NGC 1316: Nach einer Galaxienkollision

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Bildcredit und Bildrechte: Damian Peach/SEN

Beschreibung: Astronomen werden zu Detektiven, wenn sie die Ursache überraschender Ansichten wie NGC 1316 suchen. Ihre Forschung legt nahe, dass NGC 1316 eine gewaltige elliptische Galaxie ist, die vor etwa 100 Millionen Jahren begann, die kleinere benachbarte Spiralgalaxie NGC 1317 oberhalb zu fressen. Ein Hinweis sind die für eine Spiralgalaxie charakteristischen dunklen Staubbahnen und blassen Wirbel und Hüllen aus Sternen und Gas, die auf diesem detailreichen Weitwinkelbild zu sehen sind. Zu den unerklärlichen Dingen gehören die ungewöhnlich kleinen Kugelsternhaufen, die im Bild als zarte Punkte erkennbar sind. Die meisten elliptischen Galaxien haben mehr und hellere Kugelsternhaufen als NGC 1316. Doch die beobachteten Kugelsternhaufen sind zu alt, als dass sie bei der aktuellen Spiral-Kollision entstanden sein könnten. Eine Hypothese besagt, dass diese Kugelsternhaufen eine noch frühere Galaxie überlebt haben, die von NGC 1316 einverleibt wurde. Ein weiteres überraschendes Merkmal von NGC 1316, auch bekannt als Fornax A, sind ihre riesigen Gaslappen, die in Radiowellen hell leuchten.

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Verzerrter Sonnenuntergang und grüner Blitz über Italien

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Bildcredit und Bildrechte: Paolo Lazzarotti

Beschreibung: Das war ein seltsamer Sonnenuntergang. Einerseits war die normalerweise runde Sonne geometrisch verzerrt und mehrfach geschichtet. Andererseits leuchteten manche dieser Schichten ungewöhnlich grün. Der Sonne ging’s natürlich gut – ihre seltsame Erscheinung entstand gänzlich in der Erdatmosphäre, wo ihr Licht gebrochen wurde. Wenn Schichten der Erdatmosphäre ungewöhnlich warm sind, können Schichten der Sonne verzerrt erscheinen, manchmal sogar mehrfach. Der Effekt ist bei Sonnenauf- und Untergang am stärksten, wenn Inverseionsschichten ganze Höhenlagen über dem Horizont betreffen. Unterschiedliche Farben der Sonne können unterschiedlich stark abgelenkt werden, sodass das oberste Luftspiegelungsbild kurzzeitig grün leuchten kann – ein Phänomen, das als grüner Blitz bekannt ist. Dieses Bild wurde im Februar in Porto Venere (Italien) fotografiert, mit der Kirche San Pietro im Vordergrund.

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Der dunkle Hai

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Bildcredit und Bildrechte: Maurice Toet

Beschreibung: Kein Meer wäre groß genug, um diesen dunklen Hai aufzunehmen. Diese Erscheinung eines Jägers ist jedoch keine Gefahr für uns, da sie nur aus interstellarem Gas und Staub besteht.

Dunkler Staub wie der hier gezeigte ähnelt Zigarettenrauch und entsteht in den kühlen Atmosphären riesiger Sterne. Nachdem er zusammen mit Gas ausgestoßen und durch Gravitation wieder verdichtet wurde, können massereiche Sterne mit ihrem energiereichen Licht und schnellen Sternwinden, die sie als Bildhauerwerkzeug einsetzen, komplexe Strukturen in die sie umgebenden Entstehungswolke prägen. Durch die Hitze, die sie erzeugen, verdampfen die trüben Molekülwolken, und der Wasserstoff in der Umgebung wird auseinandergetrieben und zu rotem Leuchten angeregt.

Uns Menschen macht es Spaß, bekannte Bilder in diesen zerfallenden prächtigen Wolken zu erkennen, wie wir es auch bei Wasserwolken auf der Erde tun. Der dunkle Hai enthält kleinere Staubnebel wie Lynds Dark Nebula 1235 oder Van den Bergh 149 und 150. Er ist ungefähr 15 Lichtjahre groß und befindet sich zirka 650 Lichtjahre entfernt im Sternbild des Königs von Äthiopien (Kepheus).

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Erdaufgang

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Bildcredit: Apollo 8, NASA

Beschreibung: Was geht hier über dem Mond auf? Die Erde. Im Dezember 1968, also vor etwa 47 Jahren, flog die Apollo-8-Besatzung von der Erde zum Mond und wieder zurück. Frank Borman, James Lovell und William Anders starteten am 21. Dezember an der Spitze einer Saturn-VRakete, umkreisten den Mond zehnmal in ihrer Kommandokapsel und kehrten am 27. Dezember zur Erde zurück. Zur eindrucksvollen Erstes-Mal-Liste der Mission Apollo 8 gehört: die ersten Menschen, die je zum Erdmond reisten, die ersten, die eine Saturn VRakete verwendeten, und die ersten, welche die Erde vom fernen Weltraum aus fotografierten. Als das Kommandomodul von Apollo 8 die erdabgewandte Seite des Mondes umkreiste, beobachtete die Besatzung, wie die Erde dank der Bahnbewegung ihres Raumfahrzeugs scheinbar am Mondhorizont aufging. Ihr berühmtes Bild der fernen blauen Erde über dem Mondrand war ein großartiges Geschenk an die Welt.

