Lichtsäulen über der Inneren Mongolei

Viele dünne Lichtsäulen verbinden eine verschneite Landschaft mit einem sternenklaren Himmel. Der Große Wagen und weitere Sternbilder sind hinter den bunten Säulen zu sehen.

Bildcredit und Bildrechte: N. D. Liao

Was passiert über diesem Feld? Hier wurden keine Polarlichter fotografiert, sondern Lichtsäulen, die typischerweise ein viel näheres Phänomen sind.

An den meisten Orten auf der Welt kann man mit etwas Glück eine Sonnensäule sehen, also eine Säule aus Licht, die scheinbar von der Sonne aufsteigt. Die Ursache für Lichtsäulen sind flache, flatternde Eiskristalle, die das Sonnenlicht in der oberen Atmosphäre reflektieren. Normalerweise verdunsten diese Eiskristalle, ehe sie den Boden erreichen.

Doch bei frostigen Temperaturen können flache, flimmernde Eiskristalle in Bodennähe in Form von leichtem Schnee entstehen, der manchmal als Eisnebel bezeichnet wird. Solche Eiskristalle können Lichter am Boden als Säulen reflektieren, die Sonnensäulen nicht unähnlich sind. Dieses Bild entstand letzten Monat im Wulan-Butong-Grasland in der Inneren Mongolei, die zu China gehört.

Zur Originalseite

Polarlicht und Milchstraße über Norwegen

Hinter einem malerischen Vordergrund ist ein sternenklarer Nachthimmel zu sehen. Im Vordergrund sind abgerundete Felsen und eine Person vor einem entfernten Meer zu sehen. Im Hintergrund befinden sich Bänder der Milchstraße und helle Polarlichter.

Bildcredit und Bildrechte: Giulio Cobianchi

Was sind diese beiden riesigen Bögen am Himmel? Der vielleicht bekanntere ist das zentrale Band unserer Milchstraße auf der linken Seite. Die gewaltige Scheibe aus Sternen und Nebeln umschließt hier scheinbar einen Großteil des südlichen Himmels. Unter dem Sternenbogen sind der rostig-orangefarbene Planet Mars und die ausgedehnte Andromeda-Galaxie zu sehen.

Doch die kalte Polarnacht bot noch mehr! Einige Minuten lang erschien in dieser kalten arktischen Nacht ein zweiter großer Bogen am Himmel, er war doppelt und umschloss einen Teil des nördlichen Himmels: ein Polarlicht. Polarlichter sind viel näher als Sterne, sie bestehen aus leuchtender Luft hoch oben in der Erdatmosphäre.

Außerhalb des grünen Polarlichtbogens leuchtet eine Sternengruppe, die landläufig als Großer Wagen bekannt ist. Dieses Digitalkomposit aus 20 Bildern wurde Mitte November 2022 über den Inseln von Lofoten in Norwegen aufgenommen.

Das APOD-Jahr 2023: RJNs Vortrag beim Nachthimmel-Netzwerk
Zur Originalseite

Der Große Wagen über dem Pyramidenberg

Eine Landschaft mit hohen Bergen in der Ferne und immergrünen Bäume in der Nähe. Oben ist ein sternenklarer Himmel, an dem die Sterne des Großen Wagens leicht erkennbar sind. Ein Rollover-Bild beschriftet die Namen der Sterne des Großen Wagens.

Bildcredit und Bildrechte: Steve Cullen

Wann haben Sie diese Sterngruppe zum ersten Mal kennengelernt? Obwohl sie vielen Kulturen überall auf der Erde als Sternbild bekannt ist, haben sie den Asterismus mit ganz verschiedenen Merkhilfen oder folkloristischen Geschichten verbunden: In den USA ist der Asterismus als Große Schöpfkelle bekannt, in Großbritannien als Pflug, in Frankreich als Kasserolle und im deutschen Sprachraum als Großer Wagen. Die sieben Sterne sind allerdings kein offizielles Sternbild, sondern Bestandteil einer sehr viel größeren Figur: Der Name, der 1922 von der Internationalen Astronomischen Union festgelegt wurde, ist Große Bärin (Ursa Major; Anmerkung zur deutschen Übersetzung: „Der Bär“ wäre im Lateinischen „ursus“).

Die anerkannten Namen der Sterne von links nach rechts sind: Alkaid, Mizar/ Alcor, Alioth, Megrez, Phecda, Merak und Dubhe.

