Drei Haufen in Puppis

Die offenen Sternhaufen M46, M47 und NGC 2423 im südlichen Sternbild Achterdeck (Puppis).

Bildcredit und Bildrechte: Dave Doctor

Beschreibung: Galaktische oder offene Sternhaufen sind jung. Die Schwärme an Sternen entstehen gemeinsam nahe der Ebene der Milchstraße, doch ihre Zahl nimmt ständig ab, weil durch die galaktischen Gezeiten sowie gravitative Wechselwirkungen Haufenmitglieder ausgestoßen werden.

Auf diesem Teleskopbild, das mehr als drei Grad breit ist, sind drei schöne Beispiele galaktischer Sternhaufen im nautischen südlichen Sternbild Achterdeck (Puppis) abgebildet. M46 links unten ist an die 5500 Lichtjahre entfernt. Rechts neben der Mitte liegt M47, seine Distanz beträgt nur 1600 Lichtjahre. Oben befindet sich NGC 2423 mit einer Entfernung von ungefähr 2500 Lichtjahren.

M46 ist zirka 300 Millionen Jahre jung und enthält ein paar Hundert Sterne in einer etwa 30 Lichtjahre breiten Region. Scharfe Augen erkennen vor dem Sternhaufen M46 auf der 11-Uhr-Position den planetarischen Nebel NGC 2438. Der Zentralstern des Nebels ist Milliarden Jahre alt, wahrscheinlich ist NGC 2438 ein Vordergrundobjekt, das nur zufällig in der Sichtlinie zum jungen M46 liegt.

M47 ist ein kleinerer, loserer Sternhaufen mit einem Durchmesser von zirka 10 Lichtjahren. Er ist mit einem Alter von ungefähr 80 Millionen Jahren noch jünger. Das Alter des Sternhaufens NGC 2423 beträgt etwa 750 Millionen Jahre. Es ist bekannt, dass NGC 2423 einen extrasolaren Planeten enthält, der einen seiner roten Riesensterne umrundet.

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Nördlicher Carinanebel

Der nördliche Teil des Carina-Nebels im Sternbild Schiffskiel.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Beschreibung: Der große Carinanebel enthält seltsame Sterne und kultige Nebel. Das riesige Sternentstehungsgebiet ist nach seinem Heimatsternbild benannt. Der Nebel ist größer und heller als der Orionnebel, aber weniger bekannt, weil er so weit im Süden liegt und ein großer Teil der Menschheit weiter nördlich lebt.

Dieses Bild zeigt viele Details im nördlichsten Teil des Carinanebels. Zu den sichtbaren Nebeln zählen halbkreisförmige Fasern, die den aktiven Stern Wolf-Rayet 23 (WR23) ganz links umgeben. Links neben der Bildmitte liegt der Gabriela-MistralNebel, er besteht aus dem Emissionsnebel IC 2599 aus leuchtendem Gas, der den kleinen offenen Sternhaufen NGC 3324 umgibt. Über der Bildmitte liegt der größere Sternhaufen NGC 3293, rechts daneben der relativ blasse Emissionsnebel mit der Bezeichnung Loden 153.

Der berühmteste Bewohner des Carinanebels ist jedoch nicht im Bild. Rechts unten liegt außerhalb des Bildes der helle, wechselhafte, dem Untergang geweihte Stern Eta Carinae. Er war einst einer der hellsten Sterne am Himmel, voraussichtlich explodiert er in den nächsten Millionen Jahren als Supernova.

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Sterne, Staub und Gas bei Antares

Antares und Rho Ophiuchi im Sternbild Skorpion mit farbenprächtigen Nebeln und dem Kugelsternhaufen M4.

Bildcredit und Bildrechte: Mario Cogo (Galax Lux)

Beschreibung: Warum ist der Himmel um Antares und Rho Ophiuchi so staubig und doch bunt? Die Farben ergeben sich aus einer Mischung von Objekten und Prozessen.

