Die Kaulquappen von IC 410

Der Nebel IC 410 umgibt den Sternhaufen NGC 1893, er enthält auch zwei kosmische Kaulquappen.

Bildcredit und Bildrechte: Trevor Jones

Beschreibung: Diese Teleskop-Nahaufnahme zeigt die Zentralregionen des blassen Emissionsnebels IC 410. Das Bild wurde mit Schmalbandfiltern am Vorstadthimmel in einem Hinterhof fotografiert. Es zeigt auch zwei interessante Bewohner dieses kosmischen Tümpels aus Gas und Staub.

Rechts unten schwimmen die Kaulquappen von IC 410. Der Nebel ist teilweise von Staub verdeckt, der im Vordergrund liegt. Er umgibt den jungen galaktischen Sternhaufen NGC 1893, der vor ungefähr 4 Millionen Jahren in der interstellaren Wolke entstand. Die sehr heißen und hellen Haufensterne regen das leuchtende Gas an.

Die ungefähr 10 Lichtjahre langen Kaulquappen bestehen aus dichterem, kühlerem Gas und Staub, wahrscheinlich entstehen gerade in ihrem Inneren Sterne. Ihre Köpfe wurden von Sternwinden und Strahlung geformt, sie sind von hellen Graten aus ionisiertem Gas umgeben, ihre Schweife sind von den zentralen jungen Haufensternen abgewendet.

IC 410 ist ungefähr 10.000 Lichtjahre entfernt und liegt im nebelreichen Sternbild Fuhrmann.

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NGC 2359: Thors Helm

NGC 2359 ist ein 30 Lichtjahre großer leuchtender Nebel im Sternbild Großer Hund, im Volksmund wird er Thors Helm genannt.

Bildcredit und Bildrechte: Martin Pugh

Beschreibung: NGC 2359 ist eine helmförmige kosmische Wolke mit flügelähnlichen Fortsätzen, die im Volksmund Thors Helm genannt wird. Mit einen Durchmesser von 30 Lichtjahren hat Thors Helm heroische Ausmaße – selbst für einen nordischen Gott.

Eigentlich gleicht der Helm eher einer interstellaren Blase, die entsteht, indem der schnelle Wind des hellen, massereichen Sterns nahe der Blasenmitte eine Region in der umgebenden Molekülwolke aufbläst. Der Zentralstern ist ein Wolf-Rayet-Stern – ein extrem heißer Riese, der sich vermutlich in einem kurzen Entwicklungsstadium vor einer Supernova befindet.

NGC 2359 liegt etwa 15.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Großer Hund. Das auffallend scharfe Bild ist ein Gemisch aus Daten von Breitband- und Schmalbandfiltern, die mit drei verschiedene Teleskopen gewonnen wurden. Es zeigt natürlich aussehende Sterne und Details der feinen Strukturen im Nebel. Der überwiegend bläuliche Farbton ist eine starke Emission doppelt ionisierter Sauerstoffatome im leuchtenden Gas.

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Südlich von Carina

Staubwolken und Emissionsnebel nahe Eta Carinae im Carinanebel im Sternbild Schiffskiel

Bildcredit und Bildrechte: Ignacio Diaz Bobillo

Beschreibung: Die farbenprächtige, chaotische Aussicht liegt in einer der größten Sternbildungsregionen in der Milchstraße, im großen Carinanebel. Sie zeigt die Silhouetten von Sternentstehungs-Staubwolken vor leuchtendem atomarem Gas. Die Teleskop-Nahaufnahme zeigt ein ungefähr 80 Lichtjahre großes Sichtfeld südöstlich von Eta Carinae, dem energiereichsten und rätselhaftesten Stern im Nebel.

Das finale Bild ist eine Kombination aus Schmalband-Bilddaten. Diese wurden in der Vorstadt fotografiert, wo der Himmel während der nationalen Beschränkungen eine bessere Sicht bot. Die typischen Emissionen ionisierter Schwefel-, Wasserstoff-und Sauerstoffatome im Nebel sind in roten, grünen und blauen Farbtönen kartiert. Diese Farbpalette wird auch für die Bilder des Weltraumteleskops Hubble verwendet.

