NGC 7380: Der Hexernebel

Das Bild zeigt den Hexernebel im Sternbild Kepheus, in dem ein offener Sternhaufen entsteht.

Bildcredit und Bildrechte: Ioan Popa

Welche Zauberkräfte wirken im Hexernebel? Gravitation, die stark genug ist, um Sterne zu bilden, sowie Sternenwinde und Strahlung, die mächtig genug sind, um Türme aus Gas zu schaffen und aufzulösen.

Der Hexernebel ist nur 8000 Lichtjahre entfernt. Er umgibt den gerade entstehenden offenen Sternhaufen NGC 7380. Durch das Zusammenspiel von Sternen, Gas und Staub entstand eine Form, in der manche visuell einen fiktiven mittelalterlichen Hexenmeister erkennen.

Die aktive Sternbildungsregion umfasst etwa 100 Lichtjahre und erscheint breiter als die Winkelausdehnung des Mondes. Ihr findet den Hexernebel mit einem kleinen Teleskop im Sternbild Kepheus, dem König von Aithiopia. Der Nebel bleibt vielleicht nur wenige Millionen Jahre bestehen, doch einige der entstehenden Sterne werden wohl unsere Sonne überleben.

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Fliegende Untertasse stürzt in der Wüste von Utah ab

Das Bild zeigt die beschädigte Probenrückholkapsel der Raumsonde Genesis nach ihrem Absturz in der Wüste von Utah, im Hintergrund stehen zwei Hubschrauber.

Bildcredit: USAF 388th Range Sqd., Genesis Mission, NASA

Eine fliegende Untertasse aus dem Weltraum stürzte in der Wüste von Utah ab, nachdem sie mit Radar und von Hubschraubern verfolgt worden war. Man schrieb das Jahr 2004, und es waren keine Außerirdischen aus dem Weltraum beteiligt.

Die fliegende Untertasse war die Genesis-Probenrückholkapsel, diese war Teil der von Menschen geschaffenen robotischen Raumsonde Genesis, die 2001 von der NASA gestartet worden war, um die Sonne zu untersuchen. Die unerwartet harte Landung mit mehr als 300 Kilometern pro Stunde trat ein, weil sich die Fallschirme nicht wie geplant geöffnet hatten.

Die Mission Genesis umkreiste zuvor die Sonne und sammelte Teilchen des Sonnenwindes, die normalerweise vom Erdmagnetfeld abgelenkt werden. Trotz der Bruchlandung waren viele der Rückholproben gut genug für eine Analyse erhalten.

Zu den bisherigen Entdeckungen im Zusammenhang mit Genesis zählen neue Details der Zusammensetzung der Sonne und darüber, wie sich die Häufigkeit bestimmter Elementarten im Sonnensystem unterscheidet. Diese Ergebnisse lieferten faszinierende Hinweise auf Details, wie die Sonne und die Planeten vor Milliarden von Jahren entstanden.

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Finsternis in der Stadt

Das Bild zeigt eine Mondfinsternis über Manhattan, am Himmel sieht man die Plejaden, das Sternbild Orion und die Leuchtspur der Internationalen Raumstation.

Bildcredit und Bildrechte: Stan Honda

Auf dieser nächtlichen Himmelslandschaft geht über Manhattan ein dunklerer Mond unter. Das Komposit wurde aus 16 nacheinander fotografierten Einzelbildern der totalen Mondfinsternis am 8. November montiert. Während der Mond in den Erdschatten getaucht ist, ziehen Sterne kurze Spuren über der Stadtkulisse der Zeitraffer-Szene.

Doch die Internationale Raumstation zog gerade aus dem Schatten in sonnenbeleuchteten Teil ihrer Bahn im niedrigen Erdorbit. Von New York aus gesehen beginnt die sichtbare Spur dieses ISS-Überflugs bei einem Stern im Stier und zieht von rechts nach links durch den Gürtel des Orion und über Sirius, den Alphastern in Großen Hund. Die Lücken in den hellen Spuren des schnellen Außenpostens im Orbit (und eines Flugzeugs, das näher am Horizont fliegt) markieren die Zeit zwischen den Einzelaufnahmen der Sequenz.

