Eine gewundene aktive Sonnenprotuberanz

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Videocredit: SOHO Consortium, EIT, ESA, NASA

Beschreibung: Zehn Erden würden leicht in der „Klaue“ dieses scheinbaren Sonnenmonsters passen. Das Monster, eigentlich eine riesige aktive Protuberanz, bewegt sich auf dieser halbstündigen Zeitraffer-Bildfolge aus unserer Sonne hinaus. Diese große Protuberanz ist jedoch nicht nur wegen ihrer Größe bedeutsam, sondern auch wegen ihrer Form. Die gekrümmte Gestalt in Form einer Acht lässt den Schluss zu, dass ein komplexes Magnetfeld durch die ausströmenden Sonnenteilchen verläuft. Differenzielle Rotation des Gases knapp unter der Oberfläche der Sonne könnte die Oberflächenexplosion erklären. Die Folge aus fünf Bildern wurde Anfang 2000 mit dem Satelliten SOHO in der Sonnenumlaufbahn fotografiert. Obwohl große Protuberanzen und energiereiche koronale Massenauswürfe (KMAs) relativ selten vorkommen, treten sie derzeit nahe dem Sonnenmaximum – einer Zeit mit vielen Sonnenflecken und Sonnenaktivität im elfjährigen Sonnenfleckenzyklus – viel häufiger auf.

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Der überraschende Komet ISON


Bildcredit:  NASA, ESA, SOHOVideobearbeitung: Babak Tafreshi (TWAN)

Beschreibung: Nachdem er nach seinem Perdiheldurchgang – seiner qualvollen Annäherung an die Sonne – nicht im Blickfeld der die Sonne beobachtenden Raumsonden auftauchte, wurde der sonnenstreifende Komet ISON für verloren gehalten. Doch ISON überraschte gestern seine Beobachter, als Material, das noch auf der Kometenbahn wanderte, sichtbar wurde und sogar ein ausgedehnter, fächerförmiger Staubschweif entstand. Dieses Video (vimeo, youtube), aufbereitet für HD-Format, wurde aus Bildern des Koronographen der Raumsonde SOHO erstellt. Es folgt dem Kometen im Sichtfeld der Weitwinkel- (blau) und der Teleobjektiv- (rot) Kamera in den Stunden vor und nach dem Periheldurchgang. In beiden Feldern wird das alles überstrahlende Sonnenlicht von einer zentralen Abdeckscheibe verdeckt. Ein weißer Kreis deutet die Position und Größe der Sonne an. Noch sind viele Fragen offen, doch es gibt auch die verlockende Möglichkeit, dass ein kleiner Teil des Kometenkerns ganz oder teilweise überlebt hat; in diesem Fall wird der Überraschungskomet ISON in den nächsten Tagen vor Sonnenaufgang am Himmel des Planeten Erde aufgehen.

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Komet ISON davor und danach

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Bildcredit: NASA, SOHO

Beschreibung: Der die Sonne streifende Komet ISON erreichte gestern am 28. November 18:45 UT sein Perihel – die größte Annäherung an die Sonne. Der Komet zog etwas mehr als eine Million Kilometer über der Sonnenoberfläche vorbei – eine Entfernung, die kleiner ist als ein Sonnendurchmesser. Diese beiden Bildfelder zeigen ISON vor (rechts) und nach seiner größten Annäherung, abgebildet vom Instrument LASCO an Bord der die Sonne beobachtenden Raumsonde SOHO. Das alles überstrahlende Sonnenlicht wird von LASCOs zentraler Abdeckscheibe ausgeblendet; der weiße Kreis deutet die Position und Größe der Sonne an. Der helle Komet ist auf seinem Pfad unten im „Vorher“-Bildfeld zu sehen, doch etwas viel Blasseres tritt im „Nachher“-Bildfeld oben aus, möglicherweise ein Staubschweif, der sich aus den Überresten von ISONs Periheldurchgang neu bildet.

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Aktive Sonne während der totalen Sonnenfinsternis

Mitten im Bild ist eine gelbe Kugel mit weißen und dunklen Strukturen, sie ist von weißen Schlieren umgeben, die in einen dunklen Kreis verlaufen. Außerhalb des dunklen Kreises sind lange Streifen und Strahlen der Sonnenkorona.