Die himmlische Landschaft mit hellen Emissionsgraten, die von kühlem, undurchsichtigem Staub begrenzt sind, liegt ungefähr 7500 Lichtjahre entfernt im südlichen Sternbild Schiffskiel (Carina).

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Reise ins Kosmische Riff


Videocredit: NASA’s GSFC, SVS; Hauptproduzent und Musik: Joseph DePasquale (STScI)

Beschreibung: Was würden Sie sehen, wenn Sie in das kosmische Riff fliegen könnten? Manche erkennen in der Nebelwolke NGC 2014 in der GMW – der größten Begleitgalaxie unserer Milchstraße – ein Meeresriff am Himmel. Das Weltraumteleskop Hubble fotografierte zur Erinnerung an 30 Jahre Weltraumforschung ein detailreiches Bild dieses fernen Nebels.

Die Daten und Bilder des kosmischen Riffs wurden zu dem dreidimensionalen Modell kombiniert, das in diesem Video durchflogen wird. Die computergenerierte Animation führt zuerst an einem Sternhaufen mit hellen blauen Sternen vorbei, dann unter Säulen aus Gas und Staub hindurch, die langsam vom energiereichen Licht und den Winden dieser massereichen Sternen zerstört werden. Überall sind Fasern aus Gas und Staub, sie leuchten rot im Licht von Wasserstoff und Stickstoff.

Danach führt das Video zum blauen Nebel NGC 2020, der das Licht von angeregtem Sauerstoff abstrahlt. Er umgibt einen Wolf-Rayet-Stern, der etwa 200.000 Mal heller leuchtet als unsere Sonne – der Nebel ist vermutlich die äußere Atmosphäre, die von dem Sternenmonster abgestoßen wird. Am Ende der Animation schwenkt die virtuelle Kamera und zeigt, dass NGC 2020 – von der Seite betrachtet – die vertraute Form einer Sanduhr besitzt.

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Hinter Beteigeuze

Der rote Überriesenstern Beteigeuze im Sternbild Orion ist so hell, dass er auch in kleineren Teleskopen größer als nur ein Lichtpunkt erscheint.

Bildcredit und Bildrechte: Adam Block, Steward-Observatorium, Universität von Arizona

Beschreibung: Was liegt hinter Beteigeuze? Der rote Überriesenstern Beteigeuze ist einer der helleren und ungewöhnlicheren Sterne am Himmel, man findet ihn im berühmten Sternbild Orion. Beteigeuze ist uns viel näher als die meisten der anderen hellen Sterne dieses Sternbildes, und er liegt auch vor dem großen Orion-Molekülwolkenkomplex.

In Zahlen ausgedrückt braucht das Licht von Beteigeuze ungefähr 700 Jahre, um uns zu erreichen. Das Licht des Orionnebels mit dem Staub und Gas, das ihn umgibt, braucht hingegen zirka 1300 Jahre, um zu uns zu gelangen. Alle Teleskope – bis auf die größten – sehen Beteigeuze nur als Lichtpunkt, aber dieser Punkt ist so hell, dass er durch die Unschärfe, die im Teleskop und in der Erdatmosphäre entsteht, ausgedehnt erscheint.

Auf diesem lang belichteten Bild sieht man Tausende Hintergrundsterne in unserer Milchstraße hinter Beteigeuze sowie den dunklen Staub der Orion-Molekülwolke und einige rot leuchtende Emissionen von Wasserstoff im Außenbereich des weiter entfernten Lambda-Orionis-Ringes.

Beteigeuze wurde nun nach seiner ungewöhnlich blassen Erscheinung in den letzten sechs Monate wieder heller, doch man erwartet weiterhin, dass er irgendwann im Laufe der nächsten (ungefähr) 100.000 Jahre als spektakuläre Supernova explodiert.

