolken über Saskatchewan

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Bildcredit und Lizenz: Craig Lindsay, Wikipedia

Beschreibung: Normale Wolkenunterseiten sind flach. Wenn nämlich feuchte, warme Luft aufsteigt und zu Wassertröpfchen kondensiert, geschieht das bei einer bestimmten Temperatur, die üblicherweise einer sehr genauen Höhe entspricht. Wenn die Wassertröpfchen wachsen, bildet sich eine undurchsichtige Wolke. Unter bestimmten Umständen können jedoch Wolkentaschen mit großen Wassertröpfchen oder Eisteilchen entstehen, die in die klare Luft hinuntersinken und dabei verdunsten. Solche Taschen können in der turbulenten Luft in der Nähe eines Gewitters entstehen. Die dabei auftretenden Mammatuswolken können besonders dramatisch aussehen, wenn Sonnenlicht von der Seite einfällt. Diese Mammatuswolken wurden letzten Sommer über Regina in Saskatchewan (Kanada) fotografiert.

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Eine Raumfähre auf den Straßen von Los Angeles


Bildcredit und Bildrechte: Bryan Chan, Los Angeles Times; Musik: Keeper of the Wind (Eleni Hassabis, Firstcom)

Beschreibung: War das, was hier gerade vorbeigefahren ist, eine Raumfähre? Mit einer Aufmerksamkeit, bei der sogar eine Leinwandgröße vor Neid erblassen könnte, verfolgten Tausende Menschen ehrfürchtig, wie eine bedeutende Ikone des Weltraumzeitalters durch die Straßen von Los Angeles geschleppt wurde. Nach der Landung am Flughafen von Los Angeles letzten Monat wurde die Raumfähre Endeavour vorsichtig auf Anhänger verladen und die Straßen und Brücken entlangmanövriert, bis zum 20 Kilometer entfernten California Science Center. Für viele war es die unbeschreibliche Reise einer Hoheit, die Menschen dazu brachte, die Straßen von LA zu säumen und an den Fenstern und Balkonen auf die Gelegenheit zu warten, sie bei diesem einmaligen Ereignis zu beobachten und zu fotografieren. Die eingemottete Raumfähre wich mit Mühe einigen Gebäuden und Bäumen aus, kam schließlich sicher an ihrem neuen Zuhause an und wird bald für ihre dauerhafte Zurschaustellung bereit sein. Die Reise, die drei Tage dauerte, wurde im obigen künstlerischen Zeitraffervideo auf etwa drei Minuten verkürzt.

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Der Pferdekopfnebel

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Bildcredit und Bildrechte: Nigel Sharp (NOAO), KPNO, AURA, NSF

Beschreibung: Einer der am leichtesten erkennbaren Nebel am Himmel, der Pferdekopfnebel im Orion, ist Teil einer großen, dunklen Molekülwolke. Die ungewöhnliche, auch als Barnard 33 bekannte Gestalt wurde Ende des 19. Jahrhunderts erstmals auf einer Fotoplatte entdeckt. Das rote Leuchten stammt von Wasserstoffgas, das vorwiegend hinter dem Nebel liegt und vom nahen Stern Sigma Orionis ionisiert wird. Die Dunkelheit des Pferdekopfes entsteht durch dichten Staub, wobei der tiefer gelegene Teil des Pferdenackens einen Schatten nach links wirft. Aus dem Nebel strömendes Gas wird von einem starken Magnetfeld konzentriert. Die hellen Flecken im Sockel des Pferdekopfnebels sind junge Sterne im Entstehungsprozess. Licht braucht etwa 1500 Jahre, um vom Pferdekopfnebel zu uns zu gelangen. Das obige Bild wurde mit dem 90-Zentimeter-Teleskop am Kitt Peak National Observatory fotografiert.

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