Bildcredit und Bildrechte: D. Seaton (ROB) und J. M. Pasachoff (Williams-College Sonnenfinsternis-Expedition), NRL, ESA, NASA, NatGeo

Beschreibung: Manchmal ist eine totale Sonnenfinsternis eine Gelegenheit. Eine solche Gelegenheit wurde für dieses Bild genützt – zu sehen ist die Sonnenfinsternis zu Beginn dieses Monats, aufgenommen von verschiedenen Observatorien. Das innerste Bild, das die Sonne in Ultraviolettlicht zeigt, wurde im Laufe weniger Stunden vom Instrument SWAP aufgenommen, das sich an Bord der Mission Proba-2 in einem sonnensynchronen niedrigen Erdorbit befindet. Dieses Bild ist von einem auf der Erde fotografierten, in Blau wiedergegebenen Finsternisbild umgeben, das in Gabun fotografiert wurde. Weiter außen ist eine kreisrund abgedeckte Region zu sehen, mit der das Sonnenzentrum künstlich abgedunkelt wird – aufgenommen vom Instrument LASCO an Bord der Raumsonde SOHO, die sich in einem Sonnenorbit befindet. Das äußerste Bild, das die ausfließende Sonnenkorona zeigt, wurde zehn Minuten nach der Finsternis mit LASCO aufgenommen. Im Laufe der letzten Wochen wies unsere Sonne ungewöhnlich viele Sonnenflecken, KMA und Sonneneruptionen auf – eine Aktivität, die allgemein zu erwarten war, da die Sonnenaktivität derzeit ein Maximum erreicht – den aktivsten Teil ihres 11-jährigen Sonnenzyklus. Das Ergebnisbild ist eine pittoreske Montage vieler Sonnenschichten und erlaubt Sonnenforschern, aktive Regionen in oder nahe der Sonnenoberfläche besser mit ausströmenden Strahlen in der Sonnenkorona vergleichen zu können.

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Sonnenstreifer

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Bildcredit: LASCO, SOHO-Arbeitsgemeinschaft, NRL, ESA, NASA

Beschreibung: Dieser Sonnenstreiferkomet, der am 23. Dezember 1996 vom Large Angle Spectrometric COronagraph (LASCO) der Raumsonde SOHO aufgenommen wurde, krümmt sich einem feurigen Schicksal entgegen. LASCO verwendet eine undurchsichtige Scheibe, die teilweise unten rechts zu sehen ist, um die sonst alles überstrahlende Sonnenscheibe auszublenden. Das erlaubt, die inneren 8 Millionen Kilometer der relativ zarten Korona abzubilden. Der Komet ist zu sehen, während seine Koma gerade in die helle äquatoriale Sonnenwindregion (senkrecht ausgerichtet) eintritt. SOHO wurde im Weltraum positioniert, um die Sonne ständig zu beobachten, und hat inzwischen mehr als 1500 Kometen entdeckt, darunter zahlreiche Sonnenstreifer. Anhand ihrer Bahnen konnte die überwiegende Mehrheit der Sonnenstreifer der Kreutz-Gruppe die Sonne streifender Kometen zugeordnet werden; diese entstand durch das schrittweise Aufbrechen eines einzigen großen Ursprungskometen, der im 12. Jahrhundert sehr nahe an der Sonne vorbeizog. Der große Komet 1965, Ikeya-Seki, gehörte ebenfalls zur Kreutz-Gruppe und kam näher als 650.000 Kilometer an die Sonnenoberfläche heran. Da Sonnenstreifer sehr nahe an der Sonne vorbeiziehen, sind sie zerstörerischen Gezeitenkräften und starker Sonnenhitze ausgesetzt. Dieser kleine Komet, der als Weihnachtskomet SOHO 6 bekannt wurde, zerbrach. Ende dieses Jahres könnte Komet ISON, der jedoch nicht zur Kreutz-Gruppe gehört, der hellste Sonnenstreifer der Geschichte werden und die Passage überstehen.

