NGC 134 im Sternbild Bildhauer

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: CHART32 Team, Bearbeitung – Volker Wendel

Beschreibung: NGC 134 ist vielleicht nicht die bekannteste Spiralgalaxie im Sternbild Bildhauer, trotzdem ist das reizende Inseluniversum ein Schatz für Teleskope am Südhimmel. Auf dieser scharfen kosmischen Aussicht zeigt sie einen hellen Kern, klumpige Staubbahnen und lose geschlungene Spiralarme, im Vordergrund stehen gezackte Sterne der Milchstraße und die kleinere Galaxie NGC 131. NGC 134 ist etwa 60 Millionen Lichtjahren entfernt und fast von der Seite sichtbar. Sie ist an die 150.000 Lichtjahre groß und somit größer als unsere Milchstraße. Die gekrümmte Scheibe von NGC 134 mit zarten Fortsätzen vermittelt den Eindruck vergangener Gravitationswechselwirkungen mit benachbarten Galaxien. Wie bei der viel näheren, helleren Sculptor-Galaxie NGC 253 scheinen Ranken aus Staub von der galaktischen Scheibe auszuströmen, die mit blauen Sternhaufen und rosaroten Sternbildungsregionen gesprenkelt sind.

Zur Originalseite

Monde und Jupiter

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Phillip A Cruden

Beschreibung: Einige der größten Monde im Sonnensystem gingen am 23. Februar gemeinsam auf. In dieser Nacht wurde in der Dämmerung eine Begegnung des abnehmenden Dreiviertelmondes mit Jupiter auf diesem scharfen Teleskopsichtfeld fotografiert. Die Kombination aus kurzen und langen Belichtungen zeigt die vertraute Vorderseite des natürlichen großen Begleiters unseres Planeten zusammen mit einer Aufreihung der vier galileischen Monde des herrschenden Gasriesen. Die winzigen Lichtpünktchen sind – von links nach rechts – Kallisto, Io, Ganymed, [Jupiter] und Europa. Unser natürlicher Begleiter ist näher und heller und sieht riesig aus. Doch Kallisto, Io und Ganymed sind größer als der Erdmond, nur die Wasserwelt Europa ist ein bisschen kleiner. Von den sechs größten Planetenbegleitern des Sonnensystems fehlt in dieser Szenerie nur der Saturnmond Titan.

Zur Originalseite

Ungewöhnliche Wolken über Hongkong

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit und Bildrechte: Alfred Lee

Beschreibung: Was ist das am Himmel? Anfang des Monats erschien am Himmel über Hongkong in China nicht bloß eine, sondern gleich zwei ungewöhnliche Wolkenarten. Im Vordergrund lag eine lange Lenticularis. Solche Wolken entstehen bei Bergen in der aufsteigenden Luft, manche erkennen darin ein außerirdisches Raumschiff. Höher am Himmel und weiter im Hintergrund war eine farbenprächtige schillernde Wolke zu sehen. Irisierende Wolken bestehen aus Wassertröpfchen, die allesamt ähnlich groß sind und unterschiedliche Farben des Sonnenlichts verschieden stark brechen. Am weitesten entfernt war die Sonne, die von der undurchsichtigen Lenticularis verdeckt war, doch sie lieferte das Licht für die schillernden Farben. Beide Wolkenarten sind ungewöhnlich für Hongkong, und leider waren beide nach wenigen Minuten verschwunden.

Zur Originalseite

NGC 3310 – eine Sternbildungs-Spiralgalaxie

In der Bildmitte strahlt ein heller Galaxienkern, umgeben von unregelmäßigen, kaum ausgeprägten Armen und nebeligen schalenförmigen Gebilden.

Bildcredit und Bildrechte: AAO ITSO Office, Gemini Obs./AURA und T. A. Rector (U. Alaska Anchorage)

Beschreibung: Die Party steigt immer noch in der Spiralgalaxie NGC 3310. Vor etwa 100 Millionen Jahren kollidierte NGC 3310 wahrscheinlich mit einer kleineren Galaxie, weshalb die große Spiralgalaxie in einem gewaltigen Sternbildungsausbruch aufleuchtete. Die wechselnde Gravitation während der Kollision erzeugte Dichtewellen, welche die vorhandenen Gaswolken komprimierten und die Sternbildungsparty auslösten. Dieses Bild vom Teleskop Gemini Nord zeigt die Galaxie sehr detailreich und farbcodiert, Gas ist rosarot und Sterne sind weiß und blau dargestellt. Manche Sternhaufen in der Galaxie sind ziemlich jung – ein Hinweis, dass Sternbildungsgalaxien eine ganze Weile im Sternbildungsmodus verbleiben. Die zirka 50.000 Lichtjahre große NGC 3310 ist ungefähr 50 Millionen Lichtjahre entfernt und mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Große Bärin sichtbar.