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Aufstieg einer Atlas V

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Bildcredit und Bildrechte: Mike Deep

Beschreibung: An der Weltraumküste Florida auf der Erde erlebten Frühaufsteher am 2. September einen spektakulären Start. Noch vor der Dämmerung startete eine Atlas V von der Cape Canaveral Air Force Station am noch dunklen Himmel in den Erdorbit, mit einem Kommunikationssatelliten der US-Marine an Bord. Diese minutenlang belichtete Aufnahme zeigt den nach Osten über den Atlantik aufsteigenden Lichtbogen der Rakete. Als die Rakete über den Erdschatten stieg, wurde ihre feurige Spur zu einer gespenstischen, nachtleuchtenden Abgasfahne, die im Sonnenlicht schimmerte. Die kurze, helle Strichspur über der Wolkenbank ist die aufgehende Venus, die derzeit als gleißender Morgenstern am Himmel des Planeten Erde leuchtet.

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Michstraße und südliches Nachthimmelslicht

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Bildcredit und Bildrechte: Yuri Beletsky (Carnegie Las Campanas Observatory)

Beschreibung: Am 1. September flutete nach Sonnenuntergang ein ungewöhnlich intensives rötliches Nachthimmelslicht diese winterliche chilenische Nachthimmelslandschaft. Das Luftleuchten, das die Milchstraße über einem Wolkenmeer flankierte, scheint sich zu kräuseln und in stimmungsvollen Wellen über den nördlichen Horizont zu fließen. Das phosphoreszierende Luftleuchten entsteht zwar in einer ähnlichen Höhe wie Polarlichter, jedoch durch Chemilumineszenz, bei der Licht durch chemische Anregung entsteht. Normalerweise hat Nachthimmelslicht beim Fotografieren mit empfindlichen Digitalkameras einen grünlichen Farbton, doch diese rötlichen Nachthimmelslicht-Emissionen stammen von OH-Molekülen und Sauerstoffatomen extrem geringer Dichte und traten in den letzten Jahren auf der Südhalbkugel nachts häufig auf. In dieser Nacht war es mit bloßem Auge sichtbar, jedoch farblos. Oben stehen Antares und die zentrale Milchstraße, links der helle Stern Arkturus. Am Horizont rahmen Wega, Deneb und Atair die Milchstraße, in nördlichen Nächten sind sie als die Sterne des Sommerdreiecks bekannt.

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Arp 159 und NGC 4725

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Bildcredit und Bildrechte: Stephen Leshin

Beschreibung: Punktförmige Sterne und merkwürdige Galaxien bedecken diesen kosmischen Schnappschuss – eine Teleskopansicht im gut gekämmten Sternbild Coma Berenices. Die Sterne, die hell genug sind für Lichtkreuze, befinden sich im Vordergrund des Bildes, weit innerhalb unserer Milchstraße. Doch die beiden markanten Galaxien liegen weit außerhalb unserer Galaxis und sind etwa 41 Millionen Lichtjahre entfernt. Die kleinere, verzerrte Galaxie links, auch bekannt als NGC 4747, ist der 159. Eintrag im Arp-Katalog ungewöhnlicher Galaxien. Sie besitzt ausladende Gezeitenschweife – ein Hinweis auf starke Gravitationswechselwirkungen in ihrer Vergangenheit. Die viel größere NGC 4725 rechts ist wahrscheinlich ihr Begleiter, sie besitzt einen Durchmesser von 100.000 Lichtjahren. Auf den ersten Blick scheint NGC 4725 eine normale Spiralgalaxie zu sein, in ihrer Zentralregion tritt das gelbliche Licht kühler, älterer Sterne markant hervor, in den staubhaltigen Außenbezirken der Spirale weicht dieses den jüngeren, heißen blauen Sternhaufen. Trotzdem sieht NGC 4725 mit nur einem Hauptspiralarm etwas seltsam aus.

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Der Blitz und die Galaxie

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Bildcredit und Bildrechte: Martin Mark

Beschreibung: Wirft diese Person einen Blitz? Nein, sie zeigt auf einen hellen Iridiumblitz – die flüchtige Reflexion von Sonnenlicht auf einem Kommunikationssatelliten im Erdorbit. Während der Iridiumsatellit auf seiner Bahn dahinzog, richteten sich die spiegelnden Antennen zwischen Beobachter und Sonne aus. So entstand ein Blitz, der heller war als jeder Stern am Nachthimmel. IridiumBlitze dauern meist einige Sekunden – länger als das Aufblitzen der meisten Meteore. Ebenfalls anders als Meteore sind diese Blitze symmetrisch und vorhersagbar. Der hier gezeigte Blitz stammt vom Iridiumsatelliten 15 und war letzte Woche über dem Süden Estlands zu sehen. Der Hintergrund dieses gut geplanten Bildes ist ein atemberaubender Nachthimmel mit dem Zentralband unserer Milchstraße, die senkrecht durch die Bildmitte verläuft.

Rückschau: APOD-Chronik von heute
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