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Der Running-Chicken-Nebel IC 2944

Im Running-Chicken-Nebel im Sternbild Zentaur befindet sich auch der Sternhaufen Collinder 249; Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Juan Filas

Beschreibung: Manche sehen darin ein riesiges Huhn, das über den Himmel rennt. Andere erkennen hier einen gasförmigen Nebel, in dem Sternbildung stattfindet.

Der Running-Chicken-Nebel ist als IC 2944 katalogisiert. Er ist ungefähr 100 Lichtjahre groß und liegt zirka 6000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Zentaur (Centaurus). Dieses Bild wurde in wissenschaftlich zugeordneten Farben erstellt, es entstand kürzlich mit einer Belichtungszeit von 12 Stunden. Der Sternhaufen Collinder 249 ist in das leuchtende Gas des Nebels eingebettet, er ist hier schwer zu erkennen. Im Inneren des Nebels befinden sich dunkle Molekülwolken mit ausgeprägten Formen.

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Sternentstehungsregion S106

Der junge Stern IRS 4 bildete den Nebel Sharpless 2-106 (S106), in dem viele Braune Zwerge lauern.

Bildcredit: NASA, ESA, Hubble-Vermächtnisarchiv; Bearbeitung und Bildrechte: Utkarsh Mishra

Beschreibung: Der massereiche Stern IRS 4 beginnt, seine Flügel auszubreiten. Er ist erst etwa 100.000 Jahre alt. Aus Materie, die von dem neu entstandenen Stern ausströmte, entstand der hier abgebildete Nebel mit der Bezeichnung Sharpless 2-106 (S106).

Eine große Scheibe aus Staub und Gas, welche um die Infrarotquelle 4 (IRS 4) kreist, ist in der Nähe der Bildmitte braun abgebildet, sie verleiht dem Nebel die Form einer Sanduhr oder eines Schmetterlings. Das Gas in S106 in der Nähe von IRS 4 verhält sich wie ein Emissionsnebel, da es Licht abstrahlt, nachdem es ionisiert wurde, während Staub, der weit von IRS 4 entfernt ist, das Licht des Zentralsterns reflektiert und sich daher wie ein Reflexionsnebel verhält.

Genaue Untersuchungen eines aktuellen Infrarotbildes von S106 zeigen Hunderte Brauner Zwerge mit geringer Masse, die sich im Gas des Nebels verstecken. S106 ist etwa 2 Lichtjahre groß und liegt ungefähr 2000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schwan (Cygnus).

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Weites Feld: Fuchspelz, Einhorn und Weihnachtsbaum

Kegelnebel, Fuchsfellnebel und Weihnachtsbaum-Sternhaufen im Sternbild Einhorn.

Bildcredit und Bildrechte: Greg Gurdak

Beschreibung: Was haben folgende Dinge gemeinsam: ein Kegel, ein Fuchsfell und ein Weihnachtsbaum? Antwort: Sie befinden sich alle im Sternbild Einhorn (Monoceros).

Die hier abgebildete Sternbildungsregion ist als NGC 2264 katalogisiert. Der komplexe Wirrwarr aus kosmischem Gas und Staub ist ungefähr 2700 Lichtjahre entfernt, darin mischen sich rötliche Emissionsnebel, die vom energiereichen Licht neu entstandener Sterne angeregt werden, mit dunklen interstellaren Staubwolken. Wo die sonst undurchsichtigen Staubwolken nahe an jungen, heißen Sternen liegen, reflektieren sie auch Sternenlicht und bilden blaue Reflexionsnebel.

Dieses Weitwinkelbild ist breiter als drei Vollmonde, es deckt in der Entfernung von NGC 2264 mehr als 100 Lichtjahre ab. Zu seinen kosmischen Gestalten zählen der Fuchsfellnebel, dessen verschlungener Pelz rechts unter der Bildmitte liegt, der helle, veränderliche Stern S Mon, der direkt über dem Fuchsfell zu sehen ist, sowie der Kegelnebel links daneben. Wegen ihrer Verteilung sind die Sterne von NGC 2264 auch als Weihnachtsbaum-Sternhaufen bekannt.

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