Zehn Hoch


Videocredit und -rechte: Charles und Ray Eames (Eames Office)

Beschreibung: Wie unterschiedlich sieht das Universum im kleinen, mittleren und großen Maßstab aus? Der berühmteste Wissenschafts-Kurzfilm seiner Generation zeigt atemberaubende Vergleiche. Dieser Film, „Zehn Hoch“ aus den 1960er Jahren, wurde inzwischen offiziell auf YouTube veröffentlicht und ist oben zu sehen. Klicken Sie auf den Pfeil, um den neun Minuten langen Kurzfilm zu sehen. Ausgehend von einer Picknickdecke in der Nähe von Chicago zoomt Film hinaus am Virgo-Galaxienhaufen vorbei und zeigt dabei alle zehn Sekunden ein Quadrat, das auf jeder Seite zehnmal größer ist als das vorige. Dann läuft das Video zurück, zoomt alle zwei Sekunden um den Faktor zehn zurück und endet in einem einzelnen Proton. Der Ablauf von „Zehn Hoch“ basiert auf dem Buch „Cosmic View“ von Kees Boeke aus dem Jahr 1957, wie auch der ähnliche, aber großteils animierte Film „Cosmic Zoom„, der ebenfalls Ende der 1960er Jahre entstand. Die sich verändernden Perspektiven sind so spannend und informativ, dass Abschnitte davon mithilfe moderner Computertechnik neu erstellt wurden, etwa in den ersten Minuten des Films „Contact“ oder im kurzen Digitalvideo „The Known Universe„, das 2010 für das American Museum of Natural History erstellt wurde. Ray und ihr Ehemann Charles Eames, die Produzenten des Films, waren ziemlich visionär und erfanden sogar einen eigenen, ziemlich bekannten Stuhl.

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Eine gewundene aktive Sonnenprotuberanz

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Videocredit: SOHO Consortium, EIT, ESA, NASA

Beschreibung: Zehn Erden würden leicht in der „Klaue“ dieses scheinbaren Sonnenmonsters passen. Das Monster, eigentlich eine riesige aktive Protuberanz, bewegt sich auf dieser halbstündigen Zeitraffer-Bildfolge aus unserer Sonne hinaus. Diese große Protuberanz ist jedoch nicht nur wegen ihrer Größe bedeutsam, sondern auch wegen ihrer Form. Die gekrümmte Gestalt in Form einer Acht lässt den Schluss zu, dass ein komplexes Magnetfeld durch die ausströmenden Sonnenteilchen verläuft. Differenzielle Rotation des Gases knapp unter der Oberfläche der Sonne könnte die Oberflächenexplosion erklären. Die Folge aus fünf Bildern wurde Anfang 2000 mit dem Satelliten SOHO in der Sonnenumlaufbahn fotografiert. Obwohl große Protuberanzen und energiereiche koronale Massenauswürfe (KMAs) relativ selten vorkommen, treten sie derzeit nahe dem Sonnenmaximum – einer Zeit mit vielen Sonnenflecken und Sonnenaktivität im elfjährigen Sonnenfleckenzyklus – viel häufiger auf.

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Annäherung an den Asteroiden Ceres

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Bildcredit: NASA, JPL-Caltech, UCLA, MPS/DLR/IDA/PSI

Beschreibung: Sie ist der größte Asteroid im Asteroidengürtel – welches Geheimnis birgt sie? Um das herauszufinden, schickte die NASA die Roboter-Raumsonde Dawn, um diese geheimnisvolle, 1000 Kilometer große Welt zu erforschen und zu kartieren: Ceres, die zwischen Mars und Jupiter kreist. Ceres ist offiziell als Zwergplanet kategorisiert, wurde jedoch noch nie detailliert abgebildet. Oben ist ein 20-Bild-Video dargestellt, das vor einer Woche bei Dawns Annäherung fotografiert wurde und nun mit den besten Bildern von Ceres konkurriert, die je mit dem Weltraumteleskop Hubble fotografiert wurden. Das Video zeigt genug Oberflächendetails, um ihre 9-Stunden-Rotationsperiode zu erkennen. Dawn ist auf Kurs, um Ceres Anfang März zu erreichen, passt dann die Geschwindigkeit an und versucht, diesen bisher unerforschten Körper zu umrunden und Bilder und Daten zu sammeln, die der Menschheit helfen sollen, nicht nur Ceres‘ Natur und Vergangenheit besser zu verstehen, sondern auch die frühe Geschichte des gesamten Sonnensystems.

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Wanderer


Videocredit: Bilder: Erik Wernquist; Musik: Christian Sandquist; Worte und Stimme: Carl Sagan

Beschreibung: Wie weit wird die Menschheit vordringen? Zumindest ins Sonnensystem, falls die Kombination aus echten Weltraumbildern und fiktiven Weltraumvisualisierungen in diesem Video richtig vermutet. Die erstaunlichen Abschnitte dieses Videos stellen Menschen in der Zukunft dar, die durch die Saturnringe schweben, Jupiter von einem nahen Raumschiff aus erforschen oder bei geringer Gravitation von einer hohen Klippe auf einem Uranusmond springen. Obwohl niemand die Zukunft kennt, ist über Grenzen hinaus gehen und forschen – physisch und gedanklich – Teil der menschlichen Natur und hat der Menschheit in der Vergangenheit gute Dienste geleistet.