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Merkur erspähen

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Bildcredit: SOHOEIT Consortium, NASA

Beschreibung: Entdecken Sie den Planeten? Die winzige Scheibe Merkurs, des innersten Planeten im Sonnensystem, kreuzte 2003 von der größeren Umgebung des Planeten Erde aus gesehen etwa fünf Stunden die gewaltige Scheibe der Sonne. Das Tagesgestirn stand während des gesamten Transits für Beobachter in Europa, Afrika, Asien und Australien über dem Horizont, doch der Horizont war natürlich kein Problem für die Raumsonde SOHO, welche die Sonne beobachtet. Merkur, der als dunkler Punkt zu sehen ist, wandert auf diesen vier SOHO-Bildern der Kamera für extremes Ultraviolettlicht von links nach rechts (vom oberen Bildfeld zum unteren). Die Falschfarben der Bildfelder entsprechen verschiedenen Ultraviolett-Wellenlängen, welche Regionen hervorheben, die über der der sichtbaren Sonnenoberfläche liegen. Es war der erste von 14 Merkurtransiten im 21. Jahrhundert. Nächste Woche findet jedoch ein viel selteneres, aber leichter sichtbares Ereignis statt – ein Venustransit vor der Sonne. Brauchen Sie Hilfe, um Merkur zu erkennen? Klicken Sie einfach auf das Bild.

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Komet Lovejoy: Überlebender Sonnenstreifer

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Credit: LASCO, SOHO Consortium, NRL, ESA, NASA

Beschreibung: Wie viele andere die Sonne streifenden Kometen wurde beim Kometen Lovejoy (C/2011 W3) nicht erwartet, dass er seine nahe Begegnung mit der Sonne überleben würde. Doch das tat er. Auf diesem Bild, das mit einem Koronografen an Bord der auf die Sonne gerichteten Raumsonde SOHO gemacht wurde, erkennt die immer noch zur Erde gerichteten Reste des Schweifes, als der gleißende Kopf bzw. die Koma am 16. Dezember aus dem Sonnenglanz hervortrat. Die Position der Sonne hinter der verdunkelnden Scheibe, welche den übermächtigen Glanz abdeckt, wird vom weißen Kreis markiert. Komet Lovejoys Koma, die vom Schweif getrennt ist, ist so hell, dass die Pixel der Kamera überbelichtet sind und helle, waagrechte Streifen entstehen. Anhand ihrer Umlaufbahnen wird vermutet, dass Kometen, die die Sonne streifen, zur Kreutz-Gruppe gehören, welche durch den stufenweisen Zerfall eines einzigen Kometen entstand, welcher im 12. Jahrhundert der Sonne sehr nahe kam. Die meisten wurden mit SOHOs Kameras entdeckt, doch anders als die meisten Sonnenstreifer wurde dieser zuvor von dem australischen Astronomen Terry Lovejoy an einer Sternwarte auf der Erde entdeckt. Komet Lovejoy hat sich der Sonnenoberfläche zirka 120.000 Kilometer angenähert und hatte wahrscheinlich einen riesigen Kometenkern, um diesen intensiven Periheldurchgang zu überleben. Eindrucksvolle Videos dieser Begegnung vom Solar Dynamics Observatory sind hier zu finden.

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Komet und KMA auf der Sonne


Bildcredit: SOHO, SDO, NASA, ESA

Beschreibung: Hat ein in die Sonne stürzender Komet eine Sonnenexplosion verursacht? Wahrscheinlich nicht. Vergangenes Wochenende fiel ein Komet in die Sonne, und kurz darauf erfolgte auf der anderen Seite der Sonne ein koronaler Massenauswurf (KMA). Die ersten beiden Sequenzen des obigen Videos zeigen die spektakuläre Entwicklung der Ereignisse, gesehen vom Satelliten SOHO in der Sonnenumlaufbahn, während die gleichen Ereignisse auch von beiden die Sonne umkreisenden STEREO-Satelliten aufgenommen wurden. Nun sind sonnennahe Kometen, die beim Vorbeiflug an der Sonne zerbrechen, alles andere als selten – Hunderte wurden im Lauf der letzten Jahre katalogisiert. KMAs kommen sogar noch häufiger vor, wobei die drei Ereignisse, die während der acht Stunden des obigen Zeitraffervideos stattfanden, vielleicht sogar zu den kleineren Ereignissen gehören. Daher sind Sonnenforscher ziemlich sicher, dass die beiden Ereignisse in keinem Zusammenhang standen. Ein weiterer Grund für diese Einschätzung ist, dass KMAs durch rasche Veränderungen im Magnetfeld der Sonne hervorgerufen werden – Veränderungen, die ein kleiner Komet wahrscheinlich nicht bewirken kann. Solche Zufälle sind zu Zeiten hoher Sonnenaktivität sogar noch wahrscheinlicher als sonst – wie zum Beispiel jetzt.

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