Am oberen Bildrand zieht der helle Planet Mars seine Spur. Der Sternhaufen der Plejaden zieht hoch über dem verfinsterten Mond und dem Empire State Building.

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Blutmond, Eisriese

Das Bild zeigt den rot gefärbten Mond der Mondfinsternis am 8. November, als er gerade den Planeten Uranus bedeckte.

Bildcredit und Bildrechte: Ryan Han

Am 8. November wurde der Vollmond blutrot, als er bei einer totalen Mondfinsternis durch den Erdschatten glitt. Beobachtende der Finsternis in Teilen von Asien, Japan und Alaska sahen außerdem, wie er während der Totalität den äußeren Planeten Uranus bedeckte.

Die beiden Bilder wurden kurz vor Beginn der Finsternis mit zwei unterschiedlichen Teleskopen und Kameras auf demselben Dach in Schanghai in China fotografiert. Sie zeigen eine Nahaufnahme und eine größere Ansicht des Ereignisses. Die winzige blasse, grünliche Scheibe des fernen Eisriesen ist normalerweise – verglichen mit einem Vollmond – sehr blass. Ihr seht sie links knapp neben dem Mondrand, wo sie gerade hinter dem abgedunkelten roten Mond verschwindet.

Mondbedeckungen von Planeten sind zwar nur an bestimmten Orten auf dem Planeten Erde sichtbar, aber trotzdem relativ häufig. Doch damit diese seltene „Mondfinsternisbedeckung“ stattfinden konnte, musste der äußere Planet während der totalen Finsternis sowohl in Opposition als auch sehr nahe an der ekliptischen Ebene stehen, sodass er in einer Linie mit Sonne, Erde und Mond stand.

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Totale Mondfinsternis

Das Bild zeigt drei Aufnahmen des  Vollmondes auf seiner Reise durch den Kernschatten der Erde, der bläuliche Rand links und rechts entsteht durch die Ozonschicht der Erde.

Bildcredit: KPNO / NOIRLab / NSF / AURA / Petr Horálek (Institut für Physik in Opava)

Dieses Zeitraffer-Kompositbild einer totalen Mondfinsternis zeigt Beginn, Mitte und Ende einer Reise durch den farbenprächtigen Kernschatten des Planeten Erde. Die eine Stunde und 25 Minuten dauernde Totalität der Finsternis wurde am 8. November am Kitt-Peak-Nationalobservatorium fotografiert. Sie beginnt rechts und endet links.

Rötliches Sonnenlicht, das von der staubigen Erdatmosphäre in den Kernschatten gestreut wird, sorgt für die dramatischen dunkelroten Farbtöne, die vom Mond reflektiert werden. Die stärkere Rötung dieser Finsternis entstand wahrscheinlich durch Asche, die nach dem großen Vulkanausbruch im Südpazifik zu Beginn des Jahres in der Atmosphäre schwebt.

Rechts und links ist der Erdschatten am Rand noch heller. Der blasse bläuliche Farbsaum am Mondrand ist vom Sonnenlicht gefärbt, das durch die Ozonschicht der Erde gefiltert wird.

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Der asymmetrische Nebel um den Wolf-Rayet-Stern 18

Das Bild zeigt den Wolf-Rayet-Stern WR-18, der vom Nebel NGC 3199 umgeben ist. Der Nebel hat eine faserartige Struktur und ist auf einer Seite heller.

Bildcredit und Bildrechte: Alex Woronow

Warum leuchtet der Nebel um den Stern WR-18 auf einer Seite heller? Der aktive Stern und sein umgebender Nebel, der auch als NGC 3199 bekannt ist, sind etwa 12.000 Lichtjahre entfernt und liegen im nautischen südlichen Sternbild Carina.

Dieses detailreiche Bild wurde stark bearbeitet, um die fadenförmigen Details im leuchtenden Gas des blasenförmigen Nebels zu betonen. Der Nebel ist etwa 75 Lichtjahre groß. Nahe der Nebelmitte befindet sich der Wolf-Rayet-Stern WR-18, ein massereicher, heißer, kurzlebiger Stern, der einen intensiven, komplexen Sternwind erzeugt.

