Ungewöhnliche Vertiefungen auf Pluto entdeckt

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Bildcredit: NASA, Johns Hopkins U. APL, SwRI

Beschreibung: Warum gibt es diese ungewöhnlichen Gruben auf Pluto? Die Einkerbungen wurden im Juli beim Vorbeiflug der Raumsonde New Horizons an dem Zwergplaneten entdeckt. Die größten Vertiefungen sind einen Kilometer groß und reichen zig Meter in einen See aus gefrorenem Stickstoff hinab. Dieser See breitet sich über Sputnik Planum aus, diese ist ein Teil der berühmten, hellen herzförmigen Region, die als Tombaugh Regio bezeichnet wird. Die meisten Vertiefungen im Sonnensystem entstehen durch Einschlagkrater, doch diese Senken sehen anders aus – manche sind ähnlich groß, dicht gedrängt und aneinander ausgerichtet. Es wird eher vermutet, dass diese speziellen Bereiche aus Eis sublimieren und verdampfen. Der Mangel an darüberliegenden Einschlagkratern lässt sogar den Schluss zu, dass diese Gruben erst vor kurzer Zeit entstanden sind. Die Sonde New Horizons steuert inzwischen ein neues Ziel an, doch sie schickt weiterhin neue Bilder und Daten dieser dramatischen Begegnung mit Pluto zur Erde zurück.

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Polarlichter über Wolken

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Bildcredit und Bildrechte: Daniele Boffelli

Beschreibung: Polarlichter treten normalerweise hoch über den Wolken auf. Ein Polarlicht entsteht, wenn schnelle, von der Sonne ausgestoßene Teilchen auf die Magnetosphäre der Erde treffen, die geladenen Teilchen die Erdmagnetfeldlinien entlangschrauben und auf Atome und Moleküle hoch in der Erdatmosphäre treffen. Ein Sauerstoffatom zum Beispiel erzeugt das grüne Licht, in dem ein Polarlicht typischerweise leuchtet, nachdem es bei einer solchen Kollision angeregt wurde. Der niedrigste Teil eines Polarlichtes tritt meist in einer Höhe von 100 Kilometern und darüber auf, während die meisten Wolken normalerweise unterhalb von etwa 10 Kilometern auftreten. Die jeweilige Höhe von Wolken und Polarlichtern erkennt man sehr schön auf diesem Bild aus Dyrhólaey in Island. Dort widerstand ein unbeirrter Astrofotograf starken Winden und einem zunächst bewölkten Himmel, weil er Polarlichter über einem pittoresken Leuchtturm fotografieren wollte und ihm unterwegs zufällig dieses Bild gelang.

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Orion, 212 Stunden belichtet

Das Bild zeigt das Sternbild Orion, umgeben von weitläufigen Nebelbahnen. Links läuft die Barnardschleife um die Gürtelsterne bis zuj Stern Rigel, oben ist der Kopfstern ebenfalls von einem rot leuchtenden Nebel umgeben. Links ist der Rosettennebel markiert.

Bildcredit und Bildrechte: Stanislav Volskiy, überlagerte Beschriftung: Judy Schmidt

Beschreibung: Das Sternbild Orion ist viel mehr als drei Sterne in einer Reihe. Es ist eine Richtung im Weltraum mit vielen beeindruckenden Nebeln. Um diese bekannte Himmelsschneise zu würdigen, wurde in den Jahren 2013 und 2014 im Laufe vieler klarer Nächte eine extrem lange Belichtung erstellt. Nach 212 Stunden Kamerazeit und einem weiteren Jahr der Bearbeitung entstand die hier gezeigte Collage aus 1400 Bildern, die mehr als den 40-fachen Winkeldurchmesser des Mondes zeigt.

Unter den vielen interessanten sichtbaren Details ist die Barnardschleife besonders augenfällig – es ist der helle rote runde Bogen, der sich von der Mitte nach unten krümmt. Der Rosettennebel ist nicht der riesige rote Nebel am oberen Bildrand – dieser ist der größere, aber weniger bekannte Nebel Lambda Orionis. Der Rosettennebel ist jedoch sichtbar: Es ist der rot-weiße Nebel links oben. Der helle orangefarbene Stern über der Bildmitte ist Beteigeuze, der helle blaue Stern rechts unten ist Rigel.

