Plasmastrahlen der Radiogalaxie Hercules A

Siehe Beschreibung. Galaxie mit riesigen Plasmastrahlen, die vermutlich von einem Schwarzen Loch stammen. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, ESA, S. Baum und C. O’Dea (RIT), R. Perley und W. Cotton (NRAO/AUI/NSF) sowie das Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

Beschreibung: Warum strömen aus dieser Galaxie so spektakuläre Strahlen? Das ist nicht bekannt, doch es hängt wahrscheinlich mit einem aktiven, sehr massereichen Schwarzen Loch im Zentrum zusammen. Die Galaxie in der Bildmitte ist Hercules A, im sichtbaren Licht wirkt sie wie eine relativ normale elliptische Galaxie. Wenn man sie aber in Radio-Wellenlängen abbildet, erscheinen gewaltige, mehr als eine Million Lichtjahre lange Plasmastrahlen.

Genaue Untersuchungen zeigen, dass die zentrale Galaxie, die auch als 3C 348 bekannt ist, mehr als 1000-mal massereicher ist als unsere Galaxis, und dass das zentrale Schwarze Loch fast 1000-mal mehr Masse besitzt als das Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße.

Das oben gezeigte Bild im sichtbaren Licht wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble in der Erdumlaufbahn gemacht und mit einem Radiobild überlagert, das mit den Radioantennen des kürzlich modernisierten Very Large Array (VLA) in New Mexico (USA) aufgenommen wurde. Die Physik, die diese Strahlen erzeugt, wird weiterhin erforscht. Eine wahrscheinliche Energiequelle ist die einfallende Materie, die zum zentralen Schwarzen Loch strudelt.

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Im Zentrum von Saturns Nordpolwirbel

Siehe Beschreibung. Wolkenstrudel bei Saturns Nordpol. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Beschreibung: Was sieht man bei Saturns Nordpol? Einen Strudel seltsamer, komplex wirbelnder Wolken. Das Zentrum dieses Wirbels wurde letzte Woche von der Roboter-Raumsonde Cassini, die Saturn umkreist, so detailreich wie nie zuvor abgebildet.

Diese Wolken liegen im Zentrum des ungewöhnlichen sechsseitigen Wolkensystems, das Saturns Nordpol umgibt. Dieser gelangte erst vor wenigen Jahren ins Sonnenlicht, davor konnte Cassini nur Infrarotbilder der beschatteten Region aufnehmen. Dieses Bild wurde nicht bearbeitet und wird für eine Veröffentlichung im Jahr 2013 vorbereitet. Mehrere ähnliche Bilder der Region wurden kürzlich zu einem Film zusammengefasst. Planetologen werden diese äußerst ungewöhnliche Wolkenformation sicherlich noch eine Weile beobachten.

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Ein vierfacher Mondhalo über Spanien

Siehe Beschreibung. Nachthimmel mit Mondhalos und Sirius, Orion und Beteigeuze. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Dani Caxete

Beschreibung: Manchmal verwandeln fallende Eiskristalle die Atmosphäre in eine gigantische Linse, die Bögen und Halos um Sonne oder Mond zaubert. Letzten Samstag war nachts in der Nähe von Madrid (Spanien) so etwas zu beobachten, als am Winterhimmel nicht nur der helle Mond zu sehen war, sondern auch insgesamt vier der seltenen Mondhöfe.

Das hellste Objekt in der Nähe des oberen Bildrandes ist der Mond. Das Licht des Mondes wird durch taumelnde sechsseitige Eiskristalle in einen 22-Grad-Halo gebrochen, der den Mond umgibt. Den 22-Grad-Bogen verlängert ein waagrecht umlaufender Halo, der durch prismenförmige Eiskristalle entsteht. Seltener ist zu beobachten, dass etwas Mondlicht durch ferne, taumelnde Eiskristalle gebrochen wird und einen (dritten), 46 Grad vom Mond entfernten regenbogenähnlichen Bogen bildet, der hier knapp über der malerischen Winterlandschaft verläuft. Weiters ist auch ein Teil eines ganzen, kreisförmigen 46-Grad-Hofes zu sehen, sodass ein – vor allem beim Mond – extrem seltener vierfacher Halo fotografiert wurde.