Wolf-Rayet-Sterne bilden bekanntlich Nebel mit interessanten Formen, da ihre mächtigen Winde interstellares Material in der Umgebung mitreißen. In diesem Fall dachte man zuerst, der Stern pflügt durch ein gleichförmiges Medium und der helle rechte Rand wäre ein Hinweis auf eine Bugwelle, wie wenn ein Boot durch Wasser zieht. Aktuelle Analysen zeigten jedoch, dass sich der Stern nicht schnell auf den hellen Rand zubewegt.

Eine wahrscheinlichere Erklärung lautet, dass das Material um den Stern nicht gleichmäßig verteilt, sondern am hellen Rand klumpig und dichter ist.

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Galaxien: Hubble-Fotos von Wilds Triplett

Das Bild zeigt eine Hubble-Aufnahme von Wilds Triplett, eine Anordnung von Galaxien im Sternbild Jungfrau, von denen zwei miteinander wechselwirken.

Bildcredit: ESA/Hubble, NASA, Dunkle-Energie-Durchmusterung/DOE/FNAL/DECam/CTIO/NOIRLab/NSF/AURA, J. Dalcanton

Wie viele Galaxien interagieren hier? Diese Galaxiengruppe wird als Wilds Triplett bezeichnet, nicht nur nach dem Entdecker, sondern auch nach der Anzahl heller Galaxien. Bisher nahm man an, dass alle drei Galaxien, die zusammen als Arp 248 katalogisiert sind, miteinander wechselwirken. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass nur die beiden hellsten Galaxien einen Gravitationskampf austragen: Es sind die großen Galaxien oben und unten.

Das Bild wurde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgenommen. Die Spiralgalaxie in der Mitte sowie die Galaxie ist eigentlich weit entfernt, genauso wie die Galaxie direkt darunter und all die anderen zahlreichen Galaxien in diesem Feld.

Ein markantes Ergebnis der riesigen Rangelei ist eine mächtige Brücke aus Sternen, Gas und Staub, die sich dazwischen ausdehnt. Diese Brücke ist fast 200.000 Lichtjahre lang. Das Licht, das wir heute von Wilds Triplett sehen, entstand vor etwa 200 Millionen Jahren. Damals bewohnten Dinosaurier die Erde. In vielleicht einer Milliarde Jahren verschmelzen die beiden wechselwirkenden Galaxien und zu einer einzigen großen Spiralgalaxie.

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Totale Mondfinsternis über Tadschikistan

Videocredit und -rechte: Jean-Luc Dauvergne (Ciel et Espace); Musik: Valère Leroy und Sophie Huet (Space-Music)

Was seht ihr, wenn der Vollmond plötzlich verblasst? Das zeigt dieses dramatische Zeitraffervideo, das bei der totalen Mondfinsternis 2011 in Tadschikistan aufgenommen wurde. Bei einer totalen Mondfinsternis wandert die Erde zwischen Mond und die Sonne, dadurch verblasst der Mond dramatisch. Doch der Mond wird niemals ganz dunkel, weil die Erdatmosphäre einen Teil des Lichts bricht.

Zu Beginn des Videos wirkt die Szene wie ein sonnenbeleuchteter Tag, doch in Wirklichkeit ist die Nacht vom Schein des Vollmondes beleuchtet. Während der Mond verfinstert wird und verblasst, kommen die Sterne im Hintergrund zum Vorschein und spiegeln sich in einem See. Am Höhepunkt ist der Himmel um den verfinsterten Mond plötzlich voller Sterne und wird von der Ebene unserer Milchstraße betont. Der Ablauf wird als Nahaufnahme wiederholt. Das letzte Bild zeigt die Position des verfinsterten Mondes bei den Sternbildern Adler und Schwan sowie beim Trifid- und Lagunennebel. Fast zwei Stunden nach Beginn der Finsternis trat der Mond aus dem Erdschatten, und sein heller Glanz beleuchtete den Himmel.

Heute oder morgen, je nach eurer Position relativ zur internationalen Datumsgrenze, findet wieder eine totale Mondfinsternis statt, deren Totalität vorwiegend über Nordostasien und dem Nordwesten von Nordamerika zu sehen ist.

Totale Mondfinsternis im November 2022: Was ihr wissen solltet
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