Himmelspanorama über dem Salda-See

Der Blick reicht von einer Küste über Wasser, dahinter sind Lichter einer Beleuchtung, darüber wölbt sich ein Sternenhimmel.

Credit und Bildrechte: Tunç Tezel (TWAN)

Beschreibung: Als Mitternacht näherrückte, erschien ein eindrucksvoller Himmel. Das geschah letzten Monat am Ufer des Salda-Sees im Südwesten der Türkei. Im obigen Nachthimmelpanorama bedeckt felsiger Sand den Vordergrund, während Lichter von Gebäuden über den See hinweg zu sehen sind. Blickt man nach oben, liegen die Sterne des Orion unmittelbar darüber, während Sirius, der hellste Stern am Himmel, links von Orion steht. Rechts von Orion, knapp über dem Horizont, liegt der offene Sternhaufen der Plejaden. Über den Himmel wölbt sich das zentrale Band unserer Galaxis, der Milchstraße. Hoch über der Bildmitte sind die Sterne Castor und Pollux zu sehen. Der Salda-See ist berühmt für seine blaue Farbe, die sogar im obigen Bild andeutungsweise zu erkennen ist.

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Vorhersage der globalen Erwärmung

Die Grafik zeigt die Erdoberfläche schematisch und visualisiert die Temperatursteigerung.

Credit und Bildrechte: Robert A. Rohde, Global Warming Art

Beschreibung: Um wieviel wird sich die Oberfläche der Erde im Laufe des Lebens unserer Kinder erwärmen? Das weiß noch niemand. Betrachtet man die letzten 100 Millionen Jahre, so erleidet die Erde derzeit eine relativ kalte Periode, vielleicht vier Grad Celsius unter dem Durchschnitt. Für die letzten 100 Jahre liefern die Daten jedoch Hinweise, dass die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um fast ein Grad Celsius gestiegen ist. Nur wenige bestreiten, dass derzeit eine globale Erwärmung stattfindet, und der Weltklimarat (IPCC) kam zu dem Schluss, dass wir Menschen eine eine Zunahme der Erwärmung hervorgerufen haben, die wahrscheinlich andauert. Ein künftiger Temperaturanstieg wie der auf der oben gezeigten Vorschaukarte könnte den Meeresspiegel ansteigen lassen, Niederschlagsmuster verändern und einen Großteil des Polareises schmelzen lassen. Das Ergebnis wird wahrscheinlich viele lokale Landwirtschaften und die globale Wirtschaft beeinträchtigen. Geo-Engineering-Projekte wie künstliche Wolkenbildung könnten die Menge an wärmendem Sonnenlicht, das die Erdoberfläche erreicht, reduzieren.

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Fließende Sichel-Sanddünen auf dem Mars

Auf einem kaum geriffelten Untergrund sind links zwei Erhebungen, nach links breiten sich sichelförmige, in Reihen angeordnete Gebilde aus. Das Bild ist schwarzweiß.

Credit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Wann verhält sich der Mars wie eine Flüssigkeit? Obwohl Flüssigkeiten frieren und rasch in der dünnen Marsatmosphäre verdampfen, können anhaltende Winde große Sanddünen scheinbar fließen und sogar wie eine Flüssigkeit tropfen lassen. Auf dem obigen Bild sind rechts zwei flache Tafelberggipfel auf dem südlichen Mars zu sehen, wo die Jahreszeit vom Frühling in den Sommer übergeht. Ein heller, mit einer Kuppe bedeckter Hügel ist ebenfalls links im Bild zu sehen. Während die Winde von rechts nach links wehen, hinterlässt der fließende Sand auf und um die Hügel pittoreske Streifen. Die dunklen bogenförmigen Tröpchen aus feinem Sand werden als Sicheldünen (Barchans) bezeichnet und sind die interplanetaren Geschwister ähnlicher irdischer Sandformen. Dünen können als Ganzes mit dem Wind wandern und einander sogar scheinbar durchdringen. In den letzten Wochen haben Winde auf dem südlichen Mars Staub aufgewirbelt und werden dabei beobachtet, um zu sehen, ob sie sich zu einem weiteren berühmten planetenweiten Sandsturm ausweiten.

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Aussicht in der Nähe eines schwarzen Lochs

In einem von roten kreisförmigen Bahnen gebildeten Trichter befindet sich in der Mitte ein weiß leuchtendes Gebilde, von dem ein rauchartiger Strahl aufsteigt.

Illustrationscredit: April Hobart, CXC

Beschreibung: Im Zentrum eines wirbelnden Strudels heißen Gases sitzt wahrscheinlich eine Bestie, die nie direkt beobachtet wurde: ein schwarzes Loch. Untersuchungen des hellen Lichts, das von dem wirbelnden Gas ausgestrahlt wird, weisen häufig nicht nur auf das Vorhandensein eines schwarzen Loches hin, sondern auch auf seine wahrscheinlichen Eigenschaften. Das Gas in der Umgebung von GRO J1655-40 weist zum Beispiel ein ungewöhnliches Flackern mit einer Frequenz von 450 Mal pro Sekunde auf. Angesichts einer früheren Massenabschätzung für das zentrale Objekt von sieben Sonnenmassen kann das schnelle Flackern durch ein schwarzes Loch erklärt werden, das rasend schnell rotiert. Welche physischen Mechanismen das Flackern – und eine langsamere quasi-periodische Schwingung – in Akkretionsscheiben, welche schwarze Löcher und Neutronensterne umgeben, verursachen, bleibt Gegenstand umfangreicher Forschungen.