Die schneebedeckten Bäume im Vordergrund säumen die Straße Puerto de Navacerrada in der Sierra de Guadarrama in der Nähe von Madrid. Ganz im Hintergrund sieht man eine berühmte Winterhimmelslandschaft – mit Sirius, dem Gürtel des Orion und Beteigeuze, die zwischen den inneren und äußeren Bögen zu sehen sind.

Solche Halos und Bögen sind meist minutenlang bis mehrere Stunden zu beobachten. Wenn Sie also einen sehen, nehmen Sie sich doch die Zeit, um Familie, Freunde oder Nachbarn auf dieses ungewöhnliche optische Phänomen am Himmel aufmerksam zu machen.

Umfrage: Haben Sie schon einmal einen Mondhalo gesehen?
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Gegenschein über Chile

Siehe Beschreibung. Gegenschein über dem Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte ESO. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (ESO)

Beschreibung: Liegt der dunkelste Bereich des Nachthimmels gegenüber der Sonne? Nein. Dort – 180 Grad von der Sonne entfernt – ist nämlich bei extrem dunklem Himmel ein kaum erkennbares schwaches Leuchten zu sehen, das als Gegenschein bekannt ist. Der Gegenschein ist Sonnenlicht, das von winzigen interplanetaren Staubpartikeln reflektiert wird. Diese Staubpartikel sind millimetergroße Splitter von Asteroiden, die in der Ebene der Ekliptik mit den Planeten um die Sonne kreisen.

Dieses Bild vom Oktober 2008 ist eines der spektakuläreren Bilder des Gegenscheins, die je fotografiert wurden. Die lang belichtete Aufnahme des extrem dunklen Himmels über dem Paranal-Observatorium in Chile zeigt den Gegenschein so deutlich, dass man sogar ein ihn umgebendes Leuchten sieht. Im Vordergrund sind mehrere Komponenten des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte zu sehen.

Zu den interessanteren Objekten im  Hintergrund zählt die Andromedagalaxie links unten sowie der Sternhaufen der Plejaden knapp über dem Horizont. Der Gegenschein unterscheidet sich vom Zodiakallicht in der Nähe der Sonne durch seinen steilen Reflexionswinkel.

Am Tag gibt es ein dem Gegenschein ähnliches Phänomen, das als Glorie bezeichnet wird, man sieht es von einem Flugzeug aus auf reflektierender Luft oder Wolken gegenüber der Sonne.

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Der Norden Merkurs

Siehe Beschreibung. Mögliche Wassereisvorkommen auf Merkur, entdeckt von der Raumsonde MESSENGER. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA / JHU Applied Physics Lab / Carnegie Inst. Washington

Beschreibung: Merkur, der innerste Planet, wäre vielleicht kein guter Ort für interplanetare Olympische Winterspiele. Doch neue Ergebnisse, basierend auf Daten der Raumsonde MESSENGER, die Merkur umkreist, lassen vermuten, dass es in den permanent beschatteten Kraterregionen in der Nähe des Nordpols eine erhebliche Menge Wassereis gibt.

Seit Jahren werden mögliche Eisvorkommen auf Merkur vermutet, angeregt durch die Entdeckung von Regionen nahe dem Nordpol, die im Radarbereich hell sind und somit stark reflektieren. Auf dieser Karte, die anhand von projizierten MESSENGER-Bildern erstellt wurde, sind hell leuchtende Radarbereiche gelb markiert, und sie stimmen offensichtlich mit Böden und Wänden von Einschlagkratern am Nordpol überein. Weiter vom Pol entfernt konzentrieren sich diese Regionen auf die nach Norden gerichteten Kraterwände.

MESSENGERs NeutronenSpektroskopie und thermische Modelle für Krater zeigen, dass das Material in diesen Regionen einen Wasserstoffgehalt von fast reinem Wassereis aufweist, und dieses auf Bereiche mit Temperaturen unter 100 Kelvin (-280 Grad Fahrenheit, -173 Grad Celsius) beschränkt ist. Die Bedingungen sind ähnlich wie in permanent beschatteten Kratern auf dem Mond. Das Eis auf Merkur stammt vermutlich von Kometeneinschlägen.