Weitere berühmte sichtbare Nebel sind der Hexenkopfnebel, der Flammennebel, der Fuchsfellnebel und – wenn man weiß, wo man suchen muss – der vergleichsweise kleine Pferdekopfnebel. Die berühmten drei Sterne, die den Gürtel des Jägers Orion kreuzen, sind auf diesem belebten Bild schwierig zu erkennen, doch ein scharfes Auge findet sie rechts unter der Bildmitte.

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Phobos, der verlorene Marsmond

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Bildcredit: HiRISE, MRO, LPL (U. Arizona), NASA

Beschreibung: Dieser Mond ist dem Untergang geweiht. Mars, der nach dem römischen Kriegsgott benannte Rote Planet, hat zwei winzige Monde, Phobos und Deimos, deren Namen von den griechischen Begriffen für Furcht und Schrecken abgeleitet sind. Diese Marsmonde könnten eingefangene Asteroiden aus dem Hauptasteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter oder aus noch ferneren Bereichen des Sonnensystems sein. Phobos, der größere Mond, ist auf diesem faszinierenden Farbbild der Robotersonde Mars Reconnaissance Orbiter ein kraterübersätes, asteroidenähnliches Objekt, die Auflösung beträgt etwa sieben Meter pro Bildpunkt. Doch Phobos kreist so nahe um Mars – nur 5800 Kilometer über der Oberfläche, unser Mond im Vergleich dazu kreist in einer Entfernung von 400.000 Kilometern – dass die Gezeitenkräfte ihn hinunterziehen. Eine aktuelle Untersuchung der langen Rillen lässt die Vermutung zu, dass sie durch eine den ganzen Körper erfassenden Gezeitenstreckung entstanden sind – durch den Kräfteunterschied der Marsgravitation an entgegengesetzte Enden von Phobos. Diese Rillen sind somit vielleicht ein Hinweis auf eine frühe Phase von PhobosAuflösung in einen Ring aus Trümmern um den Mars.

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Wiederverwertung in NGC 5291

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Bildcredit und Bildrechte: CHART32 Team, Bearbeitung – Johannes Schedler

Beschreibung: Bei einer urzeitlichen Kollision zweier Galaxien, die 200 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt sind, wurden die Trümmer der gasreichen Galaxie NGC 5291 weit in den intergalaktischen Raum geschleudert. NGC 5291 und der wahrscheinliche Eindringling, auch als „Muschel“-Galaxie bekannt, wurden nahe der Mitte dieser spektakulären Szene fotografiert. Das scharfe, mit einem erdgebundenen Teleskop fotografierte Bild zeigt den Galaxienhaufen Abell 3574 im südlichen Sternbild Zentaur. Entlang der 100.000 Lichtjahre langen Gezeitenschweifen sind Klumpen von Zwerggalaxien verteilt, die einander ähneln, mit einem Mangel an alten Sternen und einem offensichtlichen Überfluss junger Sterne und aktiver Sternentstehungsgebiete. Die Zwerggalaxien, die ungewöhnlich viele Elemente enthalten, die schwerer sind als Wasserstoff und Helium, entstanden wahrscheinlich im intergalaktischen Raum, wo sie die angereicherten Reste von NGC 5291 aufbereiteten.