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Gleitflug über Titan


Videocredit: Cassini Radar Mapper, JPL, USGS, ESA, NASA

Beschreibung: Wie sieht es aus, wenn man über Titan fliegt? Radarbilder der Roboter-Raumsonde Cassini der NASA im Orbit um Saturn wurden digital zusammenfügt, um so einen Flug zu simulieren. Cassini stürzte mehrere Male an Saturns bewölktem Mond vorbei, seit er 2004 beim Ringplaneten ankam. Der hier gezeigte virtuelle Flug zeigt zahlreiche schwarz gefärbte Seen und gebirgiges Gelände in Hellbraun. Oberflächenregionen ohne detaillierte vertikale Information erscheinen flacher, während die Höhen ausreichend kartierter Regionen digital gedehnt wurden. Eines der visualisierten Becken ist Kraken Mare, Titans größter See, der mehr als 1000 Kilometer lang ist. Titans Seen unterscheiden sich von denen der Erde, da sie aus Kohlenwasserstoffen ähnlich Erdgas bestehen. Wie Titans Seen entstanden sind und warum sie weiterhin bestehen, bleibt Gegenstand der Forschung.

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Die Sonnenfleckengruppe AR 2192 knistert

Bildcredit: Solar Dynamics Observatory, NASA

Beschreibung: Eine der größten Sonnenfleckengruppen der letzten Jahre zieht derzeit über die Sonne. Sie trägt die Bezeichnung Aktive Region 2192, warf bereits eine mächtige Sonneneruption aus und besitzt das Potenzial, noch weitere zu erzeugen. Dieses Video wurde gestern aufgenommen, es zeigt einen 48-stündigen Zeitrafferfilm der Sonne im sichtbaren und im UV-Licht. AR 2192 rotiert von links ins Bild, sie ist ähnlich groß wie Jupiter und knistert förmlich vor magnetischer Energie. Die aktive Sonne rief in den letzten Tagen einige spektakuläre Polarlichter hervor, die wegen der energiereichen Teilchen von AR 2192 noch die nächste Woche andauern können. Morgen sieht die Sonne aus einem weiteren Grund ungewöhnlich aus: Vor Sonnenuntergang ist in großen Teilen Nordamerikas eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen.

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Kobold in Zeitlupe


Videocredit: H. H. C. Stenbaek-Nielsen (U. Alaska, Fairbanks), DARPA, NSF

Beschreibung: Was löst einen Kobold aus? Rätselhafte Lichtausbrüche am Himmel, die für einen Moment wie gewaltige Quallen aussehen, wurden mehr als 25 Jahre lang dokumentiert, aber ihre eigentliche Ursache bleibt unbekannt. Bei manchen Gewittern treten sie auf – bei den meisten nicht. Neuerdings zeichnen Hochgeschwindigkeitsvideos jedoch detailreicher auf, wie sich Kobolde tatsächlich entwickeln. Das gezeigte Video ist mit etwa 10.000 Bildern pro Sekunde schnell genug, um mehrere Kobold-„Bombenabwürfe“ und ihre Entwicklung in vielzackige Bänder, die auf Einzelbildern erscheinen, zeitlich aufzulösen. Leider lösen die visuellen Hinweise dieser Videos das Rätsel um den Ursprung der Kobolde nicht zur Gänze. Manchen Forscher erkennen darin jedoch Hinweise, dass Kobolde bei Plasmaunregelmäßigkeiten in der oberen Atmosphäre häufiger auftreten.

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Totale Mondfinsternis über Tadschikistan


Videocredit und -rechte: Jean-Luc Dauvergne (Ciel et Espace); Musik: Valère Leroy und Sophie Huet (Space-Music)

Beschreibung: Wenn der Vollmond plötzlich verblasst, was sieht man dann? Was die totale Mondfinsternis im Juni 2011 betrifft, wurde die Antwort in Tadschikistan auf einem dramatischen Zeitraffervideo festgehalten. Während einer totalen Mondfinsternis wandert die Erde zwischen Mond und Sonne, wodurch der Mond dramatisch verblasst. Der Mond wird jedoch niemals ganz dunkel, da die Erdatmosphäre etwas Licht bricht. Am Beginn des obigen Videos wirkt die Szenerie fast wie von Tagessonnenlicht beleuchtet, ist aber eine Nachtaufnahme, die vom Schimmer des Vollmondes erhellt wird. Während der Mond dunkler wird und verblasst, lässt der Wind nach, und Hintergrundsterne spiegeln sich im Vordergrund in einem See. Der Himmel rund um den verdunkelten Mond erscheint plötzlich voller Sterne, er wird von der dicht gedrängten Ebene unserer Milchstraße hinterlegt. Der Ablauf wird als Nahaufnahme wiederholt, das letzte Bild zeigt die Platzierung des verfinsterten Mondes bei Adler, Schwan, Trifid- und Lagunennebel. Fast zwei Stunden nach Beginn der Finsternis verließ der Mond den Erdschatten, und sein heller voller Glanz überstrahlte wieder den Himmel. Die nächste totale Mondfinsternis ereignet sich diesen Mittwoch.

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