Selbstredend sind die Sterne in jedem denkbaren Sternbild in den meisten Fällen nicht physisch miteinander miteinander verbunden. Überraschend ist daher, dass die meisten Sterne des Großen Wagens in dieselbe Richtung durchs All zu pflügen scheinen und diese Eigenschaft sogar noch mit weiteren Sternen teilen, die sich in einem noch größeren Himmelsfeld befinden. Die gemessene gemeinsame Bewegung (als Sternstrom) legt nahe, dass sie eben doch (lose) zusammengehören und einen nahen Sternhaufen bilden. Man schätzt, dass dieser Sternhaufen im Durchschnitt nur ungefähr 75 Lichtjahre entfernt ist und bis zu 30 Lichtjahre im Durchmesser. Der Haufen ist eher unter dem Namen Ursa-Major-Gruppe bekannt, wobei eine „Gruppe gemeinsamer Bewegung“ gemeint ist. Das heutige Bild zeigt die ikonische Sternformation über dem Pyramidenberg in Alberta, Kanada.

Nachthimmelsnetzwerk-Webseminar: APOD-Herausgeber zeigt die besten Weltraumbilder 2023
Zur Originalseite

M82: Galaxie mit supergalaktischem Wind

Die Galaxie im Bild ist sehr unregelmäßig, sie verläuft diagonal durchs Bild, ist von der Seite zu sehen und im Vordergrund ist ein rot gefleckter Nebel.

NASA, ESA, Hubble; Bearbeitung und Bildrechte: Harshwardhan Pathak

Warum stößt die Zigarrengalaxie roten Rauch aus? M82, wie diese Sternbildungsgalaxie auch genannt wird, wurde bei einer aktuellen Begegnung mit der großen Spiralgalaxie M81 aufgewirbelt. Doch das ist nicht die vollständige Erklärung der Quelle für das rot leuchtende Gas und den Staub, die nach außen strömen.

Es gibt Hinweise, dass Gas und Staub von den kombinierten Teilchenwinden vieler Sterne hinausgetrieben wird. Zusammen bilden sie einen galaktischen Superwind. Die Staubteilchen stammen vermutlich aus dem interstellaren Medium von M82 und sind tatsächlich ähnlich groß wie Partikel in Zigarrenrauch.

Dieses Fotomosaik betont eine spezifische Farbe des roten Lichts, das vorwiegend von ionisiertem Wasserstoff abgestrahlt wird. Es zeigt detaillierte Fasern aus diesem Gas und Staub. Die Fasern reichen weiter als 10.000 Lichtjahre.

Die Zigarrengalaxie ist 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist im Infrarotlicht die hellste Galaxie am Himmel. Ihr seht sie im sichtbaren Licht mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Großer Wagen (Ursa Major).

APOD gibt es in den Weltsprachen arabisch, bulgarisch, chinesisch (Peking), chinesisch (Taiwan), deutsch, französisch, hebräisch, indonesisch, japanisch, katalanisch, kroatisch, montenegrinisch, niederländisch, polnisch, russisch, serbisch, slowenisch, spanisch, taiwanesisch, tschechisch, türkisch und ukrainisch

Zur Originalseite

Messier 101

Vor einem dunklen Hintergrund leuchtet eine ausgefranste Spiralgalaxie, die wir von oben sehen.

Bildcredit: NASA, ESA, CFHT, NOAO; Danksagung – K.Kuntz (GSFC), F.Bresolin (U.Hawaii), J.Trauger (JPL), J.Mould (NOAO), Y.-H.Chu (U. Illinois)

Die große, schöne Spiralgalaxie M101 ist einer der letzten Einträge in Charles Messiers berühmtem Katalog, aber nicht einer der unscheinbarsten. Diese gewaltige Galaxie ist etwa 170.000 Lichtjahre groß, also fast doppelt so groß wie unsre Milchstraße. M101 war auch einer der ursprünglichen Spiralnebel, die im 19. Jahrhundert mit dem großen Teleskop von Lord Rosse, dem Leviathan von Parsontown, beobachtet wurden.

Dieses Mosaik ist ungefähr 40.000 Lichtjahre breit. Es verläuft über die Zentralregion von M101 und ist eines der am höchsten aufgelösten Porträts einer Spiralgalaxie, die je von Hubble veröffentlicht wurden. Es wurde aus 51 Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble zusammengesetzt, die im 20. und 21. Jahrhundert aufgenommen wurden, und mit Daten von Teleskopen auf der Erde ergänzt.

Das scharfe Bild zeigt faszinierende Details der Galaxie, die wir von oben sehen. Neben Sternen und Staub sind im Hintergrund andere Galaxien. Einige davon sehen wir direkt durch M101 hindurch. M101 ist auch als Feuerradgalaxie bekannt. Sie liegt im nördlichen Sternbild Große Bärin und ist an die 25 Millionen Lichtjahre entfernt.