Feiner Staub, der von vorne durch Sternenlicht beleuchtet wird, bildet blaue Reflexionsnebel. Wolken aus Gas, deren Atome durch ultraviolettes Sternenlicht angeregt werden, erzeugen rötliche Emissionsnebel. Von hinten beleuchtete Staubwolken verdecken Sternenlicht und erscheinen daher dunkel.

Antares, ein roter Überriese und einer der helleren Sterne am Nachthimmel, beleuchtet auf diesem Bild die rot-gelben Wolken rechts unten. Das Sternsystem Rho Ophiuchi liegt links oben in der Mitte des blauen Reflexionsnebels. Rechts über Antares seht ihr den fernen Kugelsternhaufen M4.

Die Sternwolken erscheinen farbenprächtiger, als ein Mensch sie sehen kann, sie emittieren Licht im gesamten elektromagnetischen Spektrum.

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Komet Leonard vor dem Sternhaufen M3

Komet C/2021 A1 Leonard über Kalifornien mit dem Kugelsternhaufen M3.

Bildcredit und Bildrechte: Dan Bartlett

Beschreibung: Komet Leonard ist nun mit bloßem Auge sichtbar – aber nur knapp. Da er heute nahe an der Erde vorbeizieht, ist der Komet dieses Wochenende am besten zu sehen, und zwar kurz nach Sonnenuntergang tief über dem Horizont im Westen. Noch sieht man den Kometen am besten im Norden, doch ab Ende Dezember sieht man ihn am besten südlich des Erdäquators.

Dieses Bild des Kometen C/2021 A1 (Leonard) wurde vor einer Woche in Kalifornien in den USA fotografiert. Die detailreiche Aufnahme zeigt die grüne Gas-Koma und den wachsenden Staubschweif des Kometen, der durchs innere Sonnensystem zieht und nur wenige Lichtminuten entfernt ist. Er wurde fotografiert, als er fast genau vor dem Kugelsternhaufen M3 vorbeizog. Im Vergleich zum Kometen ist M3 ungefähr 35.000 Lichtjahre entfernt.

In einer Woche zieht Komet Leonard ungewöhnlich nahe an der Venus vorbei und von dort weiter. Anfang Januar erreicht er seine größte Annäherung an die Sonne.

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NGC 281: Sternlos mit Sternen

NGC 281 im Sternbild Kassiopeia ist ungefähr 80 Lichtjahre groß und wird auch Pacman-Nebel genannt.

Bildcredit und Bildrechte: Wido OerlemansRöntgen: Chandra, Infrarot: Spitzer

Beschreibung: Aus diesem Schmalband-Bild von NGC 281, einer etwa 10.000 Lichtjahre entfernten Sternbildungsregion im Sternbild Kassiopeia, wurden im sichtbaren Licht alle Sterne entfernt. In das sternenlose Bild wurden dann die Sterne digital wieder eingefügt. Doch anstelle der Bilddaten in sichtbarem Licht wurden die Sterne mit Röntgendaten des Chandra-Röntgenobservatoriums (in Violett) sowie mit Infrarotdaten des Weltraumteleskops Spitzer (in Rot) hinzugefügt.

Die aus mehreren Wellenlängen kombinierte Ansicht zeigt eine Vielzahl an Sternen in dem eingebetteten Sternhaufen IC 1590 der Region. Auf Bildern in sichtbarem Licht sind die jungen Sterne meist durch das Gas und den Staub der Entstehungswolken verdeckt. NGC 281 ist ungefähr 80 Lichtjahre groß. Wegen seines Aussehens in sichtbarem Licht ist er auch als Pacman-Nebel bekannt.

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Palomar 6: Kugelsternhaufen

Palomar 6 ist einer von ungefähr 200 Kugelsternhaufen in unserer Milchstraße, er enthält ungefähr 500.000 Sterne und ist etwa 25.000 Lichtjahre entfernt.