Zur Originalseite

Julius Cäsar und Schalttage

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: Classical Numismatic Group, Inc., Wikimedia

Beschreibung: Der heutige 29. Februar ist ein Schalttag – ein relativ seltenes Ereignis. 46 v. Chr. schuf Julius Caesar ein Kalendersystem, das alle vier Jahre einen Schalttag hinzufügt. Caesar, hier dargestellt auf einer auf seinen Erlass hin geprägten Münze, folgte damit dem Rat des alexandrinischen Astronomen Sosigenes und kompensierte damit, dass ein Erdenjahr etwas länger als 365 Tage dauert. Heute würde man sagen, dass die Zeit, die die Erde für eine Umrundung der Sonne braucht, etwas länger ist als die Zeit, in der sich die Erde 365 Mal um ihre eigene Achse dreht (bezogen auf die Sonne – genau genommen dauert es zirka 365.24219 Rotationen). Würden Kalenderjahre 365 Tage dauern, dann würden sie alle vier Jahre um etwa einen Tag vom tatsächlichen Jahr abweichen. Eines Tages wäre der Juli (posthum nach Julius Caesar benannt) auf der Nordhalbkugel im Winter! Indem man alle vier Jahre ein Schaltjahr mit einem zusätzlichen Tag einführte, wich das Kalenderjahr viel weniger stark ab. Dieser julianische Kalender wurde bis ins Jahr 1582 verwendet, dann führte Papst Gregor XIII. eine weitere Detailanpassung ein, indem er verfügte, dass Schalttage nicht in Jahren auftreten, die mit „00“ enden, außer wenn sie durch 400 teilbar sind. Dieses gregorianische Kalendersystem ist heute weit verbreitet.

Zur Originalseite

IC 1848, der Seelennebel

Hinter Sternen leuchten zwei dunkelrote, schwach leuchtende runde Nebelwolken.

Bildcredit und Bildrechte: Roberto Colombari

Beschreibung: In der Seele der Königin von Aithiopia entstehen Sterne. Genau genommen liegt in Richtung des Sternbildes Kassiopeia, die in der griechischen Mythologie die eitle Frau eines Königs ist, der vor langer Zeit die Länder um den oberen Nil regierte, eine große Sternbildungsregion mit der Bezeichnung Seelennebel. Der Seelennebel enthält mehrere offene Sternhaufen, eine große, als W5 bekannte Radioquelle sowie riesige entleerte Höhungen, die durch Winde junger, massereicher Sterne entstanden sind. Der etwa 6500 Lichtjahre entfernte Seelennebel ist ungefähr 100 Lichtjahre groß und wird meist zusammen mit seinem Himmelsnachbarn, dem Herznebel (IC 1805), abgebildet. Im Bild leuchten dunkelrote Emissionen einer speziellen Lichtfarbe, die von angeregtem Wasserstoff abgestrahlt wird.

Zur Originalseite

Der nördliche Pluto

Siehe Erklärung. Ein Klick auf das Bild lädt die höchstaufgelöste verfügbare Version.

Bildcredit: NASA, Johns Hopkins Univ./APL, Southwest Research Institute

Beschreibung: Diese kontrastverstärkte Farbszene blickt über die gefrorenen Schluchten des nördlichen Pluto, sie wurde letzten Juli von der Raumsonde New Horizons fotografiert. Die Region ist derzeit als Lowell Regio bekannt, informell benannt nach Percival Lowell, dem Gründer des Lowell-Observatoriums. Lowell, der auch bekannt war für seine Vermutung, dass es auf dem Mars Kanäle gibt, startete 1906 die Suche, die schließlich zu Plutos Entdeckung führte. Plutos Nordpol liegt links über der Bildmitte. Der blassbläuliche Boden der breiten Schlucht links ist ungefähr 70 Kilometer breit und verläuft senkrecht nach Süden. Höhere Lagen nehmen einen gelblichen Farbton an. New Horizons‘ Messungen zeigten, dass neben Stickstoffeis auch Methaneis auf der Lowell Regio im Norden Plutos reichlich vorhanden ist.

Zur Originalseite

Der Tarantelnebel

Die hellen Fasern aus dickem Staub wirken, als wären sie von innen heraus beleuchtet, zum Rand hin werden sie immer dunkler. Im Hintergrund sind Sterne.

Bildcredit und Bildrechte: Bearbeitung – Robert Gendler, Roberto Colombari; Daten – Hubble-Tarantel-Schatzkammer, Europäische Südsternwarte

Beschreibung: Der mehr als tausend Lichtjahre große Tarantelnebel ist eine riesige Sternbildungsregion in der Große Magellansche Wolke, eine Begleitgalaxie der Milchstraße, die ungefähr 180.000 Lichtjahre entfernt ist. Dieses kosmische Spinnentier ist die größte und stürmischste Sternbildungsregion, die wir in der gesamten Lokalen Gruppe kennen, sie breitet sich auf dieser eindrucksvollen Kompositansicht aus. Das Bild entstand aus Daten aus dem Weltraum und von der Erde. Intensive Strahlung, Sternwinde und Supernova-Stoßwellen aus dem zentralen jungen Haufen massereicher Sterne im Tarantelnebel (NGC 2070), der auch als R136 katalogisiert ist, liefern die Energie für das Nebelleuchten, außerdem formen sie die spinnenartigen Fasern. Um die Tarantel herum liegen weitere Sternbildungsregionen mit jungen Sternhaufen, Fasern und leergefegten blasenförmigen Wolken. Das Bild zeigt rechts unten auch den Ort der nächstgelegenen Supernova der Neuzeit, SN 1987A. Das reiche Sichtfeld im südlichen Sternbild Schwertfisch ist zirka 1 Grad oder 2 Vollmonde breit. Wäre der Tarantelnebel näher, etwa 1500 Lichtjahre entfernt wie die nahe Sternbildungsregion Orionnebel, würde er den halben Himmel einnehmen.

Zur Originalseite