Zur Originalseite

Supernova in der nahe gelegenen Spiralgalaxie M101

Das Bild zeigt eine lose und unregelmäßig gewickelte Spiralgalaxie, die wir direkt von oben sehen. Rechts unten leuchtet eine Supernova.

Bildcredit und Bildrechte: Craig Stocks

Ein Stern in der Nähe ist explodiert, und und die Teleskope der Menschen beobachten ihn. Die Supernova mit der Bezeichnung SN 2023ifx wurde vor drei Tagen vom japanischen Astronomen Koichi Itagaki entdeckt und anschließend auf Bildern lokalisiert, die zwei Tage davor der Zwicky Transient Facility automatisiert aufgenommenen wurden.

SN 2023ifx ereignete sich in der fotogenen Feuerradgalaxie M101. Mit einer Entfernung von nur etwa 21 Millionen Lichtjahre ist sie die nächstgelegene Supernova der letzten fünf Jahre, der zweitnächste der letzten 10 Jahre und die zweite Supernova, die in den letzten 15 Jahren in M101 entdeckt wurde. Rasche Folgebeobachtungen deuten bereits an, dass SN 2023ifx eine Supernova vom Typ II ist. Solche Explosionen treten auf, wenn der Kernbrennstoff eines massereichen Sterns zur Neige geht und der Stern kollabiert.

Dieses Bild zeigt die Spiralgalaxie vor zwei Tagen, die Supernova ist markiert. Das darübergelegte Bild zeigt dieselbe Galaxie einen Monat zuvor. SN 2023ifx wird wahrscheinlich heller und bleibt noch monatelang mit Teleskopen sichtbar. Die Untersuchung einer so nahen und jungen Supernova vom Typ II könnte neue Hinweise über massereiche Sterne und ihr Explodieren liefern.

Zur Originalseite

Polarlicht über dem arktischen Henge

Über einem ungewöhnlichen Steintor leuchten vielfarbige Polarlichter. Es ist das erste von mehreren ähnlichen Toren in der Ferne.

Bildcredit und Bildrechte: Cari Letelier

Berichte von mächtigen Sonnenprotuberanzen führten zu einer siebenstündigen Reise nach Norden, um ein zeitgenössisches Denkmal vor einem Himmel voller Polarlichter zu fotografieren. Die Scheitel des kultigen Arktischen Henge in Raufarhöfn im Norden von Island sind an den Sternen ausgerichtet: Manche davon zeigen von einer Seite gesehen nach Norden und von der anderen Seite nach Süden.

Dieses Bild wurde Ende letzten Monats nach Sonnenuntergang mit Blick nach Süden fotografiert. Weil das Kompositbild so viel vom Himmel zeigt, ist auch der Polarstern am oberen Bildrand zu sehen. Weitere vertraute Sternbilder sind die Große Bärin (Ursa Major) links und der Jäger Orion rechts unten.

Die Reise war erfolgreich. Der Himmel war von hellen, denkwürdigen Polarlichtern beleuchtet, die in faszinierenden Farben wie Rot, Rosa, Gelb und Grün schimmerten, manchmal mehreren davon auf einmal.

Zur Originalseite

Die Spiralgalaxie NGC 2841

Vor einem dunklen Hintergrund mit wenigen Sternen leuchtet eine scheibenförmige, geneigte Galaxie mit eng gewundenen Spiralarmen, darunter leuchtet ein gezackter Stern.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Marinoni

Die Spiralgalaxie NGC 2841 ist nur 46 Millionen Lichtjahre entfernt. Am Nachthimmel des Planeten Erde liegt sie im nördlichen Sternbild Große Bärin. Dieses scharfe Bild ist auf das prächtige Inseluniversum zentriert. Das Teleskop-Sichtfeld zeigt auch gezackte Sterne, die im Vordergrund in der Milchstraße liegen, sowie weiter entfernte Galaxien im Hintergrund.

Der helle Kern der geneigten galaktischen Scheibe von NGC 2841 ist von blassen äußeren Regionen umgeben. In die fleckigen, eng gewundenen Spiralarme der Galaxie sind Staubbahnen, kleine Sternbildungsregionen und junge Sternhaufen eingebettet. Im Gegensatz dazu besitzen viele andere Spiralgalaxien breitere, ausladendere Arme mit großen Sternbildungsregionen.

NGC 2841 hat einen Durchmesser von mehr als 150.000 Lichtjahren. Damit ist sie sogar größer als unsere Milchstraße. Röntgenbilder liefern Hinweise, dass Riesensterne und Sternexplosionen extrem heiße Gasströme ausstoßen, die sich in einen Halo um NGC 2841 ausbreiten.

Zur Originalseite