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Wolken im Schwan

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Bilddaten – Bob Caton, Al Howard, Eric Zbinden, Rogelio Bernal Andreo; Bearbeitung – Rogelio Bernal Andreo

Beschreibung: Kosmische Wolken aus Staub und Gas treiben in diesem prächtigen Mosaik, das ein 12 x 12 Grad großes Feld im hoch fliegenden Sternbild Schwan (Cygnus) abdeckt. Die gemeinschaftlich erstellte Himmelslandschaft, eine Kombination aus Breit- und Schmalband-Bilddaten, dargestellt in der Hubble-Farbpalette, wird vom hellen, heißen Superriesenstern Deneb unter der Mitte des linken Bildrandes verankert. Deneb, der Alphastern im Schwan, ist der oberste der Sterngruppe „Kreuz des Nordens“ und steht hier neben der dunklen Leere, die als Nördlicher Kohlensack bekannt ist. Unter Deneb befinden sich der leicht erkennbare Nordamerika- und der Pelikannebel (NGC 7000 und IC 5070). Sadr (Gamma Cygni), ein weiterer Superriesenstern, steht nahe der Mitte des Bildfeldes, knapp über den hellen Flügeln des Schmetterlingsnebels. Entlang einer Linie, die sich nach rechts oben fortsetzt, liegt der kompaktere Sichelnebel und schließlich der Tulpennebel am oberen Bildrand. Die meisten dieser komplexen Nebulositäten sind etwa 2000 Lichtjahre entfernt. Zusammen mit der Sonne liegen sie im Orion-Spiralarm unserer Galaxis, der Milchstraße.

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Supermond versus Mikromond

Nebeneinander sind zwei Bilder des Mondes, links ist der Mond in Erdnähe und daher größer, rechts ist der Mond in Erdferne und daher kleiner.

Bildcredit und Bildrechte: Catalin Paduraru

Beschreibung: Haben Sie am Mittwoch den großen, schönen Vollmond gesehen? Das war eigentlich ein Mikromond! In dieser Nacht erreichte der kleinste Vollmond des Jahres 2012 seine volle Phase nur etwa 4 Stunden vor dem Apogäum, dem von der Erde am weitesten entfernten Punkt auf der elliptischen Mondbahn. Dagegen fand am 6. Mai dieses Jahres ein Supervollmond nahe dem Perigäum statt, dem erdnächsten Punkt der Bahn. Die relative scheinbare Größe des Mikromondes am 28. November (rechts) ist in dieser Bildkombination- zwei zusammenpassende Teleskopbilder aus Bukarest in Rumänien – direkt mit dem berühmten Supermond vom 6. Mai vergleichbar. Der Unterschied der scheinbaren Größe entsteht durch eine Entfernungsdifferenz von knapp 50.000 Kilometern zwischen Apogäum und Perigäum, wobei die durchschnittliche Entfernung des Mondes etwa 385.000 Kilometer beträgt. Wie lange müssen Sie auf den nächsten Mikro-Vollmond warten? Bis 16. Januar 2014, wenn sich die volle Mondphase nur 3 Stunden vom Apogäum entfernt ereignet.

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Jupiter und Io

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Alessandro Bianconi

Beschreibung: Am 3. Dezember (UT) steht Jupiter, der größte Planet des Sonnensystems, in Opposition, also am irdischen Himmel der Sonne gegenüber, leuchtet hell und geht auf, wenn die Sonne untergeht. Diese Anordnung führt zu Jupiters fast jährlicher größter Annäherung an den Planeten Erde. Daher bietet der Gasriese zur Opposition erdgebundenen Teleskopen atemberaubende Ansichten seiner stürmischen, gebänderten Atmosphäre und der großen galileischen Monde. Diese scharfe Bildserie zum Beispiel wurde in der Nacht von 16. auf 17. November auf der Insel Sardinien (Italien) in der Nähe von Dolianova fotografiert. Norden ist auf diesem Bild oben, zu sehen ist Jupiters berühmter Großer Roter Fleck sowie die dunklen Gürtel und hellen Zonen des Planeten. Weiters ist ein Transit von Jupiters vulkanischem Monde Io zu erkennen, aber auch sein runder, dunkler Schatten, der über Jupiters Wolkenoberflächen zieht, während der Ablauf von links nach rechts voranschreitet.

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