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Leoniden und Freunde

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Bildcredit und Bildrechte: Malcolm Park (North York Astronomical Association)

Beschreibung: Diese Woche regneten auf den Planeten Erde die Meteore der Leoniden, dem jährlichen Strom von Staub und Teilchen aus der Bahn des Kometen 55P/Tempel-Tuttle. Die Leoniden ziehen über dieses Nachthimmelskomposit von einer Gartensternwarte im Süden Ontarios. Die Einzelbilder wurden mit einer auf Stativ fixierten Kamera fotografiert und zeigen die helle Meteoraktivität, welche die ganze Nacht von 16. auf 17. November andauerte, etwa einen Tag vor dem sehr mittelmäßigen Höhepunkt des Stroms. Die Einzelbilder sind auf das Sichtfeld fixiert, daher sind nicht alle Meteorspuren am Sternfeld im Hintergrund ausgerichtet, das an jenem Abend fotografiert wurde, als Orion über dem Horizont im Süden stand. Daher laufen die Spuren nicht beim Radianten des Meteorstroms im Löwen zusammen, der links außerhalb des Bildes liegt. Einige der Strichspuren sind jedoch Meteore der Tauriden, ein ebenfalls im November aktiver Strom, oder sogar spontane Meteore, zum Beispiel eine helle Feuerkugel mit Reflexionen nahe dem Horizont.

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Centaurus A

Mitten im Bild leuchtet eine runde verschwommene Struktur, vor der eine sehr markante, breite Staubwolke verläuft, die von rosaroten Sternbildungsregionen und blauen Sternhaufen gesprenkelt ist.

Bildcredit und Bildrechte: Robert Gendler, Roberto Colombari; Bilddaten: Weltraumteleskop Hubble, Europäische Südsternwarte

Beschreibung: Welche aktive Galaxie ist dem Planeten Erde am nächsten? Es ist die nur 11 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxie Centaurus A. Die ungewöhnliche elliptische Galaxie ist größer als 60.000 Lichtjahre und auch als NGC 5128 bekannt. Centaurus A entstand bei der Kollision zweier normaler Galaxien und ist ein fantastisches Durcheinander aus jungen, blauen Sternhaufen, rötlichen Sternbildungsregionen und eindrucksvollen dunklen Staubbahnen, die hier sehr detailreich abgebildet sind. Das farbenprächtige Galaxienporträt ist ein Komposit aus Bilddaten von großen und kleinen im Weltraum und am Boden stationierten Teleskopen. Nahe der Galaxienmitte verzehrt ein zentrales Schwarzes Loch mit einer Milliarde Sonnenmassen ständig die Überreste kosmischer Trümmer. Wie auch in anderen aktiven Galaxien erzeugt dieser Prozess die Radio-, Röntgen- und Gammastrahlung, die Centaurus A verströmt.

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Ein plötzlicher Strahl auf dem Kometen 67P

Links unten ist raues felsiges Gestein zu sehen, der Hintergrund ist schwarz.

Bildcredit: ESA/Rosetta/MPS

Beschreibung: Wal in Sicht! Ende Juli zeigte die Raumsonde Rosetta auf dramatische Weise, wie kurzlebig manche Ausströmungen von Kometen sein können. Rosetta kreist derzeit um den Kern des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko.

Diese Animation zeigt drei aufschlussreiche Einzelbilder mit Veränderungen des rotierenden Kometen. Das erste Bild zeigt noch nichts Ungewöhnliches. Das zweite Bild zeigt einen starken Strahl, der nur 20 Minuten später plötzlich aus der Oberfläche von 67P hochschoss. Im dritten Bild, das wiederum 20 Minuten später aufgenommen wurde, ist nur ein leichter Rest des zuvor aktiven Strahls zu sehen.

Wenn Kometen sich der Sonne nähern, können sie lange, schöne Schweife bilden, die im inneren Sonnensystem ausströmen. Wie Kometenstrahlen diese Schweife erzeugen, wird noch erforscht. Dabei helfen Bilder wie dieses. Weitere aktuelle Rosetta-Daten liefern Hinweise, dass das Wasser auf der Erde nicht von Kometen wie 67P stammen kann, weil sich die Zusammensetzung deutlich unterscheidet.

Komet 67P ist etwa vier Kilometer lang. Er umkreist die Sonne zwischen Erde und Jupiter. Seit August 2014 ist er Heimat der ESARaumsonde Rosetta. Derzeit ist geplant, dass Rosetta Ende 2016 langsam auf die Oberfläche des Kometen 67P stürzt.

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