Bildcredit: ESA/Hubble und NASA, R. Cohen

Beschreibung: Woher kommt diese riesige Sternenkugel? Palomar 6 ist einer von ungefähr 200 Kugelsternhaufen, die in unserer Milchstraße überlebt haben. Diese kugelförmigen Sternhaufen sind nicht nur älter als unsere Sonne, sondern auch älter als die meisten Sterne, die in der Scheibe unserer Galaxis kreisen. Palomar 6 ist schätzungsweise 12,5 Milliarden Jahre alt. Damit kommt er nahe an das Alter des gesamten Universums heran – und begrenzt es somit.

Palomar 6 enthält ungefähr 500.000 Sterne und ist etwa 25.000 Lichtjahre entfernt, befindet sich aber in der Nähe des Zentrums unserer Galaxis. In dieser Entfernung umfasst dieses scharfe Bild des Weltraumteleskops Hubble zirka 15 Lichtjahre.

Nach gründlicher Untersuchung, unter anderem anhand von Hubble-Bildern, besagt eine führende Ursprungshypothese, dass Palomar 6 nicht im fernen Hof der Galaxis entstand, wo sich nun die meisten anderen Kugelsternhaufen befinden, sondern in der zentralen Wölbung aus Sternen um das Zentrum der Milchstraße – und dort überlebte er bis heute.

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Doppelsternhaufen in Perseus

Der Doppelsternhaufen h und Chi Persei ist auch als als NGC 869 (oben) und NGC 884 bekannt, die beiden Haufen stammen wahrscheinlich aus derselben Sternbildungsregion.

Bildcredit und Bildrechte: Jack Groves

Beschreibung: Dieses hübsche Sternenfeld umfasst etwa drei Vollmonde (1,5 Grad) im heroischen nördlichen Sternbild Perseus. Es enthält h und χ Persei, das berühmte Paar offener Sternhaufen. Die beiden Haufen sind ungefähr 7000 Lichtjahre von uns entfernt, man kennt sie als NGC 869 (oben) und NGC 884 und sie enthalten Sterne, die viel jünger und heißer sind als die Sonne.

Die beiden Sternhaufen sind nur wenige hundert Lichtjahre voneinander entfernt, beide sind 13 Millionen Jahre jung, wenn man das Alter ihrer Einzelsterne betrachtet – ein Hinweis, dass sie wahrscheinlich aus derselben Sternbildungsregion stammen.

Der Doppelsternhaufen ist immer ein lohnender Anblick im Fernglas, an dunklen Orten ist er sogar mit bloßem Auge sichtbar. Mit einer Hülle aus Gitarrensaiten wurden Lichtkreuze an den vielfarbigen Sternen erzeugt, die auf diesem lebendigen Teleskopbild abgebildet sind.

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Die Blase und der Sternhaufen

Der Blasennebel und der Sternhaufen M52 im Sternbild Kassiopeia bilden ein ungleiches Paar.

Bildcredit und Bildrechte: Lorand Fenyes

Beschreibung: Für das Auge bildet diese kosmische Komposition ein schönes Gleichgewicht zwischen dem Blasennebel rechts und dem offenen Sternhaufen M52. Doch in anderen Maßstäben wäre das Paar unausgewogen.

Der Blasennebel ist auch als NGC 7635 bekannt und etwa 10 Lichtjahre groß. Er ist in einen Komplex aus interstellarem Staub und Gas eingebettet und wird von den Winden eines einzelnen massereichen O-Sterns aufgebläht. Auf der anderen Seite ist M52 ein reichhaltiger offener Haufen mit rund tausend Sternen. Der Haufen ist ungefähr 25 Lichtjahre groß.

Das Paar findet ihr an den nördlichen Grenzen des Sternbildes Kassiopeia. Die Entfernung des Blasennebels und des damit verbundene Wolkenkomplexes beträgt etwa 11.000 Lichtjahre, während der Sternhaufen M52 fast 5000 Lichtjahre entfernt ist. Das weite Teleskopsichtfeld umfasst am Himmel ungefähr 1,5 Grad, das entspricht dem dreifachen scheinbaren Durchmesser des Vollmondes.

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