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Sternstaub in NGC 1333

Um einen hellen Lichtfleck leuchtet ein blauer, wolkenartiger Nebel, nach links unten breitet sich ein dunkler Nebel mit roten Sternen darin aus.

Credit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: NGC 1333 ist als Reflexionsnebel im sichtbaren Licht zu sehen und wird von bläulichen Farbtönen dominiert, wie sie für Sternenlicht, das von Staub reflektiert wird, charakteristisch sind. Er liegt etwa 1000 Lichtjahre entfernt im heroischen Sternbild Perseus am Rande einer riesigen Sterne bildenden Molekülwolke. Diese plakative Nahaufnahme erstreckt sich in der Entfernung von NGC 1313 über etwa 4 Lichtjahre. Sie zeigt Details der staubhaltigen Region, zusammen mit Hinweisen auf kontrastierende Emissionen in roten Strahlen und leuchtendes Gas von jüngst gebildeten Sternen. Tatsächlich enthält NGC 1333 Hunderte von Sternen, die weniger als eine Million Jahre alt sind, die meisten davon vor optischen Teleskopen durch überall vorhandenen Sternstaub verborgen. Die chaotische Umgebung könnte jener ähneln, in der sich vor mehr als 4,5 Milliarden Jahre unsere eigene Sonne gebildet hat.

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Mittelalterliche Astronomie aus Stift Melk

Mittelalterliche Handschrift aus dem Stift Melk zeigt das Schema von Sonnen- und Mondfinsternissen. Beschreibung im Text.

Credit: Paul Beck (Univ. Wien), Georg Zotti (Vienna Inst. Arch. Science); Bildrechte: Stiftsbibliothek Melk, Frag. 229

Beschreibung: Diese Manuskriptseite wurde durch einen Zufall entdeckt. Sie bietet einen grafischen Einblick in die Astronomie des Mittelalters vor der Renaissance und vor dem Einfluss von Nikolaus Kopernikus, Tycho Brahe, Johannes Kepler und Galileo.

Das faszinierende Blatt stammt aus einer Vorlesungsmitschrift über Astronomie und wurde von dem Mönch Magister Wolfgang de Styria noch vor dem Jahr 1490 im Stift Melk in Österreich gesammelt. Die oberen Bildfelder erklären die Geometrie für eine Mond- (links) und eine Sonnenfinsternis im geozentrischen ptolemäischen Weltbild. Das Diagramm links unten zeigt die ptolemäische Sicht des Sonnensystems, mit der Grafik rechts unten kann man das Datum des Ostersonntags im Julianischen Kalender berechnen. Der Text rechts oben erklärt die Bewegung der Planeten im ptolemäischen Weltbild.

Die Manuskriptseite ist als Teil einer Spezialausstellung zum Internationalen Jahr der Astronomie im historischen Stift Melk zu sehen.

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Schloss und Vollmond

Über einer beleuchteten Burgruine auf einem Berg leuchtet der Vollmond, über dem ein Wolkenschleier liegt.

Credit und Bildrechte: Paolo Tanga, Observatoire de la Cote d’Azur

Beschreibung: Die Wolken konnten diesen hellen Vollmond nicht verstecken, als er letzte Woche über dem mittelalterlichen Schloss von Tourrette-Levens in der Nähe von Nizza in Frankreich aufging. Am 9. April um 1456 UT, genau zu Vollmond, folgte er auf die Tag- und Nachtgleiche im März und war somit der erste Vollmond des Frühlings im Norden und des Herbstes auf der Südhalbkugel.

Er ist als Ostervollmond bekannt und bestimmt das Datum des christlichen Osterfestes, das am Sonntag nach dem ersten Vollmond im nördlichen Frühling stattfindet¹. Im Norden wird er auch Grasmond oder Eiermond genannt. Auf der Südhalbkugel leuchtet dieser Vollmond nach der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche die ganze Nacht und wird als Jagdmond bezeichnet.

¹ Tatsächlich ist es etwas komplizierter…

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Schartige Schatten könnten von Saturnringteilchen stammen

Über diesen Ausschnitt der Saturnringe verläuft eine lange, dunkle Scharte quer über die Rillen.

Credit: NASA, JPL, Space Sciences Institute

Beschreibung: Was verursacht die ungewöhnlichen gezackten Schatten auf Saturns Ringen? Das ist noch nicht bekannt. Während sich Saturn der Tag- und Nachtgleiche nähert, weisen seine Ringe zunehmend mit ihrer schmalen Kante auf Erde und Sonne. In Folge werfen die Saturnmonde nun häufig lange Schatten auf die Ringe. Ein Beispiel dafür ist der lange senkrechte Schatten des Mimas, der oben rechts zu sehen ist. Die Serien kürzerer, gezackter Schatten, die schräg verlaufen, sind da schon ungewöhnlicher. Nun ist seit Hunderten von Jahren bekannt, dass Saturns Ringe aus Teilchen bestehen, doch diese haben sich bisher einer direkten Beobachtung widersetzt. Daher ist es besonders interessant, dass diese gezackten Schatten einer vorläufigen Hypothese zufolge die Silhouetten vorübergehender Gruppen von Ringteilchen sind, die zeitweise durch ihre Gravitation zusammengehalten werden. Die Arbeiten werden sicherlich weitergeführt, da die Roboter-Raumsonde Cassini, die Saturn umrundet und dieses Bild aufgenommen hat, weiterhin Saturns prächtige Ringe fotografiert, auch während der Tag- und Nachtgleiche Saturns im August.

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